URIAH HEEP: „Chaos & Colour“
Kommen wir zu einer wirklich legendären Rockband, welche man heutzutage
wieder vorstellen muss, da die Jugend sich logischer Weise nicht an
„Lady in Black“ erinnern kann. Natürlich meine ich Uriah Heep! Die
schon seit den späten 60ern bestehende Truppe lässt nicht locker und
servierte am 27.01.2023 ihr neues und somit 25. Studioalbum. Das Werk
trägt den Namen „Chaos & Colour“ und was man hier zu Gehör bekommt
werde ich nun etwas aufschlüsseln.
Mit „Save me tonight“ wird begonnen
und der Opener bläst einem einen Sound um die Ohren den man eigentlich
Deep Purple zuschreiben würde. Die Vocals klingen unglaublich heftig
nach DIO, was ich als echtes Kompliment meine. Der erste Song liefert
auf jeden Fall so hart ab, dass man glauben könnte Emmerson, Lake &
Palmer, DIO und Deep Pruple hätten sich zusammengetan. „Silver Sunlight“
entschleunigt, liefert aber einen wirklich entspannten Groove, welcher
nur so nach Roadtrip schreit. Dieser massive Groove wird auch in „Hail
the sunrise“ hochgehalten, bis „Age of Changes“ etwas in Richtung
Experimental-Rock geht und von klassischen Elementen bis zu Hard Rock
Einiges abliefert.
„Hurricane“ holt nochmal den klassischen Hard Rock
hervor, bevor mit „One Nation, One Sun“ eine sehr berührende Ballade
vorgelegt wird. „Golden Light“ drückt das Gaspedal darauf wieder
vollends durch. Mit „You`ll never be alone“ gibt es dann ein nettes
Wechselspiel zwischen hartem Rock und zärtlich melodischen Passagen.
Kaum hat einen die feine Melodie eingelullt, wird man von „Fly like an
Eagle“ wieder aufgeweckt, denn hier bekommt man sehr progressive Riffs
um die Ohren gehauen. Bevor das Album mit dem Classic-Rock-Track „Closer
to your dreams“ beendet wird, bekommt man im acht Minuten langen
„Freedom to be free“ eine Variation der bisher genannten Spielarten
serviert.
Fazit: Ich bin von diesem Album absolut weggeblasen worden.
Uriah Heep war für mich immer eine extrem unterschätzte Band, da die
Allgemeinheit nur ihre Balladen kannte. „Chaos & Colour“ beweist,
dass die Band in den 70ern nicht nur dabei war, sondern auch alles Gute
aus dieser Zeit wie ein Schwamm aufgesogen hat. Auch wenn die Band über
die Jahre einige Besetzungwechsel durchmachen musste ist sie verdammt
solide geblieben. Momentan dürfte die Besetzung wirklich fein
miteinander harmonieren, denn anders lässt sich die Macht des Albums
nicht erklären. Die Kompositionen sind unglaublich mächtig und ich bin
mir sicher, dass die gesamte Scheibe noch für lange Zeit in meiner
Playlist bleiben wird. Man merkt einfach, dass die hier arbeitenden
Musiker ihr Fach vollends beherrschen. Hut ab! 10 von 10 Punkten!
--> Musikvideo: Uriah Heep - Save Me Tonight
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