WIRTZ: "Unplugged II"
Spätestens nach seiner Beteiligung in der Fernsehserie "Sing meinen Song- Das Tauschkonzert" dürfte der Name Wirtz in der deutschen Musik-Kultur angekommen sein. Das letze Album des 1975 geborenen Heinsberger liegt nun schon 3 Jahre zurück und daher ist es nur sinnvoll mit etwas Material nachzuschießen, um relevant zu bleiben. Der an und für sich als Solo-Künstler agierende Musiker hat mit seiner Band -und damit meine ich nicht seine 1999er Band Sub7even- daran gemacht sich etwas im stromlosen Bereich weiter zu entwickeln, da das letze unplugged Album sehr gut angekommen war.
So wurde am 17.01.20 das neue Album mit dem innovativen Namen "Unplugged II" released. Mit gut ankommen sei nicht nur die Seite der Hörenden gemeint, sondern auch jene der Musiker selbst, da Wirtz selbst berichtet, dass sie unbedingt noch ein Album der Art machen wollten, da die Atmosphäre und die Nähe eine ganz andere sei.
Dies stimmt für mich bei Live-Konzerten enorm und es gibt genügend Beispiele wie unplugged Konzerte neues über die Bandmitglieder preisgegeben haben, wie z.B. bei der Rock`n`Roll Realschule von Die Ä, doch auf Scheibe bräuchte man aus meiner Sicht auch ein gutes Video eines Gigs, wo diese Nähe überliefert wird. Videotechnisch hat sich Wirtz den 4. Song des Albums "Wer wir waren" herausgepickt und mit eben visueller Unterstützung versehen. Das Resultat findet ihr unten.
Jenes zeigt zwar nicht die Nähe die ich mir bei Unplugged vorstelle, doch die Szenerie und der Schnitt sind wirklich fein gesetzt. Wenn ich auch auf der Nähe herumreite muss ich sagen, dass die Emotion schon stark herüberkommt. Generell wirkt das Album sehr persönlich und verletzlich, wenn auch die Poesie der Texte einen einschlägigen Stil hat, welcher nach mehrmaligem Hören etwas an Wirkung verliert. Die Songs thematisieren zeitliche Auswirkungen auf das Individuum und auch dessen Perzeption des Gesamten, sowie Aspekte, welche sich in Richtung Spiritualität interpretieren lassen.
FAZIT: Wirtz ist nicht wirklich "my cup of tea", doch klingt das Album sehr ehrlich und man merkt beim Hören, dass die Musiker auch einiges perönliches in die Interpretation der Songs gelegt habe, sonst würden jene nicht so authentisch klingen. Bei solchen Projekten, bei welchen eine Person als Gallionsfigur in den Medien steht und als Mastermind gefeiert wird, bin ich immer sehr vorsichtig, wenn mir nicht klar ist zu wievielen Teilen das nun alles wirklich aus der einen Person stammt.
Könnte mit meiner allgemeinen Skepsis gegenüber eher mainstreamigen Veröffentlichungen liegen, doch bei Wirtz bin ich mir ziemlich sicher, dass die Skepsis nicht notwendig ist. Es handelt sich um ein sehr emotionales und ehrliches Album, dessen Emotionen sich schnell übetragen und einen zum Nachdenken anregen. Somit gibt es meinerseits gute 7 von 10 Punkten.
--> Musikvideo: WIRTZ - Wer wir waren (Unplugged)
|
