Anekdoten und Songs

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Stade, 28.08.20 - Die Stader Konzertreihe "Unter freiem Himmel" im Stader "Lichtspielgarten" geht dem Ende entgegen. Eingeschworene Fans und viele Interessierte fieberten dem Auftritt von Thees Uhlmann entgegen, denn der Ex-Tomte Sänger ist ganz in der Nähe in Hemmoor geboren und die von ihm besungene B 73 schlängelt sich durch beide Ortschaften. Mit seinem aktuellen Album "Junkies und Scientologen" (unsere → Rezension, bei der er eine 10 von 10 möglichen Bewertungspunkten abräumte) sprang Thees im vergangenen September direkt auf Platz zwei der deutschen Albumcharts.

Der Singer-/Songwriter gehört zu den wenigen Künstlern, die sich nach der Corona-Zwangspause wieder zaghaft auf die Bühne mit Publikum davor trauen. Das Konzert des Sängers im Stader Lichtspielgarten war ausverkauft, wenn auch letztendlich mit verringerter Zuschauerzahl. Es zwar war etwas frisch aber es gab ja warme Worte vom Sänger. Der Indie-Pop Künstler trat in kleiner Trio-Besetzung mit Rudi Maier und Simon Frontzek auf, anstatt mit sechsköpfiger Band wie auf der großen Hallentour in vollgestopften Hallen zwischen Pogo und Schweißaustausch im Winter.

Im Rahmen der "Songs & Stories"-Tour kommt er mit Geschichten, Anekdoten sowie eine ganze Reihe von Songs im besonderen Gewand. Zu den angekündigten Auszügen aus seinem aktuellen Buch sagte der bestens gelaunte Thees: „Ich habe bei den Lesungen eigentlich alles erlebt, ich habe jetzt keine Lust mehr drauf!“ Sein Highlight ist und bleibt eine Lesung in der Hemmoorer Kirche, in der er Konfirmiert wurde. Etwas Verwirrung sorgten die Passagen über Sex, der Pastor sagte aber zu Thees „Wir sind hier ja eine evangelische und keine katholische Kirche, da geht das schon!“ In der Promo für die Tour heißt es: Der perfekte Abend für Leute die sagen: "Die Musik ist kacke, aber die Ansagen sind super!" und ein unvergessliches Erlebnis für alle, die meinen: "Kann der nicht mal aufhören zu reden? Die Musik ist so schön!"

 

 

 

 

 

Für die Zuschauer lief aber einiges anders als gewohnt. So fand das Konzert unter den bekannten Abstands- und Hygieneauflagen statt. Die Corona-Situation macht ihm zufolge die Konzerte ganz besonders, selten spielt er Konzerte, wo die Leute sitzen.

Nach gut einer halben Stunde ging die Sonne im Hintergrund unter und es zogen dunkele Wolken auf. Ein kurzes heftiges Gewitter mit Blitz und Donner sorgte für eine Abkühlung. Thees dazu: „Es sieht lustig von hier oben aus, wie ihr euch gerade die Regenklamotten anzieht!“

Er erzählte weshalb er nicht ein Buch über Bruce Springsteen sondern über „Die Toten Hosen“ geschrieben hat. Musikalisch gab es seine Solosongs von seinen drei Studioalben und Stücke von Tomte. Den Song „Liebeslieder“ von den Toten Hosen oder „48 Stunden“ von Kettcar und seinem Labelkollegen Marcus Wiebusch.

Nach 2 Stunden Spoken Words und gesungenen Songs ging ein gelungener Abend dem Ende entgegen. Neu auf dem Plan sind die September-Daten für weitere Auftritte, leider nicht mehr im Norden.