WHEEL: „Moving Backwards“
Kaum habe ich mit Seth von Aenimus im Interview über Stephen King gesprochen, kommen die Finnen von Wheel und beginnen ihr Presseschreiben zum Album mit folgenden Zitat desselben: „Das Leben ist wie ein Rad. Früher oder später kommt man wieder da an, wo man angefangen hat.“ Dieser Satz ist in viele Richtungen auslegbar und nach dem hören des neuen Albums der Band, welches am 22.02.2019 veröffentlicht wurde und den Namen „Moving Backwards“ trägt, schließe ich darauf, dass damit eine aus der Sicht der Band wiederkehrende Problematik gemeint ist. Nämlich einer Problematik, welche in der Textzeile „Silence will become the banner“ im Song „Tyrant“ schön dargelegt wird.
Vor Jahren galt die Zensur als gängiges Mittel des Staates einzelne „Gefährder“ mundtot zu machen und wie mittlerweile anscheinen einige Personen, mich und die Band eingeschlossen, sehen eine erneute Tendenz der Staaten zu solchen Vorgehensweisen. Der Kritik an eben jenen Tendenzen nimmt sich das Album lyrisch an und die Instrumentalsektion untermalt dies gekonnt mit sludgigem, hier und da etwas punkigem, aber auch etwas grungigem Rock, aber auch Metal. Man vermag irgendwie bei den vielen Elementen nicht genauer zu sagen, ob es sich um Rock oder Metal handelt. Um Heavy Metal im klassischem Sinne handelt es sich jedenfalls nicht, aber auch nicht um Classic Rock wie in den 50er.
Es ist eher sozialkritisch wie im Punk, heftig wie im Metal, aber auch irgendwie leichtfüßig und experimentell wie bei Tool. Warum kann ich das so halbwegs genau einordnen? Weil meine Band lustigerweise ebenfalls in diese Richtung schlägt und ich es gewohnt bin Musik dieser Art etwas differenzierter zu beschreiben. Abgesehen davon gibt es Aussagen der Band bzgl. der Einflüsse, welche auf sie wirken und jene erwähnen beispielsweise Tool, Alice in Chains und Radiohead. Die recht kritischen Lyrics werden dann doch eher sehr melancholisch und ohne Geplerre serviert.
FAZIT: Ich muss sagen, dass ich es wirklich immer wieder schön finde, wenn ich eine Band finde, welche einerseits meiner etwas ähnelt, andererseits von der Message her auch stark mit der Meinen übereinstimmt. Sollten die Herren es nach Österreich schaffen, kann sich das Label schon einmal gefasst machen, dass ich mich als Opener bewerbe! Die Melodien, aber auch die rhythmischen Spielereien hatten von Anfang an meine Aufmerksamkeit und ich habe jeden Track für sich sehr genossen. Das Debütalbum der finnischen Newcomer hat mir jedenfalls sehr sehr gut gefallen und bekommt von mir 8 von 10 Punkten. Ich bin gespannt was da noch Feines auf uns zukommt. Vorerst bin ich einmal mit „Moving Backwards“ sehr zufrieden!
--> Musikvideo: Wheel - Vultures
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