We built this city on rock’n’roll

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Bremen, 21.04.2023 - Ein Musical für alle Rockfans ist nun auf seiner bundesweiten Tour für mehrere Aufführungen auch ins Bremer Metropol Theater gekommen, nachdem es bereits 2009 Premiere auf dem Broadway hatte und auf 2328 Aufführungen in 5 Jahren brachte. Autor Chris D‘Arenzio und Regisseurin Kristin Hanggi insbesondere von den Glam Metal-Bands der 1980er inspirieren, Def Leppard gaben dem Stück mit dem Song "Rock of Ages" den Titel.

Es ist ein sangesgewaltiges Musical-Comedy-Live-Spektakel, das sich selbst nicht so ernst nimmt und garantiert kein Klischee der unverwechselbaren 80er auslässt. 2012 wurde das Musical mit Catherine Zeta-Jones, Tom Cruise und Alec Baldwin verfilmt.

Wer glaubt von den Jüngeren heute, dass eine handylose Ära wirklich eine reizvolle Zeit war? Es war die Zeit von Stirnbändern, engen Jeans, bunten Kleidern, Lederjacken, 80er-Jahre-Vokuhila Frisuren, Männer-Dauerwelle und dem Schnurrbart, der so langsam wieder modern wird. Mit dem Musical Rock of Ages erhält das schrille Jahrzehnt eine verdiente Hommage, die unglaublich viel Spaß macht.

Es gibt viele Geschichten innerhalb der Hauptgeschichte. Los Angeles der 80er-Jahre: Im legendären Rock-Club „Bourbon Room“ auf dem Sunset Strip trifft Kleinstadtmädchen Sherrie auf den Großstadtjungen und Barkeeper Drew. Die Stadt Los Angeles will auf dem Sunset Strip aufräumen und die Existenz des „Bourbon Rooms“ ist bedroht. Ein Schweizer Bauunternehmer und seinem Sohn bieten dem korrupten Bürgermeister viel Geld an.

Ein Benefiz-Konzert der erfolgreichen Rockband „Arsenal“ soll Geld in die leere Kasse des Clubbetreibers spülen. Doch mit dem Auftritt des exzentrischen Altrocker Stacee Jaxx (Sascha Lien) der berühmt-berüchtigten Band Arsenal nimmt das Unheil seinen Lauf … Es ist auch die Love-Story zwischen der naiven Kellnerin Sherrie Christian und dem abgeklärten Barkeeper Drew Boley im „Bourbon Room“. Er arbeitet dort mit seinem Freund Lonny Barnett. Drew träumt davon, eines Tages selbst als Rockstar auf der Bühne zu stehen. Sherrie stammt aus dem ländlichen Kansas und hat sich auf nach L.A. gemacht, um sich hier den Traum vom Ruhm als Schauspielerin zu erfüllen.

Von der ersten Minute an ist es eine rasante, energiegeladene, glitzernde Performance.

 

Los ging es mit den Songs "Cum On Feel the Noize (Pre-Reprise)/Just Like Paradise/Nothin' but a Good Time".

Teilweise werden im ersten Akt die Songs nur sehr kurz angespielt. Ungefähr 18 Darsteller und eine fünfköpfigen Live-Band im Hintergrund lassen mit ihren kraftvollen Stimmen und mächtigen Gitarrenriffs nahezu den Boden vibrieren. Ein Erzähler (Timothy Roller als Lonny) führt durch die Handlung. Das Beleuchtungsdesign stimmte auf ein Konzertfeeling ein.

Über 25 legendäre Welt-Hits wie „Here I Go Again“ von Whitesnake, „The Final Countdown“ von Europe, „Can’t Fight This Feeling“ oder "Keep On Loving You" von Reo Speedwagon, „I Want To Know What Love Is“ und „Waiting For A Girl Like You“ von Foreigner oder "Wanted Dead or Alive" von Bon Jovi. Die Auswahl an Liedern ist groß, denn zu Liebe und Leid passt so ziemlich jeder Song. Manche Darsteller schwächelten etwas mit ihren Stimmen. Die klassische raue Rockstimme ist nur Sascha Lien zueigen und macht seine Performance als Rockstar umso überzeugender.

Die Show ist ein 2,5 Stunden langes kurzweiliges Jukebox-Musical (inklusive Pause) mit voller Dröhnung Glamour, Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll. Laut, rockig, dreckig, fetzig, manchmal aber auch ein bisschen albern. War das noch Musical, eine Hommage oder doch schon Persiflage? Egal. Hauptsache, die Beiden kriegen sich am Ende doch noch. Das Musical endet, wie sie begonnen hat: mit einem des langhaarigen, tätowierten Gitarristen in einem "Guns N' Roses"-T-Shirt. .Nach dem letzten Song "Don't Stop Believin' von Journey gab es eine Menge Applaus und Standing Ovations.