VENUES: „Aspire“
Metalcore hat sich ja in Deutschland doch schon etabliert und aus Stuttgart gibt es jetzt Nachschub für das Genre. Venues aus Stuttgart haben am 27.07.2018 ihr Album „Aspire“ veröffentlicht und bringt damit Female-fronted Metalcore in die Szene. Ich habe keine Ahnung warum mich viele Female-fronted Bands an Paramore erinnern, doch ist es wieder einmal soweit. Die melodischen Parts der Songs auf diesem Album ähneln vorhin erwähnter Band sehr stark, wobei die Rhythmik einiges mehr hergibt. Mit „We are one“ eröffnen Nyves (Vocals), Robin (Vocals), Constantin (Guitar), Toni (Guitar), Flo (Bass) und Dennis (Drums), das „Dresch-Fest“. Eine klare Message zu Beginn, welche musikalisch sehr imposant wirkt. Die Drums drücken, der Bass wummert, aber trotzdem verliert das Ganze nichts von seiner „Studioreinheit“. Mit „Lights“ geht es dann etwas ruhiger weiter. Das Intro gestaltet sich eher atmosphärisch, was sich dann nach ein paar Sekunden ändert. Ab dem Wechsel geht es mit zuvor zu hörender Stärke weiter. Die Lyrics setzen sich mit für den Metalcore typischen Themen auseinander und werden in ruhiger aber auch „harsher“ Art vorgetragen.
Unter anderem findet man eine Kooperation mit Chris Wieczorek von Annisokay (mit welchem ich vor kurzen auf einem Konzert plaudern durfte) in dem Song „Fading Away“. Eine wirklich gut gelungene und eindrucksvolle Kooperation, welche musikalisch einiges hergibt. Generell ist der Wechsel von zarter weiblicher Stimme und hart gebrüllter männlicher Stimme sehr gut konzipiert. Dadurch entsteht eine interessante Dynamik, welche auch bei der Akzentuierung durch die Instrumental-Sektion gut zur Geltung kommt. Was auch noch zu bemerken ist, ist das man im Englisch der Sänger/in keinen Akzent feststellt, was bei deutschen Bands nicht immer der Fall ist. Das ganze Album, welches insgesamt zwölf Tracks beinhaltet, klingt durchwegs wie eine qualitativ hochwertig produzierte amerikanische Metalcore-Scheibe, obwohl sie aus Deutschland kommt.
FAZIT: Es ist faszinierend wie sich der Metalcore in Europa über die Zeit entwickelt hat. Venue ist eine junge ambitionierte Band, deren Musiker wissen wie sie ihre Message unter die Leute bekommt. Das Zusammenspiel zwischen Instrumental-Sektion und Sängern ist wirklich hervorragend und die Songs sind gut geschrieben. Für meinen Geschmack klingt das Ganze noch ein wenig zu lasch, da mir die Gitarrensektion nicht genug in den Vordergrund tritt. Es scheint als läge der Fokus vollends auf den Vocals, was auch vollkommen ok ist. Alles in Allem bekommt das Album von mir 8 von 10 Punkten. Venue werden sich sicher in meiner Sammlung wiederfinden und ich bin gespannt was da noch so kommen mag.
--> Musikvideo:
VENUES - We Are One |
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