Musik, Theater, Lesungen, Comedy

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Luhmühlen, 12./13.08.2016- Im Eventpark Luhmühlen ging es am dritten Festivaltag mit dem A Summer's Tale- Programm ab 10:30 Uhr weiter. Das Wetter besserte sich, es gab nur gelegentliche Schauer, es wurde wärmer und die Sonne kam ab und zu heraus. Zum Start in den Festivaltag wurde im Zeltraum der Film „Ich und Kaminski“ des renommierten Regisseurs Wolfgang Becker (u.a. „Good Bye, Lenin“) gezeigt.

Die südafrikanische Choreografin Jessica Nupen brachte mit „The Lions“ eine Adaption ihres erfolgreichen Stücks „Rebellion & Johannesburg“ auf die Zirkuszelt-Bühne. Im grünen Salon gab es einen Auftritt von Comedian Oliver Polak mit seinem tiefschwarzen Humor und beim Poetry-Slam duellierten sich Wortakrobaten.

Shantel & Bucovina Club Orkestar, die als Meister des Balkanpop eine schweißtreibende Show im Zelt garantierten, räumten richtig ab. Das Zelt war voll und sogar draußen wurde zu der modern interpretierten osteuropäischen Tanzmusik getanzt. Stefan Hantels Großeltern (mütterlicherseits) kamen aus der Bukowina. Er begann sich für osteuropäische Kulturen und Musik zu interessieren und ließ dies zunehmend auch in sein musikalisches Schaffen als DJ und Produzent einwirken. Liedermacher-Legende und Sänger Funny van Dannen sang im Anschluß seine ironischen Songs. Der irische Singer-Songwriter Gavin James performte auf der Waldbühne.

Auf der Konzertbühne spielte ab 16:00 Uhr Max Jury gefolgt von 17 Hippies, eine dreizehnköpfige Berliner Band. Aus Neuseeland kamen Fat Freddy’s Drop mit ordentlich Funk und jeder Menge Groove und Reggae. Wer eigentlich Freddy ist, bleibt ihr Geheimnis. Unterstützt wurden sie durch den Rapper MC Slave. Spät gegen 22.30 endlich der Hauptact des Tages: Noel Gallagher´s High Flying Birds, ehemals Herz und Verstand der Band Oasis, der sich ab 2011 auf Solopfaden befindet.

Samstag- letzter Tag. Festival-Liebling Adam Green eröffnete an diesem Tag die Konzertbühne. Wir konnten ihn bereits 2015 beim Deichbrand-Festival erleben und waren begeistert. Olly Schulz & Band folgte. Im Zelt spielten danach die junge britische Band The Slow Show ihre dunklen, melancholischen Melodien sowie Boy, ein Musikduo, das aus der Züricher Sängerin Valeska Steiner und der Hamburger Musikerin Sonja Glass besteht und der britischer Singer-Songwriter Billy Bragg. Seine Themen reichten von Liebesballaden über traditionelle Arbeiterlieder bis zu Protestliedern zu aktuellen politischen Ereignissen.

Die schottische Folkpop - Königin Amy Macdonald war als abendlicher Headliner gesetzt. Ihr Debütalbum "This Is The Life" klettert Mitte Januar 2008 sogar auf Platz 1 der britischen Albumcharts. Sie spielte Songs wie „This Is The Life“ und „Don't Tell Me That It's Over“. Der österreichische DJ und Produzent Parov Stelar spielte zum Festivalabschuss auf der großen Bühne seinen Electroswing.

 

Wer Lust hatte die Lüneburger Heide zu erkunden, konnte an der geführten Fahrrad-Rundtour „Durch Wald und Flur“ teilnehmen. Besucher ohne eigenes Rad konnten sich eins beim festivaleigenen Fahrradverleih ausborgen.

Mit diesem Festival hat der europaweit erfolgreiche Festival- und Konzertveranstalter FKP Scorpio eine ganz besondere Festivalreihe für die ganze Familie mit gehobenen Ansprüchen konzipiert, die sich in den nächsten Jahren weiter herumsprechen wird. Es ist ein Festival für Eltern mit Kindern, für Leute, die Lust haben Neues auszuprobieren. Wo sonst findet man Buddhistische Meditation, Lach-Yoga oder Chi Gong auf einem Festival.

Bei der Zusammenstellung des Kulturprogramms war es daher in der Planung schwierig, die einzelnen Veranstaltungen so aufeinander abzustimmen, dass sie sich nicht gegenseitig stören. Eine Rockband auf der großen Bühne würde einen gleichzeitig im benachbarten Zelt gezeigten Kinofilm stören. Insgesamt 40 Bands, Künstler und DJ's sorgten für den musikalischen Part. Kulinarisch gab es Bratwurst, Döner und Pommes frites. Currywurst vom Angusrind oder einer Wildschweinbratwurst, Lachsdöner und Süßkartoffelpommes, um genau zu sein. In einem großen weißen Zelt servierte der Landgasthof "Zur Eiche" Kost für Anspruchsvolle und unter den Bäumen vor der Waldbühne konnte man sich durch alternatives Fastfood aus der Region und aus aller Welt futtern.

Es war ein besonderes Festival. Erfreulich war das Drainagesystem, dass für trockene Füße trotz Dauerregen sorgte, gesundes Essen, eine angenehme Lautstärke der Musik, kein Fitzel Müll auf dem Festivalgelände oder ständig mit dem Smartphone filmende Jugendliche.

Das neue Konzept scheint aufzugehen. Fast doppelt so viele Tickets als bei der letztjährigen Premiere wurden verkauft - ca. 12.000. Und das, obwohl der Sommer seinen Herbstmodus eingeschaltet hatte. Mehr als die angestrebten 15.000 sollten es in den nächsten Jahren nicht werden, sonst verliert das Festival seine Gemütlichkeit. Aber nächstes Jahr wird auch das Wetter mitspielen. Ganz sicher.