VARIOUS ARTISTS: „I`ll Be Your Mirror: A Tribute to the Velvet Underground & Nico
Es ist schon eine ganz schöne Zeit her, dass die Band The Velvet Underground gegründet wurde, speziell bekannt für ihren Sänger und Gitarristen Lou Reed, welcher leider schon nicht mehr unter uns weilt. Am 24.09.2021 wurde ein Album veröffentlicht, welches den gleichen Namen wie das erste Album der Band „The Velvet Underground & Nico“ trägt, jedoch handelt es sich dabei nicht um eine simple Neuauflage oder gar ein Re-Master.
Mehrere Musiker, welche von der Band inspiriert wurden haben sich zusammen getan und der Debütscheibe der Band zu huldigen. Insgesamt 16 namhafte Künstler sind für dieses Projekt zusammengekommen und das Resultat ist schon sehr gelungen. Auf die Songs selbst werde ich hier nicht eingehen, da jene ja im Grunde altbekannt sind. Ich werde jedoch ein paar Worte über die Art der Neuinterpretation verlieren.
Begonnen wird klarerweise mit „Sunday Morning“ und hier hat sich Michael Stipe an die Arbeit gemacht. Stimmlich ist es ihm wirklich gut gelungen. Matt Berninger folgt darauf mit seiner Interpretation von „I`m Waiting For The Man“ und liefert sogar noch um ein Stück besser ab als Stipe. In „Femme Fatale“ geben sich Sharon Van Etten und Angel Olsen die Ehre und klingen dabei etwas eigen, jedoch gibt dies der Nummer einen ganz eigenen Charme. Andrew Bird & Lucius haben sich „Venus in Furs“ angenommen und die Nummer klingt so interessant wie nie zuvor. „Run Run Run“ wurde von Kurt Vile bearbeitet und bringt wieder richtig feines Rock-Feeling auf, bevor St. Vincent und Thomas Bartlett mit „All Tomorrow`s Parties“ wieder sehr ruhig werden.
„Herion“ schließt sich auch mit sehr ruhigem Klang an und wurde von Thurston Moore und Bobby Gillespie neu aufgelegt. King Princess wischt darauf die ganze Melancholie weg und bringt mit „There She Goes“ etwas rebellische Rockklänge, bevor Courtney Barnett mit „I`ll be Your Mirror“ wieder eine Gang zurück schaltet. Fontaines D.C. verzerren mit „The Black Angel`s Death Song“ noch einmal kurz die Atmosphäre bevor Iggy Pop & Matt Sweeney mit „European Sun“ das Album abschließen.
Fazit: The Velvet Underground waren wirklich legendär. Es ist definitiv kein Wunder, dass sich so viele Musiker, welche von der Band inspiriert wurden, zusammengefunden haben und ein solch schönes Projekt vollbracht haben. Es ist sehr interessant wie die Musiker mit den verschiedenen Titeln umgegangen sind und vor allem die stimmlichen Interpretation haben für mich dem Album eine interessante Frische verliehen, obwohl es doch schon ein „alter Schinken“ ist. Auf jeden Fall finde ich das Projekt, wenn auch grundsätzlich nicht notwendig, sehr gelungen und vergebe daher für die schöne Zusammenarbeit und die interessanten Klänge insgesamt 7 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: Courtney Barnett - I'll Be Your Mirror (I'll Be Your Mirror Album Interview) |
