Metal und Cuxhavener Katzen

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Sandstedt-Offenwarden, 14.07.2023 – Im letzten Jahr gab es noch Corona-Tests und Ausfälle bei den Bands mit Verschiebungen des Line-Ups. Corona ist zum Glück dieses Jahr kein Thema mehr.

Und so kamen wieder Metalheads ins beschauliche Offenwarden zum Rock For Animal Rights (RFAR) Open Air Festival, leider wurde die Besucherzahl den Erwartungen nicht gerecht., obwohl 2 Tage – 20 Bands das Versprechen war. Viele Bands verzichten auf ihre Gage, um den Verein Tierrechtsbund Aktiv e.V. und damit den Einsatz für die Tierrechte zu unterstützen. Ohne viele ehrenamtliche Helfer und Sponsoren funktioniert gerade in diesen Zeiten kein Festival, zumal der Erlös dem Verein zu Gute kommt.

Los ging es mit bestem Festivalwetter gegen 15:00 Uhr mit Sonnenschein und knapp über 20 Grad. Als erste Band kam Ländphil aus Bremen auf die Bühne. Sie spielten Hardrock der alten Schule. Es folgte die Wilhelmshavener Heavy Metal-Band Unchained Horizon. Das von Bands wie Airbourne, Motörhead oder Nashville Pussy inspierierte Quintett performte viel Metal und klassischen Rock'n'Roll Sound zum Headbangen.

Seit 2013 röhrt der Elch nicht nur in Skandinavien, sondern auch in Bremen. Und zwar mit einem kräftigen Metalbrett, verkörpert von den Hansestädtern Lennart G. und Lennart J. (beide Gitarre), Kevin (Bass), Arne an den Drums sowie die im letzten Jahr dazugekommene neue Frontfrau mit den langen, roten Haaren „Miss ScarRed“ (auch: „Liz“ genannt) stehen Nuking Moose auf den Bühnenbrettern.

Immer mit viel Druck und dynamischen Songabläufen in den 8 Songs des Nachmittags. Harte, moderne Riffs, Ohrwurm-Hooks, tiefe Growls und langsame ans Depressive grenzende Lines wurden geboten. Nächste Haltepunkte für die Band sind die Zollkantine Bremen, die Lauschbar in Itzehoe und das Talularaaza-Festival in Oldenburg.

Breforth sind Sänger Peter Lenzschau, Arne Fleischhut am Schlagzeug, Erik Blumenthal und Jürgen Breforth an den Leadgitarren und Jens Lükermann am Bass. Ihr neues Album  «Metal In My Heart» kommt im August diesen Jahres heraus. MAD MAX-Mastermind und Gitarrist Jürgen Breforth weiss offenbar, was er seinen Fans zu verdanken hat. 2022 feiert er 40 Jahre in Metal. Mit der nach ihm benannten Band BREFORTH kehrt er zu seinen Wurzeln zurück und performt klassischen Heavy Metal der 80er Jahre. Die Band hat kruzfristig 2 große Gigs reinbekommen, unter anderem bei dem größten Metal-Festival, welches bereits ausverkauft ist.. Jeder wusste, das Wacken gemeint war.

Die Cuxhavener Kultband Cats TV spielte zum ersten Mal in diesem Jahr auf einem Festival und performten ein volles Konzert, welches am Ende wegen der Startzeit der nachfolgenden Band gekappt werden musste. 1980 gegründet, dann aufgelöst, Reunion und wieder aufgelöst.

 

.Seit 2010 gibt es die Band mit neuer Besetzung. 2029 kam auch Gründungsmitglied Burkhard Kuhn wieder zurück. Alte Songs wie „Killerautomat“ waren genauso auf der Setlist vorhanden wie neue Songs des aktuellen Albums „Los!“. „Koxhafen“ beendete das Konzert.

Auf der Tent-Stage spielten Marcus Friedeberg seinen Loop-unterstützen Folk-Rock, Mal rasant und mitreißend, mal zart und virtuos. Zweiter Act im Zelt waren die Drei von Aron L Flow mit Pop, Rock, Blues, Shuffle und auch einen Tick jazziges. Beide Acts spielten jeweils 2 Sets.

Als Sundowner kam die Trash-Metal Band Holy Moses auf die Bühne. HOLY MOSES packen nach über 40 Jahren und dem finalen Album „Invisible Queen“ ein. Die Band gibt es schon seit 1981 und startete als Schulband. Auch wenn Sabina Classen die Auflösung der Band nachvollziehbar auf den Punkt gebracht hat („Ich möchte nicht als Thrash-Oma in Erinnerung bleiben“), waren die Aachener seit Beginn an eine der wichtigsten Bands für mindestens zwei Generationen im Heavy Metal. Das letzte Konzert wird dieses Jahr in Kiel gespielt. „Dies ist das kleinste Festival, welches wird dieses Jahr bespielen. Das erinnert mich an das erste Wackenkonzert 1990!“ meinte die Sängerin.

Zu Mitternacht trat die aus Hamburg kommende Band Sloppy Joe´s auf. Das Power-Trio bot einen frischen und knallharten Rocksound. Jesse Garon (Gitarre/Gesang), Johnny Angel (Bass) und Pätzy Dävey (Schlagzeug) sorgten für fetzige Gitarrenriffs, knallharte Bässe und heftige Drums. Ihr bekannter Song Eat Sloppy Joe's durfte nicht fehlen.

Den Rausschmeißer an diesem Tag machten Why Amnesia. Sie waren aus dem Ruhrpott angereist. Die Gruppe spielte Alternative Rock mit Anleihen aus Hard Rock, Grunge und Funk. Die Band brachte mit ihrer Coolness die E-Gitarren zum Glühen. Die Schlagzeugrhythmen waren temporeich und straight, während der Bass das Publikum förmlich in den Bauch trat. Die Stimme von Frontfrau Shirly war mal whiskeyröhrig, mal balladesk und dann wieder voll durch geheizt.