Trommeln, Trompeten und Pfeifen

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Bremen, 23.02.2019- Bereits seit 1986 findet in Bremen alljährlich der Sambakarneval-Umzug eine Woche vor den traditionellen Rosenmontagsumzügen statt. Nach Veranstalterangaben ist es der größte Samba-Karneval Europas.

Zwei Tage lang beschallen die über 100 Samba-, Stelzen- und Maskengruppen aus ganz Deutschland, Holland, England, Dänemark und der Schweiz mit ca. 1500 Teilnehmern in phantasievollen Kostümen auf Straßen und Bühnen mit ihren hitzigen Rhythmen und farbenfrohen Kostümen die Hansestadt.

Den Auftakt des 34. Samba-Karnevals in Bremen bildete am Freitagnachmittag der Karneval der Kids, gefolgt vom Lichtertreiben am frühen Abend und beim Anheizen am Freitagabend spielten zum Samba-Bands an verschiedenen Location auf. Am Samstagmittag startete der Karnevalsumzug am Bremer Marktplatz Richtung Ostertor-Viertel, danach gab es Musik auf 3 Bühnen und abends ging es dann im Kulturzentrum Schlachthof in der Kesselhalle, Kneipe und Magazinkeller weiter.

„LAUNE DER NATUR“ wurde für 2019 als Thema gewählt, das alle kreativen Bezüge zum Thema Natur, ihren Wundern, Eigenarten und Vielfalt, ihrem Überschwang und überbordenden Energie, aber auch ihrer Fragilität und Bedrohtheit Aufmerksamkeit schenkt. Nachdem die Domuhr zwölf Mal geschlagen hatte, gab es zunächst eine große Eröffnungs-Inszenierung vor tausenden von Zuschauern auf dem Marktplatz. Artistin Clara Groeger stellte die Natur dar, ihr Gegenspieler - schwarze Halunken wollen die Natur aus Profit zerstören. Katrin Witte erzählte von einer Hebebühne über dem Marktplatz aus von einem, der die Natur kaufen will. Der böse Widersacher - gespielt von Martin Sasse, Programmplaner des Karnevals- in einem Rabenkostüm mit goldenen Flügeln, Schnabel und langen Krallen, verliert schließlich gegen die gute Natur.

 

Wenige Minuten später lag Samba liegt in der Luft. Der bunte Umzug startete etwas verspätet gegen 12:30 Uhr, Elfen der Gruppe "Stelzenart" balancieren in bunten, verzierten Gewändern auf Stelzen, Steampunker zeigten ihr Outfit im viktorianischen Stil, kuschelige Hasen, Schmetterlinge mit riesigen bunten Flügeln oder Gesichter in große gelbe Blüten gehüllt, Waldschrate oder Bienen - alle Gruppen hatten sich irgendwie verkleidet. Auch von Weit her kamen die Gruppen: Arco Iris aus Cambridge lief mit fast 50 Trommlerinnen und Trommlern mit. Gute Laune lag in der Luft, Trommeln, Trompeten, Pfeifen und Gesänge sorgten mehr als zwei Stunden für eine ausgelassene Stimmung.

Rund 30.000 Zuschauer sahen sich das bunte Treiben entlang der Umzugsstrecke an, die Gehwege waren mit Menschen gefüllt. Und seit 1986 war fast jeder Umzug auch mit eisigen Füßen verbunden. Auch im letzten Jahr war es um den Gefrierpunkt kalt und damit alles andere als südamerikanisch. Das Wetter spielte dieses Jahr aber mit, es war sonnig und nach und nach stieg die Temperatur auf knapp 10 Grad. Nachdem die 48. und letzte Sambagruppe des Straßenkarnevals durch war, sind sich die Zuschauer einig, es ist der Einflussreichtum, der den Samba-Karneval so sehenswert macht.