TESTAMENT: „Titans of creation“
Die alte Bay-Area-Thrash Truppe Testament bringt uns ins solch schwierigen Zeiten eine Runde harte Musik, um zumindest in der Quarantäne etwas Headbangen zu können. Am 03.04.20 hat die Band ihr nun 13 Album namens „Titans of creation“ veröffentlicht, welches von Chuck Billy und Eric Peterson produziert, von Juan Urteaga aufgenommen, von Andy Sneap gemixt und gemastert und schlussendlich wie gewohnt mit einem Cover von Eliran Kantors verschönert wurde.
Die Scheibe startet mit fullminantem Gitarrengedresche bzw. dem Song „Children of the next level“. Der Sound ist sehr klar und vor allem sind die Drums wirklich fein gemischt. Der Bass wird zwar etwas von der sehr starken Basedrum zurückgedrängt, schlägt jedoch auch in den Mitten recht gut zu. In „WWII“ wird direkt weiter gemartet. Die Vocals sind so wie man sie aus den frühen 80ern kennt, jedoch ohne hohe Parts. Die 80er Thrasher liefern schon ganz schön ab und bringen mit „Dream Deceiver“ eine Art Hymne wie es schon damals „Leather Rebel“ von Judas Priest war.
Die „Night of the witch“ ist wohl jene Nacht, in welche der Dream Deceiver unterwegs ist. In jenem Track gibt es ein wirklich feines Solo zu belauschen, welches meiner Meinung nach eines der Besten Solos auf dem gesamten Album ist. „City of Angels“ liefert dann einige interessant ruhige Passagen, welche wohl mystisch wirken hätten sollen, doch dann schon fast etwas an Soundgarden erinnern. Es wird jedenfalls ein recht brauchbares Wechselspiel zwischen ruhigem Groove und heftigen Thrash zu Gehör gebracht. „Ishtars Gate“ ist dann schon wieder mit den ersten zwei Tracks vergleichbar, auch wenn hier auch etwas Punkiges mitschwingt. Die weiteren 6 Songs liefern weitergehend nichts, was sich wesentlich von den Anderen abhebt und auch wenn die Truppe mit Pinchharmonics und vielen verschiedenen Rhythmen arbeitet, wirken die Nummern etwas repetativ.
FAZIT: Nichts desto trotz muss man es den schon als Thrash-Giganten zu bezeichnenden Testament, dass sie wirklich hoch-qualitativen Thrash-Metal produzieren. Die Scheibe würde ich nun zwar nicht als eine ihrer Besten bezeichnen, doch sie ist schon sehr solide geworden. Dass man nach so vielen Jahren der selben Schiene auch etwas darin hängen bleibt, ist niemanden vorzuhalten und in „City of Angels“ merkt man ja wenigstens ein wenig, dass die Truppe etwas ruhigeren Passagen auch nicht abgeneigt ist. „Titans of Creation“ ist auf alle Fälle ein recht solides Thrash-Metal Album geworden und verdient insgesamt 7 von 10 Punkten + einen Gregor-Spezial-Zusatzpunkt dafür, dass die Band das ganze Album frei auf Youtube zur Verfügung gestellt hat!
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