VADER: „Thy Messenger“ - EP
Der Death-Metal Polens ist schon seit langem eine eigene Institution. Das in einem Land in welchem eine sehr rechtslastige Partei gern gewählt wird und die Bevölkerung eher noch erzkonservativ eingestellt ist, Bands aufploppen die sich genau diesen Gegebenheiten entgegenstellen ist nicht verwunderlich. Neben den Bands Decapitated und Behemoth, welche meine Favoriten unter den polnischen Deathern sind, gibt es auch noch die seit 1983 bestehende Partie namens Vader, welche sich auch schon weltweit einen Namen gemacht hat. Auf der Tour zum letzten Studioalbum der Band durfte ich sie sogar am Kaltenbach Open Air Backstage etwas kennenlernen und daher war klar, dass ich zur frisch releasten EP namens „Thy Messenger“ auf jeden Fall meinen Senf abgeben muss.
Die Truppe, bestehend aus Peter (Guitar, Vocals), Spider (Guitar), Hal (Bass) und James (Drums), präsentiert mit der EP einmal 3 neue Tracks und legt dazu noch ein Cover der Judas Priest Nummer „Steeler“ und eine neu aufgenommene Version des altbekannten „Litany“ nach. Der längste Song ist somit das Cover, die drei Neuen zählen insgesamt knappe 6 Minuten und somit ist die ganze EP knappe 13 Minuten lang. Begonnen wird mit dem Track „Great Deceiver“, welcher zwar mit seinen deftigen Blast-Beats und der erbarmungslosen Stimme von Peter mit guten Druck durch die Ohren fährt, doch an sich nicht wirklich mehr hergibt. „Litany“ sollte jedem Vader-Fan bekannt sein und die „neue“ Version liefert in altbekannter Härte. „Emptiness“ ist der längste neue Track der dann schon etwas mehr rhythmische Spielerei und fetzige Soli liefert. „Despair“ ist zwar musikalisch gesehen solider Death-Metal, könnte aber auf Grund seiner Länge schon fast als Napalm Death Song, welche ja bekannterweise meist nicht länger als 1 Minute sind, bezeichnet werden. Mit seinen knappen 1:18 Minuten ist er doch sehr kurz und bringt auch nicht viel Neues.
Das ein Judas Priest Cover meist gut ankommt sei einmal dahingestellt, doch die „Steeler“-Version von Vader wertet die EP wieder auf. Ein wirklich solides Cover welches trotz stimmlichen Unterschied doch sehr brauchbar geworden ist.
FAZIT: Ehrlich gesagt hätte ich schon mehr erwartet. Vader sind nicht umsonst weltweit als Death-Metal-Panzer bekannt und liefern normalerweise auch dementsprechend, doch die EP ist wirklich sehr mager geworden und lässt maximal Hoffnung aufkommen, dass dieses Jahr noch ein Studioalbum rausgehauen wird, welches diese kleine EP kompensiert. Ich bin mir sicher, dass die Herren wesentlich mehr in der Hinterhand haben und finde, dass diese EP nicht wirklich notwendig gewesen wäre. 13 Minuten sind ganz simpel zu mager, vor allem wenn auch die neuen Tracks eher altbekannt klingen. Somit gibt es diesmal nur 5 von 10 Punkten für die Herren aus Polen.
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