SPIELBERGS: „Vestli"
Die Band Spielbergs aus Oslo ist mittlerweile in der Welt des Punk-Rocks kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit ihren leicht „emo-lastigen“ Sound konnte die Band schon einige Fans überzeugen und um in der Manier weiter zu machen, wird am 19.08.2022 das Album „Vestli“ veröffentlicht.
Das neue Werk enthält insgesamt 12 Tracks und begonnen wird mit „The New Year`s Resolution“. Hier wird man mit noch eher dezenten Gitarrenriffs empfangen. Diese, etwas an Pop-Punk erinnernde, „Freundlichkeit“ bleibt im Song „When They Come For Me“ aufrecht gehalten. Mit „Every Living Creature“ wird es dann schon etwas deftiger, bevor mit „Go!“ der Startschuss für eine Mischung aus „Gute Laune“ und „Nachdenklichkeit“ geliefert wird. Die Band selbst verlautbart, dass die Songs des Album hauptsächlich das Thema der Aussichtslosigkeit bearbeiten. Wenn man die Songs weiter hört, merkt man jedoch, dass diese Aussichtslosigkeit nicht nur durch depressive tiefe Klänge vermittelt werden kann.
Mit „Kano GM“ wird kurz durchgeatmet bis es dann zu „There Is No Way Out“ kommt und wieder härter durchgezogen wird. Der Song liefert dann die vorhin beschriebene Aussichtslosigkeit mit ziemlich deftigen Riffs und klaren Lyrics. Nach dem doch eher schnelleren Riff-Gemetzel gibt es dann eine ruhige Nummer mit Streichern und Piano. Der Song fühlt sich dezent wie das Outro des Albums an, doch mit „Me and My Frieds“ wird nochmal die Zerre herausgeholt. „Brother of Mine“ legt nochmal Einen drauf bis „Get Lost“ wieder entschleunigt. Mit „George McFly“ wird auf einmal richtig schön ranziger Punk rausgehauen, bevor mit „You Can Be Yourself With Me“ eher ruhig abgeschlossen wird. Der Schluss hinterlässt eine gewisse Melancholie und lässt Einen nachdenklich zurück.
Fazit: Bei dem Begriff „Emo“ stellt es mir des öfteren die Haare auf, da ich mich noch allzu gut an meine Jugend erinnere und die Personen die sich dieser Gruppe zuschrieben. Spielbergs sind definitiv nicht im klassischen Emo zu verorten. Es handelt sich eher um experimentellen Punk-Rock, welcher zwar die härtere Ecke des Genres etwas wenig bedient, jedoch absolut ausreichend. Das Album bringt eine interessante Mischung aus eher popigen Passagen, welche hier und da mit härteren Gitarren verfeinert werden. Das Aussichtslosigkeit nicht nur traurig sein kann wird durch die teilweise hoffnungsvollen Stellen gut dargelegt. Genau dieser Aspekt zeigt, dass die Band ein wirklich gutes Händchen für dynamische Kompositionen hat. Die Texte liefern zusätzlich einige Punkte, über welche man sicherlich einige Stunden lang philosophieren könnte. Die Kombination aus den abwechslungsreichen instrumentalen Parts und den eingängigen Texten ist wirklich gelungen. Im Großen und Ganzen ist „Vestli“ gut gelungen und hat definitiv 9 von 10 Punkten verdient. |