STEVE PERRY: „Traces“
Es gibt wieder einmal Neues von einem der „Großen“. Keiner über 20 kann mir sagen, dass er noch nie „Don`t Stop Believin`“ von Journey gehört hat. In jeder Classic-Rock Radiosendung ist diese Nummer ein muss neben „More than a Feeling“ von Boston und noch irgendetwas von den Eagles und Chicago. Nun hat sich der Mann, welcher mit Journey die Radios unsicher macht dazu entschlossen sein erstes Soloalbum zu veröffentlichen. Steve Perry wird heute, am 05.10.18, sein nigel nagel neues Album namens „Traces“ veröffentlichen und ich kann euch sagen, das wird eine ganz schön emotionale Sache. Man kennt ja den Rock der vorhin erwähnten Bands. Schön soft mtr gekonnt ruhigen Solis und einer sehr eingängigen Melodie. Nun fragt man sich, warum ein solcher Rock-Veteran erst so spät ein volles Soloalbum herausbringt.
Dies hängt damit zusammen, dass Perry Ende der Neunziger komplett ausgebrannt war und das Leben in der Welt der Musik für ihn etwas belastend wurde. Diese alten Herren wussten noch wie man gewaltige Partys feiert und der ein oder andere Exzess ist keinem von ihnen erspart geblieben. Perry fasste eben in solch einer Phase den Entschluss dem Musikbusiness den Rücken zu kehren. Ein vernünftiger Schritt, meiner Meinung nach, da wir ja schon genug gute Musiker auf Grund jahrelanger Exzesse verloren haben. Nun ist Perry jedenfalls zurück und das emotionaler denn je. Die ganzen 10 Tracks hören sich, wenn man sich das Album in einem Durchgang anhört, wie eine gewaltige Rock-Ballade im Stil der 70er Jahre an. Man merkt, dass Perry nichts von seiner stimmlichen Stärke verloren hat und das er noch weiß, wie man guten Classic-Rock produziert.
Nichts ist bei ihm, wie man es doch annehmen könnte, eingerostet und die neuen Tracks haben, wie damals „Don`t Stop Believin`“, starkes Hit-potential, wobei alle nur so mit Emotionen überladen sind. Gefühlvolle Gitarrensoli zu langsamen poetischen Gesang sind nun nicht jedermanns Sache, aber wenn man sich darauf einlässt ist es schon eine interessante Emotionswelt, welche von Perry hier dargelegt wird. Die Texte drehen sich hauptsächlich um Liebe, Entscheidungen, alte Tage und düstere Gedanken, wobei alles immer wieder authentische Emotionen übermittelt.
FAZIT: Ich war nie großer Journey Fan, wobei ich gestehen muss, dass ich mir hier und da auch nicht verkneifen kann, bei ihrem großen Hit mit zu singen. Dieses Album hat mir einmal Einblick in die musikalische Welt des Steve Perry gegeben und ich muss sagen, dass mich seine Authentizität beeindruckt hat. Wie schon erwähnt klingt das ganze Album für mich wie eine gewaltige Rockballade und hätte einiges an Abwechslung vertragen können. Daher bekommt Perry von mir 7 von 10 Punkten. Nice try, but maybe a bit more commotion next time.
--> Musikvideo: Steve Perry - No Erasin' |
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