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SUPERBLOOM: „Pollen“

Der Sommer ist endlich da! Die Sonne scheint, man schwitzt wie ein Berserker und wenn man dazu noch etwas Glück hat, läuft einem andauernd die Nase auf Grund einer Pollenallergie. Ich habe aber nun „Pollen“ zu präsentieren, welche für Allergiker ganz unbedenklich sind. Bei „Pollen“ handelt es sich um das erste Album der aus Brooklyn stammenden Truppe Superbloom. Satte 12 Tracks hat uns die Band am 01.06.2021 serviert und ich kann vor ab schon einmal sagen, dass die musikalischen Urväter des NY-Grunge definitiv auf die Band stolz wären bzw. soweit sie noch am Leben sind.

Schon mit dem ersten Track „1994“ strömt der Grunge nur so aus allen Ecken und Enden. Ein Vergleich mit Nirvana wäre etwas prätentiös, aber liegt verdammt nahe. „Mary on a Chain“ ist schön dissonant und erinnert etwas an die Melancholie, die manche Billy Talent Songs mit sich bringen. „Hey Old Man“ beginnt etwas wie „Foxy“ von Jimi Hendrix, liefert nach dem Intro aber dann ein schon fast Soundgarden-artiges Riff-Fest, mit dezent depressiven Vocals. „Leash“ erinnert dann etwas an Seether, bis das akustische Stück „Muzzle“ komplett entschleunigt und etwas Ruhe bringt. „Nothing Else“ legt dann darauf wieder mit Vollgas los. Spätestens bei „Spill“ kann man sich den dezenten Nirvana-Vergleich nicht mehr verdrücken, da hier das Intro zwar nicht tonal aber rhythmisch sehr nahe an „Silver“ ist.

In „Warm“ kommt die Band nochmal etwas näher an Soundgarden heran und das selbst von den Vocals her, was ich bei so gut wie keiner Band behaupten könnte. „Glass Candy Wrapper“ entschleunigt dann wieder etwas mit akustischer Gitarre, bis „Pollen“ kommt und eher Klänge in Richtung Smashing Pumpkins mit sich bringt. „Whatever“ liefert vor dem ruhigen Abschluss mit „Twig“ noch eine Ladung Melancholie mit etwas pop-punkigen Ansätzen. Der letzte Song ist vergleichbar mit dem Song „Leash“ und so wird das Album entspannt beendet.

Fazit: Verdammte Axt! Ich habe schon lange nicht mehr so guten „New-School“-Grunge gehört. Man kann Superbloom zwar mit den Althasen vergleichen, jedoch ist es wesentlich sinnvoller zu behaupten, dass Superbloom einfach ihren Superbloomsound machen, welcher für sich unverwechselbar, aber vielseitig vergleichbar ist. Anscheinend stellt NY noch immer Soziotop für derartige Musik dar und ich wirklich sehr erfreut darüber, dass es heute noch Leute gibt, welche den Grunge in gewisser Art am Leben halten, denn jener wird wie der Rock`n`Roll schon seit Jahren als tot bezeichnet. Superbloom beweisen das Gegenteil und haben meinerseits für ihr Debüt „Pollen“ satte 7 von 10 Punkten verdient. Ich bin gespannt was von der Band noch so kommt.

 
Bewertung:

GENRE: Grunge

TRACKLIST:

1. 1994
2. Mary on a Chain
3. Hey Old Man
4. Leash
5. Muzzle
6. Nothing Else
7. Spill
8. Worms
9. Glass Candy Wrapper
10. Pollen
11. Whatever
12. Twig

--> Musikvideo: Superbloom - Muzzle

 

VÖ: 01.06.21
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Superbloom
Vertrieb: Superbloom
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor