WHITECHAPEL: „The Valley"
Nachdem das vor 3 Jahren veröffentlichte Album „Mark of the Blade“ mit seiner etwas zahnlosen Natur die Fangemeinde einer bestimmten Deathcore etwas verwirrt hat, gibt es nun endlich wieder Nachschub. Das heftige Quintett namens Whitechapel, welches sich um 2006 in Knoxville, Tennessee, formierte und sich nach dem Bezirk in welchem Jack the Ripper sein Unwesen trieb benannte, hat am 29.03.2019 ihr nun schon 7te Album veröffentlicht.
Wie am Anfang erwähnt waren einige Fans vom letzten Album nicht gerade begeistert und daher sicherlich gespannt, ob das Neue wieder gewohnte Härte zurückbringt. Schon jetzt kann ich euch verraten, das „The Valley“ zwar noch immer Züge von „Mark of the Blade“ annimmt, jedoch auch brachial hart ist. Die Truppe bestehend aus Phil Bozeman (Vocals), Ben Savage (Lead Guitar), Alex Wade (Rhythm Guitar), Gabe Crisp (Bass) und Zach Householder (Third Guitar) zeigt in diesem Album einerseits ihre softe, aber auch ihre alt-bekannte brachiale Seite. Beispielsweise berührt der emotionale Song „Hickory creek“ einen mit seiner ruhigen Art, andererseits dreschen einem dann wieder Tracks wie „We are one“ so richtig heftig aufs Fressbrett.
Die Lyrics beschäftigen sich hauptsächlich mit der Biographie des Sängers Bozeman, insbesondere mit seiner Beziehung zu seiner psychisch erkrankten Mutter. Mit diesem Hintergrundwissen wirkt das Video zum Track „Hickory creek“ gleich einmal mit einer ganz anderen Intensität. Im vorherigen Album wurde der Sänger etwas für seine Clean-Vocals kritisiert, doch jeder Anfang ist schwer und in den neuen Songs hört man eine klare Verbesserung. Ebenso ist hervorzuheben, dass Bozeman mit diesem Album eine doch sehr persönliche Thematik darlegt, wofür er meinen vollsten Respekt verdient hat.
Die Offenheit über solche Themen zu sprechen bzw. zu singen ist nicht jedem gegeben und umso beeindruckender ist es, wenn ein Musiker derartiges dann auch noch durch seine Profession mit der Welt teilt. Die Instrumentalsektion ist ja mittlerweile auch ein eingespieltes Team und zeigt sich auf dem Album von ihrer besten Seite. Feine ausgeklügelte Breakdowns, aber bei Bedarf auch etwas ruhigere Riffs, wobei es im Großteil der Scheibe wirklich fein hart zur Sache geht.
FAZIT: Der Deathcore war mir früher immer etwas „too much“. Seitdem ich über den Death-Metal zum Slamming-Brutal-Death-Metal gekommen bin, scheint mir Deathcore auch nicht mehr so heftig. Dieses Album hätte mir aber sicherlich damals sehr gut gefallen, da Bozeman eben auch mittlerweile weiß mit seiner Clean-Stimme umzugehen, an den Screams, Shouts, Low-Growls etc. hatte ich so oder so nichts zu beanstanden. Heute gefällt mir das Album ebenso und vor allem auf Grund der Offenheit des Sängers, ein solches Thema in seiner Musik zu verarbeiten. Somit gibt es von mir 9 von 10 Punkten für „The Valley“ von Whitechapel.
--> Musikvideo: Whitechapel "Hickory Creek" |
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