SPERLING: "Zweifel"
Die aus dem Hunsrück stammenden Jungs von Sperling präsentieren ihr Album „Zweifel“ am 22.01.2021. Das Debüt der Fünf wartet mit ungewöhnlichem Stilmix auf. Rap, harte Gitarrenriffs und ein Cello. Stimmlich fühlt sich der Zuhörer an Casper, teils an Ferris erinnert. Die Geschichten, die in dynamische, dramatische Gewänder gekleidet sind, erzählen von -> Zweifeln…. und allem, was sie verursachen können, was hinter ihnen steht und ihnen entgegensteht, von Liebe, einem Spielplatz für Zweifel, von der Suche, umringt von Zweifeln, von Angst- genährt von Zweifeln, resultierend in Traurigkeit, Verzweiflung, Depression- für sie- Zweifel wie Luft zum Atmen. Hier und da findet sich ein Funken Hoffnung, ein Millimeter Himmelblau, ein einzelner Sonnenstrahl.
Die Gitarre wechselt zwischen clean, verzerrt, schwebend, in Kombination mit dem Cello schreiend, begleitend, untermalend, einnehmend. Egal in welcher Form sie in Erscheinung tritt- sie strahlt klar im Vordergrund.
Auch wenn sich die Sounds und Pattern teilweise zu oft wiederholen. Das unruhige, in klare Bahnen gelenkte Schneegestöber der Drums und des Basses fast unterschwellig präsent. Das Cello setzen sie geschickt ein. Nicht zu oft- mal allein, mal als Akzent, dann wieder im Spotlight für jeden hörbar.
Die schneidende Stimme, die traurig, verzweifelt, dabei verträumt dem hölzernen Körper innewohnt. Sie gibt dem Menü die richtige Würze. Auch wenn die Instrumentierung im „Pop“ nicht so gängig ist und bei näherem „Betrachten“ all die verschiedenen Facetten zum Vorschein bringt, wundert man sich beim Hören doch etwas zu wenig.
Vielleicht liegt es an der Stimme/Stimmung- die schon zwischen laut/aggressiv und leiser/ruhiger variieren kann, doch trotzdem nicht genug eigenes hat. Sie überzeugt mich leider nicht immer- ein bisschen zu viel „klingt wie...“. Das tut der Atmosphäre , dem Einfallsreichtum jedoch keinen Abbruch. Am besten hört sich „Zweifel“ über Kopfhörer- ganz nah am Geschehen.
FAZIT: Über das Werk von Sperling bin ich etwas uneins mit mir- doch Musik ist auch dafür da im Zuhörer etwas auszulösen- egal was. Wenn sie es schafft, hat die Musik schon gewonnen. Deshalb bekommt „Zweifel“ von mir gute 07/10 Punkten und den einen oder anderen Gedanken danach. |
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