THYLACINE: „ROADS Vol.1"
Die Tierwelt Frankreichs ist sicherlich mannigfaltig, doch wenn es um Thylacine geht, würde man nicht direkt an dieses Land denken. Der Thylacine, oder auch Tasmanischer Tiger genannt, fand sich hauptsächlich in Australien wieder, gilt jedoch mittlerweile als ausgestorben. Nun ist aber eben in Frankreich doch noch einer aufgetaucht. Besser gesagt hat sich ein Duo zusammengefunden, welches nun unter dem Namen Thylacine in Frankreich Musik produziert. Am 18.01.2019 veröffentlichten die Herren Antoine Thibaudeau und William Rezè ihr sehr interessantes Electronica-Album. Wer meine Reviews des öfteren liest wird bemerkt haben, dass dieses Genre nun nicht unbedingt von mir favorisiert wird, doch hin und wieder gebe ich mich dem Zufall hin und so landete das Album „ROADS Vol.1“ bei mir am Tisch.
Bei elektronischer Musik habe ich immer die Angst etwas rhythmische Monotonie zu erleben, doch die auf dem Album enthaltenen Arrangements sind wirklich interessante Songs. Mastermind hinter den Kompositionen ist William Rezè, welcher 2012 begann mit Thibaudeau zu arbeiten. Nach eigenen Berichten haben die Herren nach einiger Arbeit in verschiedenen Formationen zusammengefunden und seither genießen sie die Freiheit, welche die elektronische Musikproduktion bietet. Mit Orientierung an Bands wie Massive Attack oder auch Moderat liefern die Herren ziemlich tanzbare Musik, welche an Rhythmik nichts vermissen lässt.
Neben diesen Tanz-Tracks finden sich auch etwas jazzige, aber auch einfach nur atmosphärische Songs. Ebenso ist Rezè`s Können am Saxophon, welche schon im dritten Song „El Alba“ schön herauskommt, nicht zu unterschätzen. Die wohlklingenden Frauenstimmen die die konzipierte „Elektro-Welt“ noch etwas verfeinern sind mir sehr positiv aufgefallen. Besonders im Song „Condor“ hört man die Basis von Thylacine, welche sich als eine sehr „House“-lastige erweist. Hier kommt zwar wieder die am Anfang erwähnte Monotonie mit ins Spiel, doch ist jene durch den gekonnten Aufbau durchaus gelungen und erträglich. Unter den Songs finden sich auch insgesamt 3 Kooperationen mit jeweils Mr. J. Meideros, Julia Minkin und Weste, in welche sich sehr abwechslungsreich herausgestellt haben. Der Einfluss von Anderen verhindert, dass das Gesamtwerk zu eintönig wird und das dürften die Produzenten auch genau gewusst haben.
FAZIT: Wie schon erwähnt setze ich mich eher selten mit diversen elektronischen Genre auseinander, da mir meine berufliche Tätigkeit oft Abende in Diskotheken beschert, in welchen ich mit derartiger Musik zwangsbeglückt werde. Daher war „ROAD V ol.1“ ein wirklich nette Abwechslung und wiedereinmal eine Erfahrung, da ich die Songs nicht direkt in die Richtung House eingeteilt hätte, da doch hier und da ein paar nette Gitarrenriffs auftauchen. Insgesamt ist das Album jetzt nichts was mir eine Höchstbewertung herauslockt, doch Durchschnitt wäre wieder etwas zu wenig. Eines ist klar, es gefällt mir auf jeden Fall besser als die House-Musik, die ich aus dem Radio kenne und daher gibt es somit 6 von 10 Punkten.
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