N-Joy Starshow 2016

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Hannover, 28.05.2016- Das Line-up konnte sich auch dieses Jahr wieder sehen lassen und das Wetter mit 26 Grad auch. Insgesamt sieben internationale und nationale Top-Acts waren auf der Expo-Plaza angesagt: Der Belgier Milow, Fergie von den Black Eyed Peas, der internationale Top-DJ Felix Jaehn, die Londoner Senkrechtstarter Years & Years, die Schwedin Zara Larsson, Culcha Candela und der amerikanische Newcomer Matt Simons. Andreas Kuhlage und Jens Hardeland aus der "N-Joy Morningshow" moderierten das Open-Air-Event, das in diesem Jahr erstmals schon um 14 Uhr den Einlass öffnete. Offiziell war das Festival mit 25.000 Zuschauern ausverkauft, es waren bis Abends aber deutlich weniger auf dem Platz als bei dem Plaza-Festival am Vortag.

Die Schwedin Zarah Larsson sagte ihren Auftritt wegen „wichtiger Produktionstermine für ihr neues Album“ ab. Wollen wir es mal glauben. Somit gab Lions Head als Aufrücker um 16:00 Uhr den Startschuss. Lions Head sind der Münchner Produzent Filip Bakaija und der aus New York nach München gezogene Singer/Songwriter Ignacio "Iggy" Uriarte. Noch nicht allzu bekannt, aber N-Joy spielt ihre Songs „Begging“ und „When I Wake Up“ schon recht oft. Musikrichtung irgendwas zwischen Milky Chance und Enrique Iglesias, hört sich ganz passabel an, man wird bestimmt mehr von ihnen in naher Zukunft hören.

Als nächste Interpreten waren Culcha Candela an der Reihe. Seit mittlerweile 13 Jahren gehört die Fromation mit zu den erfolgreichsten deutschen Bands. Mehrere Gold- und Platinauszeichnungen sowie insgesamt rund zwei Millionen verkaufte Tonträger haben die Berliner vorzuweisen. Mit ihrem einzigartigen Soundmix aus Reggae, Hip-Hop, Pop und Dancehall landeten sie Hits wie "Hamma!", "Ey DJ", "Monsta", "Move It", "Berlin City Girl" oder "Wildes Ding". Mit dem Song "La Noche Entera" und dem Album "Candelistan" meldete sich Culcha Candela im Sommer 2015 zurück, jetzt haben sie ein eigenes Label gegründet und spielten zwei ihrer neuen Songs erstmalig vor Publikum. Tolle Show, der Abräumer des Nachmittags. Die Candelas mussten zwar weiter zum nächsten Auftritt beim SeeStadtFest in Bremerhaven, ließen es sich aber nicht nehmen, mehrere Zugaben zu geben. Ein überzeugender Auftritt.

Der 29-jährige Singer-Songwriter Matt Simons spielte dann ab 17:00 Uhr und hatte es mit seiner ruhigen, manchmal etwas jazzigen Musik nach Culcha Candela recht schwer, zu begeistern. In den Niederlanden verwendete ein Fernsehproduktionsteam seinen Song "With You" für eine Fersehserie - und bescherte dem Kalifornier damit einen Top-Ten-Hit und wurde über Nacht zum Star. Anfang 2015 veröffentlichte er sein Album "Catch & Release" mit dem gleichnamigen Titelsong. Dass der eher melancholische Song auch tanzbar ist, zeigte das DJ-Duo von Deepend, das einen Remix aufnahm und damit den Song europaweit in die Charts katapultierte. In Deutschland stieg der Song bis auf Platz zwei und erhielt eine Gold-Auszeichnung.

Der 34-jährige belgische Singer-Songwriter Milow performte ab 18:30 Uhr seine Musik, die auf seinem Mitte Mai erschienen das neue Album "Modern Heart" mehr House-, R'n'B- und Hip-Hop-Elemente aufwies. Wie den Song "Howling At The Moon" präsentierte er an diesem frühen Abend auch brandneue Songs. Natürlich standen auch Hits wie "You Don´t Know", "Ayo Technology", "You And Me (In My Pocket)", "Little In The Middle" und "We Must Be Crazy" auf seiner Setlist.

