X AMBASSADORS: „Orion“
Mittlerweile tourt das Trio, bestehend aus Sam Harris (Lead Vocals, Guitar), Casey Harris (Piano, Keys, Backing Vocals) und Adam Levin (Drums, Perkussion) schon seit 10 Jahren um die Welt und verwöhnt die Crowd mit ihren entspannten Tanzklängen. X Ambassadors haben am 14.06.2019 ihr drittes Album „Orion“ veröffentlicht, was in ganz schön große Fußstapfen tritt, wenn man bedenkt, dass die Scheibe „VHS“ aus 2015 Platin erreicht hat. Doch mit einem Produzenten wie Ricky Reed im Hintergrund muss man sich keine Sorgen machen, abgesehen davon, dass die Herren schon wissen was sie tun.
Das neue Album bringt mit „Hey Child“ einen sehr entspannten Einstieg in das neue Werk, in welchem man im Refrain die gewohnt solide Stimme von Sam Harris bewundern darf, welche zum Mitsingen anregt. Dies ist in Anbetracht der Ohrwürmern die bisher von der Band gebracht wurden, beispielsweise „Renegades“ und „Don`t Stay“, kein Wunder. Was Komposition angeht hat Herr Harris beispielsweise schon beim Soundtrack für „For the Throne“ (Game of Thrones) bewiesen, dass er sich beim Songwriting so einiges durch den Kopf gehen lässt und sich der Sache aus mehreren Perspektiven widmet. „Confidence“ belegt am Album den zweiten Platz und zeigt sich als eher ruhigerer Dance-Track, welcher sicherlich in Zukunft von einigen DJ`s fein geremixt werden wird. „Quicksand“ bringt einen schon fast Gorillaz-artigen Sound mit seiner sehr ruhigen etwas monotonen Atmosphäre, welche jedoch durch diverse Störgeräusche wie explosionsartige Drum-Schläge etwas zerrissen wird. „Quicksand is pullin me down“ heißt es im Refrain und die Musik spiegelt diesen Gedanken sehr passend.
„Boom“ wurde schon vorab als Vorgeschmack veröffentlicht, wobei der Track mitnichten das ganze Spektrum, welches die Band am Album darlegt, abdeckt. In dem Track erwischt die Bassline einen von Anfang an und lässt einen bis zum Ende nicht los. Abgesehen davon war diese Single etwas ganz besonderes für den blindgeborenen Casey Harris, da das Cover jener in Braille-Schrift geschrieben wurde und er somit zum ersten Mal sein eigenes Werk nicht nur auditiv sondern auch visuell erleben konnte. „Rule“ liefert dann schon fast Lo-Fi artige Klänge, hat aber durch die leicht verstimmten Piano-Passagen einen sehr sentimentalen Touch. In „History“ setzt sich diese Sentimentalität in Form einer Ballade, welche vorerst mit Stimme und Gitarre aufbaut und dann mit Streichern aufgefettet wird, fort. Man merkt schon, dass auf diesem Album einerseits „Gute-Laune-Tracks“, andererseits auch etwas emotionalere Songs, zu finden sind.
Die weiteren Tracks könnten nun genau so wie die Anderen eingehender beschrieben werden, doch zu viel Spoilerei möchte ich dann doch nicht von mir geben.
FAZIT: Wie immer möchte ich darauf hinweisen, dass sich mein persönlicher Musikgeschmack meist fernab des Mainstreams bewegt, doch X-Ambassadores sind mir seit „Renegade“ ein Begriff und werden von mit seither auch des Öfteren gehört. Das neue Album bringt wieder einiges zum Entspannen, aber auch sehr ruhige Tracks die mit ihrer emotionalen Seite einem schon einmal die Gänsehaut auflaufen lassen können. Einige Tracks sind schon wirklich Hit-Material und ich bin mir sicher, dass die internationalen Radios sich um die Nummer reißen werden. Ich hoffe jedoch das die Tracks nicht wieder wie „Renegade“ zerspielt werden. Für mich ist das Album wirklich sehr gut gelungen und hat im Großen und Ganzen 8 von 10 Punkten verdient.
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