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KIRK WINDSTEIN: "Dream in motion"

Meine Fresse jetzt kommt ein Brett, oder so! Als immenser Fan von Crobar und Down ist es mir eine Ehre euch die erste Solo-Scheibe des legendären Kirk Windstein vorstellen zu dürfen. Mit dem Namen "Dream in Motion" meldet sich der Sludge-König, welcher mittlerweile doch schon 54 Jahre zählt zurück, was das nun schon längere warten auf ein CroBar-Album erklärt. Abgesehen davon, dass Windstein Mitbegründer der wohl einflussreichsten Sludge-Metal-Bands der Welt ist, produziert er auch deren Musik, wie beispielsweise das letzte CroBar-Album und somit dürfte klar sein, dass er sich in seinem Solo-Projekt seinem Können freien Lauf gelassen hat.

Begonnen wird mit "Dream in Motion" und ein klassisch träges drückendes Riff begrüßt einen, bevor sich eine melodische Gitarrenharmonie zum Vers den Weg bahnt. Von jenem weg erklingt die schön rauchige Stimme Windsteins, welche etwas an alte 70er-Heavy-Songs erinnert. Stellt euch einen 50 Kilo schwereren Ozzy Ouzbourne mit leichten James Hetfield-Anwandlungen vor. Klingt komisch, doch wenn ihr hineinhört werdet ihr verstehen was ich meine. "Hollow Dying Man" fährt einem nicht schon beim Anfang ins Gesicht, sondern lässt sich mit einem recht mystischen Intro Zeit. Spätestens hier fällt der nächste Black Sabbath Vergleich, da die Vocals so richtig schön mit Hall, Chorus und Flanger bearbeitet wurden, wie es Ozzy in den ersten 6 Alben hier und da auch gemacht hat.

"Once Again" beginnt schon fast etwas Pink Floyd artig und bleibt auch dann so. "Enemy in disguise" setzt dort an wo die vorige Nummer aufgehört hat und lässt einen durch atmosphärisch melancholische Klänge gleiten. Bis zu "Toxic" hält sich die Stimmung, doch ab dann wird es wieder etwas drückender, möge man annehmen. "The Healing" versetzt einen wieder in ein ruhig dystopisches Soundgemenge. "Necropolis" wartet einem dann wieder mit sehr feinen Gitarrenharmonien auf und einer Stimme, welche sogar im 80er Goth als sentimental bezeichnet worden wäre. "The ugly Truth" hält sich wieder an vorhin erwähnten Stil. Die letzte Nummer ist ein Cover über welches ich mich sehr gefreut habe, da ich schon alleine das Original wie ein Idiot bisheute feiere: "Aqualung"!!! Meister Windstein hat zum Ende einen der geilsten Jethro Tull Songs auf seine Art "metalisiert" und ich ziehe meinen Hut. Klingt sehr cool, würde jedoch gern Ian Andersons Meinung dazu hören.

FAZIT: Der Einstiegssatz sollte schonmal Aufschluss geben, doch ich sage es nochmal genauer. Mit einem solchen Hintergrund erwartet man von Windstein ein richtig fettes Brett und schlussendlich bekommt man einige doomige Tracks, welche zwar nicht schlecht sind, doch im Vergleich zu den Ursprungsbands etwas mager wirken. Die etwas härteren Tracks fahren schon ein ordentliches Programm und das Cover ist eine wirklich gelungene Zugabe. Somit gibt es von mir für Kirk Windsteins "Dream in Motion" 7 von 10 Punkten. Sehen wir mal was am nächsten Solo-Teil so rauskommt.

--> Musikvideo: Kirk Windstein - Dream In Motion

 
Bewertung:

GENRE: Sludge Metal

TRACKLIST:

1. Dream in Motion
2. Hollow Dying Man
3. Once Again
4. Enemy in Disguise
5. The World You Know
6. Toxic
7. The Healing
8. Necropolis
9. The Ugly Truth
10. Aqualung

VÖ: 24.01.20
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: eOne Music
Vertrieb: SPV
Auf Tour im Norden: -

Rezensent: Gregor