Ryan Sheridan im Rosenhof Osnabrück

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Osnabrück, 06.05.2022 (BF) - Aller guten Dinge sind bekanntlich 3, so musste die Tour von Ryan Sheridan auf Grund der Pandemie zwei Mal verlegt werden und konnte nun endlich stattfinden. Die ersten Clubkonzerte nach rund zwei Jahren haben schon ein sehr besonderes Flair. Ohne Maske mit fremden Menschen auf engem Raum, da muss sich manch einer erst einmal wieder dran gewöhnen. Einige tragen freiwillig ihre Maske weiterhin.

Aber der Reihe nach: Um 20.00 betritt der Supportact Dean Gurrie die Bühne. Weise ausgewählt, ist er im Musikstil Sheridan ähnlich, aber nicht zu sehr. So bringt der den gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Rosenhof in Stimmung. Sehr angenehmer Musiker mit Wiedererkennungswert, der sein Handwerk versteht. Er freut sich sehr, nach zwei Jahren wieder auf der Bühne stehen und live spielen zu können.

Darüber freut sich auch Ryan Sheridan, als er um 21.00 auf die Bühne kommt. Begleitet nur von einem Schlagzeuger, der wahlweise auch die Cajon bedient, legt er los mit “Drinking alone” - auch hier wieder ein Verweis auf die zwei langen Jahre, die die Musiker nichts lieber wollten, als auf der Bühne zu stehen und ihre Songs live zu performen. Der Ire dürfte vielen ein Begriff sein, da er vor ein paar Jahren im Vorprogramm von Rea Garvey aufgetreten ist und sich daraufhin 2013 mit seinem Song “Jigsaw” in den deutschen Charts platzieren konnte.

Wer meint es geht nur powervoll los und es käme bald eine Verschnaufpause, irrt. Bereits beim dritten Song liefert sich Sheridan ein Battle mit seinem Schlagzeuger, Spielfreude pur. Es gibt ruhige Momente in den Songs, die dann aber wieder anschwellen.

 

Dennoch oder auch gerade deshalb, verfehlt nicht ein Song seine Aussage. Der Schlagzeuger benötigt diverse Sets an Schlagzeugsticks, Sheridan spricht nicht allzu viel mit dem Publikum, animiert es aber sehr gut.

So gibt es immer wieder ohohoh Parts, die laut mitgesungen werden, gerade bei den Songs des an diesem Tag erschienen Albums “Americana” war dies hilfreich, um die noch nicht vorhandene Textsicherheit des Publikums nicht zu sehr ins Gewicht fallen zu lassen. Fast schon slapstickmäßig war der Fakt, das Dean Gurrie den Part des Backliners übernahm und Sheridan die jeweils benötigte Gitarre reichte.

Selbstverständlich wurde Sheridan zu einer Zugabe auf die Bühne skandiert und dann war nach zwei weiteren gespielten Songs nach gut 90 Minuten das Konzert vorbei. Das Publikum wurde mit dem Gefühl, noch ehrliche, handgemachte Musik erlebt zu haben in die Nacht entlassen.