Rock For Animal Rights – Der Samstag Sandstedt-Offenwarden, 15.07.2022 – Zweiter Tag des veganen Metal-Festivals. Tierschutz-Organisationen haben auf dem Festival die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit zu präsentieren. Die Besucher können sich so ungezwungen über verschiedene Tierschutzthemen informieren und gleichzeitig die Festival-Atmosphäre genießen. Informieren, nicht missionieren - das Motto gilt auch für das kulinarische Angebot. Alle angebotenen Speisen sind vegan. So können sich die Besucher davon überzeugen, wie gut und lecker tierleidfreies Essen sein kann. Viele Bands verzichten auf ihre Gage, um den Verein Tierrechtsbund Aktiv e.V. und damit den Einsatz für die Tierrechte zu unterstützen. Ohne viele ehrenamtliche Helfer und Sponsoren funktioniert gerade in diesen Zeiten kein Festival, zumal der Erlös dem Verein zu Gute kommt. Das Hygienekonzept mit den Testungen vor Betreten des Gelände scheint sich bewährt zu haben, so war eine Person am Vortag direkt vor uns positiv getestet worden. Alle Mitglieder des DLRG Hagen im Bremischen machten ihre Arbeit ehrenamtlich. Im kleinen Mittelalterlager war am heutigen Tag etwas mehr los, Nägel einschlagen und kleine Spielchen sorgten für Abwechslung. Opa Hell, eine deutsche Punkrock Band aus Lemwerder, durfte die Bühne an diesem Tag bereits um 14.00 Uhr eröffnen. Nöthe Crüe klingen namentlich nicht nur wie Mötley Crüe, sondern sie sind eine Coverband ebendieser. Im 80er Jahre Style machten sie die Glam-Rock-Ära wieder lebendig. As I Am ist nicht nur eine Pflegeproduktserie sondern in diesem Fall eine Metal- und Hard Rock Band aus Bremen, die bereits 2021 den ersten Festivaltag beschloss. Festival-Veranstalter Andreas Zemke hat die Band gegründet. Wenn man sich einmal an die charakteristische Stimme von Sänger von Andreas Zemke alias Andre Demare gewöhnt hat, kommt man kaum daran vorbei, bei den Songs unweigerlich mitzuwippen. Hier verbindet sich melodischer Metal mit Prog-Einflüssen in der auch Elektro-Elemente nicht fehl am Platze wirken. Die Progressive-Metal- und Heavy-Metal-Band Ivory Tower trat mit erheblichen Verspätungen auf. Die Pirate-Symphonic Metalband Crusade of Bards um Captain Eleanor brachte den Geist der Freibeuter des 18. Jahrhunderts auf die Bühne. Sirenenähnlichen Gesang, männliche Growls und härte, schnelle Riffs mit instrumentalen Zwischenparts wurden geboten. Grail Knights sollten folgte, aber das böse C-Wort sorgte an diesem Tag für viel durcheinander. So mussten MegaBosch ihren eigentlich um 01:15 Uhr geplanten Auftritt vorziehen. Die „Rockstars der Apokalypse“ wie sie sich selber nennen, spielten schon 2013 und 2014 in Wacken ihren Endzeitrock. Die aus rostigen Schiffscontainern im postapokalyptischen Stil ist inzwischen die offizielle Wacken-Bühne Wasteland Stage. General PAUSE, General MIDI, Sergeant PEPPER und Private PARTS waren auf jeden Fall sehenswert. |
General PAUSE tobte durch die Menge bis zum Toilettenwagen mit den Worten: „Ich wollte schon immer mal vom einem Toilettenwagen aus singen!“ Megabosch waren auch im letzten Jahr schon bei RFAR. Im Zelt spielten u.a. der rotbärtigen Rheinländer MacPiet und Marcus Friedeberg. MacPiet musste seinen Auftritt etwas verlängern weil es auf der großen Bühne Verzögerungen wegen technischer Probleme gab. Er konnte dann aber noch rechtzeitig abreisen und am gleichen Tag noch bei einem Stadtfest auftreten. Die Dark-Rock-Band Lacrimas Profundere (lateinisch Tränen vergießen) aus Waging am See bei München hat seit der Gründung in 1993 schon einige Mitgliederwechsel hinter sich und konnten auch Erfolge in Südamerika und Japan verbuchen. Gitarrist Oliver Nikolas Schmid ist als einziges Gründungsmitglied noch in der Band, der mittlerweile dritte Sänger Julian Larre ist auf jeden Fall ein Gewinn. Der Finne mit den geblendeten Augen und der Stimme von Ville Valo tobte wie ein Wirbelwind über die Bühne und wurde auch nach dem 17. Song nicht müde. „Celestite Woman“, „Awake“ und „Ave End“ standen unter anderem auf der Setliste. Sie mögen zwar genau so heißen wie ein legendäres Album der Altmeister Black Sabbath, aber mit Doom Metal haben Mob Rules aus Wilhelmshaven eher wenig zu tun. Ihr Metier ist der melodische, bisweilen opulente europäische Power Metal. Mehrere Besetzungswechsel haben die Band um Sänger Klaus Dirks stets verjüngt. Auch sind international nicht ganz unbekannt und sind schon bei Festivals in San Francisco oder Oslo aufgetreten. Die Heavy-Metal-Legende Grave Digger waren als Headliner des Abends gesetzt. Auch ihr Auftritt fiel coronabedingt aus. Für den Abschluss des Festivals sorgten die neu hinzugekommene Melodic und Power Metal- Band Terra Altantica. Thematisch sind die norddeutschen Jungs der Nautik zugewandt. Auch ihr zweiter Longplayer widmet sich der selbsterfundenen Geschichte um den Untergang von Atlantis. |
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