Years & Years müssen manche noch googlen, dabei scheinen sie beim jungen Publikum sehr bekannt zu sein. Eeinige ihrer Titel sind bei den Radiostationen sehr präsent und sie gelten als die aktuelle Dance-Sensation aus UK.

 

Die Single "King" des Trios avancierte im vergangenen Jahr zum Nummer-eins-Hit. Auch das folgende Debüt-Album "Communion" schoss an die Spitze der Charts. Ihren Elektropop-Sound, der House- und R'&'B-Elemente integriert, nennen Sänger Olly Alexander, Emre Turkman am Synthesizer und Bassist Michael Goldsworthy "Music To Make You Cry And Dance".

Felix Jaehn- wer kennt den 21-jährigen Hamburger DJ und Produzenten nicht. Sogar Außenminister Frank-Walter Steinmeier gratulierte ihm bereits zu seinem historischen Erfolg. Los Angeles, New York, Helsinki, Zürich und Mexico City gehören aktuell zu seinen Konzert-Locations und er gehört zur absoluten DJ-Weltspitze. Im Juli 2015 gelang Felix ein seltenes Kunststück – als deutscher Act schaffte er es bis an die Spitze der US-Charts. Ab 21:10 erklangen Songs wie "Cheerleader" (dreifach Platin in den USA und wurde weltweit mehr als 5,5 Millionen Mal verkauft), "Ain´t Nobody (Loves Me Better)" und "Book Of Love". Felix hatte kräftig an den Bässen geschraubt und so beschallte er auch das Messegelände nebenan.

Nicht minder bekannt ist Fergie, die achtmalige Grammy- Gewinnerin, Multi-Platin-Künstlerin und Sängerin der Black Eyed Peas. Sie feierte in Hannover mit etwas Verspätung ab 22:30 Uhr ihre mit Spannung erwartete Rückkehr auf die Bühne. Kürzlich gab Fergie Duhamel bekannt, dass sie am Folgealbum von ihrem 2006 erschienenen Solo-Debüt "The Dutchess" arbeitet, das bis auf Platz zwei der Billboard-Top-200 stieg und sich 94 Wochen in den Charts hielt.

Von ihrem Debüt-Album, mit den drei Nummer-eins-Hits "London Bridge", "Glamorous" und "Big Girls Don't Cry" sowie von den Top-5-Singles "Fergalicious" und "Clumsy", verkauften sich 6,2 Millionen Exemplare. 28,5 Millionen Tracks insgesamt verkaufte sie selbst weltweit, mit den Black Eyed Peas zusammen mehr als 32 Millionen Alben und 60 Millionen Singles.

Die US-amerikanische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin kam im Lack- und Lederoutfit und orientierte sich mit ihrer Show in Teilen an Madonna. Sie zeigte, dass man in ihrem Alter den Hintern noch zeigen kann. Sie spielte einige Top-Hits und auch Songs ihres kommenden Albums. Vielleicht reichte ihr Solo-Material noch nicht für eine Show, so erinnerte sie mit einem Song an den verstorbenen Prince und spielte ein Lied der Rolling Stones und Black Eyed Peas. Ein Lied lief ganz vom Band, auf der Videoleinwand wurde ein Musicvideoclip gezeigt.

Dann nach knapp einer Stunde verabschiedete sie sich und verschwand im Off. Licht an, Party aus. Die Forderungen der Masse nach Zugabe verhallten. Eine tolle aber typisch amerikanische Show, bis ins Detail ausgefeilt, ab gespult und weg. Ob sie damit weitere Fans gewinnen konnte wird sich zeigen. Den Gerüchten nach soll eine Trennung mit den Black Eyed Peas bevorstehen, und da bräuchte sie viele neue Fans für ihre Solo-Karriere.