To Kill A King- "The Spiritual Dark Age"
‚The Spiritual Dark Age‘ heißt das nunmehr dritte Album der 2009 ursprünglich unter dem Namen ‚Kid iD‘ gegründeten britischen Band To Kill A King. Nach dem 2013 erschienenen Debut Album ‚Cannibals With Cutlery‘ und dem 2015 veröffentlichten Selftitled Album, bringt die zurzeit in London ansässige Band ihr neues Meisterwerk am 12.01.2018 heraus. Nach einigen Umbesetzungen sieht die Zusammensetzung der Band nun aus wie folgt: Ralph Pelleymounter ( vocals und acoustic guitar), James Ball (bass), Josh Taffel (drums), Grant Mcneill ( elektric guitar), sowie Ben Jackson (synth./keys). 2015 spielte die Band erfolgreich auf diversen Festivals, unter anderem waren sie Mainstage-Headliner auf dem 110 Above Festival in Twycross, Leicestershire.
Doch nun zum Album selbst. Die titelgebende Nummer ‚The Spiritual Dark Age‘ erinnert vor allem durch den Gesang leicht an George Ezra. Die Musik klingt beschwingter und fröhlicher als der Titel ahnen lässt. ‚The Unspeakable Crimes Of Peter Popoff‘ ist textlich eine Kritik an amerikanischen Fernsehpredigern und dem zunehmenden religiösem Fanatismus vieler Christen generell. Der erwähnte Peter Popoff war ein vor allem in den 1980er Jahren erfolgreicher deutschstämmiger Fernsehprediger und selbsternannter Wunderheiler, der sein Publikum mittels eines Funkempfängers betrog, über welchen ihm Informationen über sein Publikum eingeflüstert wurden, die er als Offenbarungen des heiligen Geistes ausgab. Musikalisch erinnert die Nummer etwas an John Spencer. ‚Compassion Is A German Word‘ ist eine gelassene Nummer, die etwas an Adam Green erinnert. Für deutschsprachige Hörer ist natürlich verwirrend, dass ‚Compassion‘ selbstverständlich kein deutsches Wort ist. ‚Cherry Blossom Falls‘ klingt etwas nach Folk, ein wenig nach Oldie, und doch ganz eigenwillig. ‚No More Love Songs‘ ist eine entspannende Nummer, unaufgeregt, beruhigend, textlich ist es natürlich eine Art enttäuschtes Liebeslied, nur eben ein bisschen anders. Der Schmerz des Verlassenen wird hier auf positive, leichtherzige Art verarbeitet. ‚Oh Joy‘ beginnt mit sanften Akustikklängen und beinahe Johny Cash ähnlichem Gesang. Fröhlich klingt es nur bedingt, doch auf jeden Fall mitreißend und packend. ‚The Good Old Day‘ ist melancholisch, doch auch kraftvoll. ‚The One With The Jackals‘ ist eine Folknummer, die zunächst sehr stark nach Johny Cash klingt. ‚I Used To Work Here, Perhaps You Did To?‘ ist energiegeladen, rockig, schwungvoll. ‚My God and Your God‘ greift neuerlich den religiösen Fanatismus an, auf zynische, und doch nicht verletzende Art und Weise, zu eingängiger, ohrwurmverdächtiger Musik. ‚Bar Fights‘ erinnert etwas an ‚The Strokes‘ und ‚Franz Ferdinand‘. ‚And Yet…‘ lässt einen automatisch an Elton John denken, mit Pianoklängen und etwas ironisch wirkendem Text. In der Mitte ändert sich die Nummer plötzlich, und erstaunt den Hörer, der neugierig und gespannt des Weiteren harrt.
FAZIT: Textlich trifft hier tiefgründiger Humor auf noch tiefere Philosophie, eingängig dargebracht, gut verpackt in eine gelungene Mischung aus unterschiedlichen musikalischen Stilen. Ein gekonnt umgesetztes Album, ungewöhnlich, und doch immer angenehm, eine Wohltat für den Hörer. Wenig kann man an diesem Album aussetzen und so gibt es wohlverdiente 10 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: To Kill A King - The Good Old Days
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GENRE: Indie, Rock, Folk Rock, Alternative
TRACKLIST:
1. Spiritual Dark Age
2. The Unspeakable Crimes Of Peter Popoff
3. Compassion Is A German Word
4. Cherry Blossom Falls
5. No More Love Songs
6. Oh Joy
7. The Good Old Days
8. The One With The Jackals
9. I Used To Work Here, Perhaps You Did Too?
10. My God & Your God
11. Bar Fights
12. And Yet…
VÖ: 12.01.2018
Format: CD / LP / Digital
Label: Xtra Mile Recordings
Auf Tour im Norden: -
Rezensent: Florian |