Stoff und Tonbandkiste im Ahab´s Rockkeller

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Cuxhaven, 29.12.2017, (VH) Der Veranstalter „Punk and Rock Cuxhaven“ lockte zwischen den Feiertagen nicht nur mit 150 Litern Freibier sondern bescherte auch einen feinen musikalischen Leckerbissen der vielleicht etwas anderen Art: Die Oldenburger Kult-Chaos-Kombo „Stoff“ zog in den randvoll gefüllten und ausverkauften Keller des Ahab´s ein und sorgte nach der Lethargie der Weihnachtsfeiertage für ein perfektes Warm-Up für die Silvesterparty.

Bevor die Oldenburger das Untergeschoss in der alten Kaserne enterten und den partymäßigen Abriss einläuteten, ging zunächst das vergleichsweise ruhigere Duo „Tonbandkiste“ aus Cuxhaven auf die Bühne.

Die beiden noch recht jungen Musiker von „Tonbandkiste“ abgekürzt „TBK“ - nicht zu verwechseln mit der Band „Tonbandgerät“ - möchten sich wie die meisten Bands nicht gern in Schubladen stecken lassen und versuchten dementsprechend viele musikalischen Genres in ihre Musik zu integrieren. Das Duo präsentierte im Rockkeller heimatnahen Sprechgesang mit gesampelten Beats und Sounds, die mit live eingespielten, Gitarren, Keyboard und Mandoline unterlegt wurden. In der Summe ergab das einen Mix irgendwo zwischen Hip-Hop, Singersongwriter und Dance, den das Publikum nach dem Set mit dem Wunsch nach einer Zugabe belohnten.

Wer Tonbandkiste an diesem Abend verpasst haben sollte, kann sich auf dem YouTube Channel der beiden einen Eindruck verschaffen. Hier findet man neben dem Song „Meine Heimat“, in dem sie ihre Liebe zu Ihrem Heimatort Cuxhaven in Bild und Ton ausdrücken noch eine Reihe weiterer selbst gedrehter Videoclips und Live-Mitschnitte.

Nach einer kurzen Umbaupause lautete das Motto der Oldenburger Headliner „Erwartet das Unerwartete!“. Und so kam es dann auch. Gegen 22 Uhr zog mit den Superhelden von „Stoff“ begleitet von Sirenen und Megaphone standesgemäß auch das Chaos in das Untergeschoss ein. Die mit zwei Frontsängern gespickte Kult-Kombo sorgte mit einem bunten Mix aus Rock, Pop und Independent kombiniert mit Metal-, Country- und Schlagereinflüssen für eine ausgelassene Partystimmung im Kellergewölbe der alten Kaserne.

 

Für das Quartett, einschließlich des extrovertierten Tänzer der Band, wurde es räumlich ziemlich eng auf der Mini-Bühne.

Kein Wunder das der Funke direkt übersprang, denn der Weg war ja nicht weit von der Band zum Publikum.

Die selbstgewählte Bezeichnung „Chaos-Kult-Kombo“ dürfte dabei noch tief gestapelt sein. Es ist kaum vorstellbar, dass es in der gesamten deutschen Musiklandschaft noch eine weitere Band gibt, die einen ähnlichen totalen Dachschaden im positiven Sinne hat, wie die Oldenburger Band.

Die eingängigen deutschen, zum Teil gesellschaftskritischen Texte animierten selbst die an diesem Abend neu gewonnen Stoff-Jünger schnell zum Mitsingen und zum ausgiebigen Tanzbeinschwingen.

Stoff wurde vom Cuxhavener Publikum gefeiert und Stoff feierte sich auch zu Recht selbst. Nach über 20 Songs zog das Chaos mit der Band wieder aus dem Rockkeller aus und so etwas ähnliches wie Wehmut auf beiden Seiten machte sich breit.

Der Initiator des Abends Sven Stöwer zog bereits vor Beginn des Konzerts positive Bilanz: Fünf Konzerte von Punk and Rock Cuxhaven im Ahabs und fünf Mal waren die Events ausverkauft. Er nutzte die Gelegenheit und kündigte auch gleich die nächsten beiden Konzerte am 3. März und am 29.September im Ahabs an.