LITTLE TEETH: „Redefining home“
München, einmal lieferst du mir fertigsten Death-Metal, dann kommst du mir wiederum mit einer Ladung Rock, die sich gewaschen hat. Die Little Teeth waren mir bisher noch kein Begriff, doch seit 27.09.2019 weiß ich, dass es sich hierbei um eine Truppe aus Bayern handelt, welche sich letztes Jahr zusammengetan hat um recht solide Tracks zu produzieren. Auch wenn ich vorhin München direkt angesprochen habe, handelt es sich nur bei 2 der Musiker um Einheimische. Der Sänger und Gitarrist Cory Call stammt eigentlich aus Fort Collins in Colorado und sang ursprünglich bei Arliss Nancy. Aber damit nicht genug, auch Gitarrist und Sänger Jason S. Thompson, auch bekannt als Sänger der Band The Sky We Scrape, kommt aus den USA, genauer aus Chicago.
Interessant, dass sich gerade diese Herren in Bayern über den Weg laufen und dann auch noch passend den Drummer von Matze Rossi und Bad Drugs Bastian Wegner und am Bass Max Philip rekrutieren können. Das was dabei rauskam nennt sich Little Teeth und unter diesem Namen wurde nun das Debütalbum „Redefining Home“ veröffentlicht. Ein großer Pluspunkt bei mir ist immer, wenn sich die Band selbst der Aufnahme und Produktion des eigenen Albums widmet. Dies haben Little Teeth im Münchner The Engine Studio so getan und daher auch schon mal einen Punkt bei mir gut. Die Tracks könnte man als eine Mischung aus eingängigen poppigen Melodien mit einem recht Dur-lastigen Drive, wobei der Gesamtsound schon eine nette „Wall of Sound“ ist.
Die Vocals sind verdammt solide, was aber auch bei zwei gut vorgeübten Sängern nicht verwunderlich ist. Textlich dreht sich das gesamte Album um einen Zustand den jeder nachvollziehen kann, der sein Leben an einem Ort beendet und an einem anderen Ort begonnen hat. Statistisch gesehen denke ich mir, dass das schon eine gewaltige Zielgruppe ist die die Herren da ansteuern. Ich falle jedenfalls in jene hinein.
FAZIT: Also für ein Debütalbum hat mich die Scheibe gut erwischt. Die 11 Tracks sind für meinen Geschmack etwas zu poppig und im Gesamten könnte es etwas mehr grooven. Rhythmisch wurde es über die Zeit dann auch etwas lau, wobei man dazusagen muss, dass dies an der Solidität der Intensität des Gesamtsoundes nichts abtut. Für eine Eigenproduktion ist dieses Debütalbum auf jedenfall gelungen und da es ja erst der Anfang einer hoffentlich langen Geschichte ist, möchte ich die Herren nicht mit einer zu mittelmäßigen Beurteilung demotivieren. Daher gibt es von mir 8 von 10 Punkten, wobei es sehr knapp am 7ner war. Bei dem Potential kann ich mir aber vorstellen, dass es beim nächsten mal Berg auf geht. |
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