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TOOL: „Fear Inoculum“

Satte 13 Jahre hat mich die folgenden Band auf ein neues Album warten lassen und nachdem medialen Wahnsinn um den Release am 30.08.19 könntet ihr eigentlich schon wissen von welcher Gruppe ich spreche. Das unvergleichliche Quartett, bestehend aus Danny Carey (Drums), einem der weltbesten Polyrhythmiker, Adam Jones (Guitar)dem Hypno-Rifflord, Maynard James Keenan (Vocals), dem verspielt provokanten Genie und Justin Chancellor (Bass), dem wirklichen God of Thunder, hat sich  1990 den Namen Tool gegeben und durfte unter jenem schon 3 Grammys abkassieren.

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit stehen die Musiker nun unter ihrem eigenen Label ganz frei da und können ihre Musik frei, ohne Restriktionen von oben veröffentlichen. Bevor ich nun auf das neue Album eingehe, sei noch erwähnt, dass alle Alben, welche bisher nicht über Online-Streamingdienste veröffentlicht worden waren, bei der jetztigen Veröffentlichung sofort in die Charts gezischt sind. Dies gab dem neuen Album namens „Fear Inoculum“ natürlich eine Menge Auftrieb und ich war erheitert zu sehen, wie sich junge Taylor Swift Fans über diese unbekannte Band, welche die Prinzessin vom Thron gestoßen haben, aufregten.

Aber genug von der Belustigung hin zum Ernst der musikalischen Sache. Geliefert wurde von der Band ein 86:38 Minuten langer Moloch, von welchem auf der CD jedoch nur 7 der insgesamt 10 Songs zu finden sind. Wenn ich jetzt auf jeden Track genauer eingehen würde, dann würde dieses Review in eine mehrseitige Analyse pro Track ausfallen, da Tool mit ihrer progressiven Musik schwer zu definieren sind. Was man kurz zusammengefasst sagen kann ist, dass das Album keinem der vorherigen nachsteht und an Inspiration nur so strotzt.

Nicht nur die musikalischen Klangwelten die hier auf die Füße gestellt wurden, sondern auch die dazugehörigen Artworks und Lyrics sind einfach eine Kunst für sich und so kann man sagen, dass die Band es immer wieder schafft die 3 Künste mit wahnsinnigem Können in ein Werk zu bündeln.

FAZIT: Ich habe sehr lange gewartet, doch es hat sich ausgezahlt. Die Songs lösen immer wieder etwas Neues in mir aus und ich werde einfach nicht müde diese riesigen Teile durchzuhören. Erwähnenswert ist ebenso, dass die Deluxe-Edition des Albums ein wirkliches Sammlerstück ist, einen LCD-Screen mit Boxen enthält und man dadurch das Album direkt aus der CD-Hülle hören kann. Natürlich habe ich mir schon ein Exemplar sichern lassen und ihr solltet das ebenso tun! Auch wenn mir die Wartezeit noch schwer im Magen liegt weiß ich, dass Tool nicht nur zurück sind, sondern nun auch ungehemmt über ihr Label veröffentlichen können. Daher gibt es von mir für dieses eigentlich festliche Album satte 10 von 10 Punkte. Hoffentlich lassen uns die Jungs nicht mehr so lange warten!

 
Bewertung:

GENRE: Progressive Rock

TRACKLIST:

1. Fear Inoculum
2. Pneuma
3. Invincible
4. Descending
5. Culling Voices
6. Chocolate Chip Trip
7. 7empest

VÖ: 30.08.19
Format:CD /Digital/ Vinyl/ Deluxebox
Label: Tool Dissectional
Vertrieb: Sony
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor

--> Musikvideo: TOOL - Fear Inoculum