DIE TOTEN HOSEN: „Alles Ohne Strom“
Kommen wir einmal zu einer Band die wirklich in Deutschland keine Vorstellung benötigt. „Hier kommt Alex“ sangen damals meine Eltern lauthals mit und die heutige Generation konnten Die Toten Hosen spätestens mit „Altes Fieber“ oder ihrem noch immer gefeierten Hit „An Tagen wie diesen“, welchen ich selbst mit meiner Coverband des Öfteren spiele, gewinnen. Die Truppe ist aus der Szene nicht mehr wegzudenken und Campino schafft es doch immer wieder eine fette Show mit seinen Jungs hinzulegen. Diesmal handelt es sich um eine Veröffentlichung der Band, welche schon brennend von einigen Fans erwartet wurde.
„Alles Ohne Strom“ nennt sich die neue Scheibe, welche insgesamt 21 unplugged Live-Tracks enthält. Schon vor 14 Jahren zelebrierten die Toten Hosen im Wiener Burgtheater ein Unplugged-Konzert, welches begeistert angenommen wurde. Wenn man nun an ein paar Reviews von mir bzgl. dem Thema Punk zurückdenkt, dann wird man mir zustimmen, wenn ich erneut feststellen muss, dass die Punkszene momentan sehr viel interessante unplugged Sachen liefert. Aber im Falle der Hosen geht es hier nicht nur um eigene Lieder der Band, sondern auch um wirklich coole Covers, wie beispielsweise „Everlong“ der Foo Fighters. Generell sind unplugged Sessions eine sehr heikle Angelegenheit, speziell wenn es um das Liverecording geht. An diesem Punkt sei eine großes Dankeschön an den Techniker des Abends, oder genauer der Abende gerichtet, da ich wirklich schon lange nicht mehr eine so vielseitige Unplugged-Live- Session gehört habe.
Kommen wir zum wichtigsten Punkt an dem Album, welcher mitunter meinen Respekt vor dem Tonmeister begründet. Es wäre ja komplett lahm wenn die Hosen simpel in normaler Besetzung, nur unplugged, ihre eigenen Track herunter geschrummelt hätten. Daher hat sich die Truppe ein Orchesterchen zur Seite geholt und mit jenem die Songs und Covers so aufgeputzt, dass man nur so staunt wenn man sie hört. Um nur kurz noch auf den angesprochenen Respekt gegenüber dem Techniker zurückzukommen sei gesagt, dass es schon ein verdammtes Maß an Können benötigt um solch eine Darbietung gekonnt einzufangen. Hut ab !
FAZIT: Vorerst war ich wirklich skeptisch, da ich mittlerweile doch von der Band gesättigt bin und nur selten in die alten Sachen reinhöre. Mitunter bin ich einer der jenen beipflichtet welche behaupten, dass die Hosen mittlerweile Pop sind, doch dieses Album hat mir gezeigt was das eigentlich bedeuten kann. Auch wenn die Band nicht mehr ranzig rockt und überkritisch lamentiert, sie hat sich enorm weiterentwickelt und die Arrangements der Tracks auf dem Album zeigen, dass die Mitglieder schon weit weg von der alten 80er-Quintendrescherei sind. Meine lieben Hosen, geile Sache und etwas, was mir persönlich wirklich gut gefällt. Vor allem ist die Version von „Paradies“ abartig gut geworden. Alles in allem bin ich echt froh, dass die Toten Hosen noch immer wirklich feine Musik produzieren und sich vor Entwicklungen nicht scheuen. Satte 10 aus 10 meine Freunde!
--> Musikvideo: Die Toten Hosen // Ohne Dich (Ohne Strom) |
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