WYNCHESTER: "Wynchester"
Wynchester heißt das zweite Album der aus Los Angeles stammenden Band Wynchester, das am 29.06.2018 erschienen ist und das dem 2014 erschienen Debüt ‚Spreading The Gospel Of Good Times‘ nachfolgt. Die Zwei-Mann-Band besteht aus Mike Bray und John Konesky, beide an Gesang und Gitarre. Die beiden Musiker nehmen ihr Schaffen durchaus ernst und doch ist immer ein gewisses selbstironisches Augenzwinkern dabei. Von klassischen ‚truck drivin‘ Songs bis hin zu typischen ‚tear in your beer‘-Balladen findet man auf diesem Album alles was man vom Genre erwartet. ‚Wynchester‘ überraschen und beeindrucken Kritiker mit ihrer modernen Herangehensweise an klassisches Songwriting. Lieder die Geschichten erzählen, Lieder von Herzeleid und auch durchaus komische Nummern, die zum immer wieder Hören einladen. Auf ihren Live Shows zeichnen sich ‚Wynchester‘ durch ihre beeindruckend energiegeladene Performance aus, welche das Publikum sofort in ihren Bann schlägt und mitreißt.
Beeinflusst wurde ‚Wynchester‘ von Größen des Genres wie ‚Lynyrd Skynyrd‘, ‚Allman Brothers Band‘ und Charlie Daniels, wie auch von Songwritern wie Jimmy Web, Willie Nelson, Marty Robbins und John Prine. Doch nun betrachten wir einmal die einzelnen Nummern des Albums. Der Einstiegstrack ‚Buzz To Catch‘ ist launig stimmungsvoll, mit angenehmen, altertümlich anmutendem Rock’n’Roll Einschlag; man verzeiht der Nummer das etwas lächerlich anmutende Wortspiel des Titels ob der Eingängigkeit und selbstverständlichen Fröhlichkeit der Musik. ‚Coulda Been‘ klingt schon beinahe ein wenig nach ‚Blue Grass‘, und ist gleichsam gefühl- wie schwungvoll, leichtherzig und doch nicht seicht, eine Nummer die nach den angenehmeren Seiten des US-Amerikanischen Südens klingt. ‚Fall Down‘ ist beeindruckend emotional, eine empfindsame Nummer, die doch weder weinerlich noch übertrieben anmutet. ‚Glass Is Half Full‘ ist von beruhigendem, unaufgeregten und doch eindrucksvollem Klang. ‚Gospel Of Good Times‘ ist wie von warmer, sommerlicher Sonnenflut durchleuchtet, erinnert zuweilen ein klein wenig an ‚Sweet Home Alabama‘, und transportiert eine angenehme, lebensfrohe Atmosphäre. ‚High Desert Rambler‘ ist für Folk-Verhältnisse regelrecht wuchtig und dramatisch zu nennen, mit herausragender gesanglicher Leistung, und einem netten Gitarrenriff, das seltsamerweise etwas an Fredl Fesl erinnert. ‚Ridge Runner‘ klingt so richtig schön nach Square Dance und lässt einen als Hörer automatisch und unbewusst mitwippen. ‚Second Family‘ hat von der Melodik etwas von Johny Cash und ist eine angenehme, sanfte Nummer. ‚Swymmyn in Wymmen Laughter‘ ist eine der humorvollsten Nummern und entlockt wohl auch dem verstocktesten Hörer noch das eine oder andere Schmunzeln. ‚Two Man Job‘ ist rockig-bluesig, ein hervorragender Song, von dem man auf Anhieb das Gefühl hat, sich nicht satt hören zu können. Der letzte Track schließlich ‚Walks Of Life‘ entlässt den Hörer mit einem angenehmen Gefühl im Herzen, und den letzten Noten der Melodie im Kopf.
FAZIT: Ein herzhaft erfrischendes Album, das einen von Beginn an in gute Stimmung versetzt und in einem den Wunsch wachruft, nach der letzten Nummer einfach noch einmal von vorne zu beginnen. Schlicht und gemütsvoll kommt die Musik daher, und ist doch niemals in Gefahr seicht oder flach zu werden – geschweige denn gar in Beliebigkeit abzugleiten. Warum sich eine Band nach einer Waffe nennt, ist freilich die eine Frage – unfraglich jedoch ist, dass jeder einzelne Track dieses Albums genau ins Schwarze trifft. |
|
|