PAROV STELAR: "Voodoo Sonic"
Der aus Österreich stammende DJ, Produzent und außerdem bildender Künstler, Designer und dabei auch noch Pionier des Electroswing Parov Stelar veröffentlichte in seiner Karriere bis jetzt sechs Alben. Die weibliche Stimme, die auf vielen seiner Tracks zu hören ist gehört seiner Frau Lilja Bloom - ihres Zeichens Sängerin, Designerin und ebenfalls Malerin ist. Ein „waschechtes“ Künstlerpaar.
Auch das neue Album „Voodoo Sonic", das am 27.11.2020 veröffentlicht wurde, besticht durch die Zusammenarbeit der beiden Künstler. Mit an Bord sind außerdem Esches und Anduze. "Voodoo Sonic" scheint in sich in zwei Teile aufgeteilt zu sein, denn obgleich der Eröffnungstrack „Silver Line“ wie ein Filmintro wirkt- melancholisch, mit „swingy Elements“, ein Song, mit dem man keine Party eröffnet, sondern der eher einer dramatischen Ballettinszenierung gleicht, ist, sind gerade die ersten sieben Songs, mit Ausnahme von „Black Marlin“, der im Intro und stellenweise während des Songs fast an Tim Burton´s Corpse Bride erinnert, deutlich von dem Electroswing gekennzeichnet. Mal mehr, mal weniger swingy.
Vor allem die Intros locken den Zuhörer erst in eine Richtung, in die sich der Song dann in den meisten Fällen nicht entwickelt. Wie in „Voodoo Sonic“- das Intro ruft einem die Dancemoves aus dem großartigen Video von Michael Jackson´s „Beat It“ ins Gedächtnis, „Number One MC“ wartet mit einem schönen Klavier Intro á la The Peanuts auf, bevor es dann in einen „Happy“- Sound übergeht. In „Piano Boy“ leitet ein jazzy piano Intro in einen Lounge Music Song über. Die zweite Hälfte des Albums ist deutlich mehr von Pop und Elektro geprägt. Sehr schön zu hören bei zum Beispiel „Wake Up“. Auch wenn es kein richtiger Discosound „aus den 70ern“ ist, muss man doch unweigerlich an Disco denken- bis dann Lilja´s Gesang einsetzt, der in diesem Song an Ellie Goulding erinnert.
Man könnte denken, das Album stecke voll von kleinen Zitaten oder Verweisen. Nicht nur „Beat It“ kann man erkennen, auch der gute alte „Lemontree“ von Fool´s Garden sagt in „Purple Moon“ kurz Hallo. Interessant ist auch „Fade To Red“- ich musste unweigerlich an Chet Faker denken.
Am meisten stechen die Songs „The Fall“, Black Marlin“ und „Silver Line“ hervor. Diese Songs sind von der Atmosphäre her etwas melancholischer und fast schon ein wenig dunkel. Sie warten mit unerwarteten Momenten auf- vor allem bei „Black Marlin“: Das Intro erzeugt die Atmosphäre wie in dem Film „Corpse Bride“ von Tim Burton - die grandiose Musik natürlich von Danny Elfman -, dann fühlt man sich in einen alten Krimi versetzt, der durch bedrohliche, doch nicht langanhaltende Sounds aus „Inception“ unterbrochen wird bis zu guter letzt orientalische Elemente eingeflechtet werden.
FAZIT: Alles in allem ein Album, das tanzbar ist und doch Räume zum Träumen und Nachdenken offen lässt. „Voodoo Sonic“ bekommt von mir gute 07/10 Punkten- dance, dream, dance…
--> Musikvideo: Parov Stelar - Voodoo Sonic |
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