Stahlzeit in der Stadthalle Bremerhaven

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Bremerhaven - Knapp ein Jahr ist es her, dass die Rammstein-Coverband "Stahlzeit" in der Stadthalle Bremerhaven ein wahrhaft feuriges Konzert hinlegte. Stahlzeit begeisterte am 01.03.2014 wieder mit ihrem großen "Rammstein-Tribute Konzert" in der gut gefüllten Halle und brachte Pyro satt mit. Dem bunt gemischten Publikum gefiel es. Heli Reißenweber (48) und seine Jungs ließen zwar erst einmal eine halbe Stunde auf sich warten, aber dann ging es auch richtig ab. Das Publikum ging sofort mit, Headbanging war angesagt, zu mindestens beim jüngeren Teil der Zuschauer, die noch Haare hatten. Wer zu dicht an den Lautsprechern stand, der hatte sowieso eine Fönfrisur und flatternde Hosenbeine.

Die erstklassige Bühnenausstattung in Maschinenoptik mit den riesigen, seitlichen Ventilatoren verlieh dem harten Sound die richtige Optik. Dem Ebenbild der international erfolgreichen Band "Rammstein" gleich wurde das Schlagzeug und Keyboard erhöht angeordnet. Pyrotechnische Showeffekte wie brennende Mikrostative bei "Asche zu Asche" oder der von Frontman Heli Reißenweber geschwungene Bogen, der mit funkensprühenden Zylindern bestückt war, begeisterte das Publikum. Zwei Pyrotechniker waren nur damit beschäftigt, die Pyro nachzulegen.

Generell kann man der Coverband einen präzisen Sound bescheinigen. Besonders deutlich wurde in ruhigeren Passagen wie unter anderem im Stück "Mutter". Die gesangliche Präsenz von Heli, der keinen falscher Ton brachte, war auch von der Stimmlage her dicht am Original. Hier machte sich die dreijährige Gesangsausbildung von ihm bemerkbar. Seit einigen Jahren präsentiert er auch eigene Titel mit der Gruppe Maerzfeld. Dazu kam noch die vom Original Lindemann einstudierte Mimik und Bewegungen dazu, so dass man nach einiger Zeit meinte, tatsächlich mitten in einem Rammsteinkonzert zu sein. Einziger Minuspunkt waren die zum Teil sehr lauten und dröhnigen Bässe.

 

Originalgetreu auch die Schlauchboot-Aktion kurz vor der Zugabe, in der sich der kleine Bassgitarrist von der Menschenmasse tragen ließ und CDs oder Shirts verteilte. Der Sternenhimmel aus Lichttraversen, eine über die jubelnden Fans abgeschossene Rakete und Flammenwerfer waren ebenfalls perfekt in Szene gesetzt.

Auch fehlte die Kesselszene von „Mein Teil“ nicht, welche auf den Kriminalfall des sogenannten "Kannibalen von Rotenburg" deutete. Da mußte Keyboarder Thilo wie Flake wieder leiden. Er ließ sich im Kochkessel mit einem Flammenwerfer auf Temperatur bringen. Auch bückte sich Thilo am Keyboard kurz weg und es gab einen großen, markerschütternden Knalleffekt direkt vor ihm, so das mancher Zuhörer zusammenzuckte.

Ob man Rammstein nun mag oder nicht. Es war wirklich eine sehr gut gemachte Show, die sich schon alleine lohnte. Wer sich zu Silvester einen Zehnerpack Raketen kauft weiß, wie teuer Pyrotechnik ist. Und die Gruppe aus Oberfranken war mit mehreren Tonnen Licht-, Bühnen-, und Pyrotechnik angereist.