Bremerhaven, 10.05.2016 - Das Theater im Fischereihafen (TiF) feierte seinen 20. Geburtstag. Jörg Göddert, der das Theater in der Nachfolge von Dorothee Starke seit 2008 leitet, präsentierte am diesem Abend eine Geburtstags-Show mit heiterem Programm. Mitarbeiter, Gäste aus Politik und Kultur und treue Zuschauer waren gekommen. Vor 20 Jahren, am 10. Mai 1996, wurde das Bremerhavener Theater im Fischereihafen im Forum Fischbahnhof, einer ehemaligen, restaurierten Fischversandhalle, eröffnet. Das TiF hat 300 Plätze und präsentiert 120 bis 130 Vorstellungen im Jahr. Die Platzauslastung betrug ca. 95 Prozent, eine Zahl, von der viele Kulturinstitutionen nur träumen können. Der Berliner Komiker Wall Clown auf der Bühne. Er spielte mit seinem versetzten Spiegelbild was lediglich auf einer simplen Verdrehung der Perspektive entstand. Es existieren zwei Realitäten gleichzeitig - einerseits das liegende Bühnenbild mit dem Künstler und andererseits eine täuschend echte „wiederaufgerichtete“ Live-Projektion seiner Darbietung, in der die Schwerkraft scheinbar außer Kraft gesetzt wurde. Danach ergriff u.a. Jörg Göddert das Wort, um eine Laudatio zu halten. Zwei weitere Sprecher folgten. Nicht fehlen durfte das Bremerhavener Improvisationstheater Instant Impro, das seit 20 Jahren mehrmals im Jahr im TiF auftritt. Insgesamt ca. 400 Auftritte sind es geworden und sind in der Bremerhavener Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. In der Gruppe spielt Theaterchef Göddert in der Regel selbst mit, was Nichts war wie immer vorher geplant. Die Schauspieler forderten vom Publikum jeweils die Vorgaben für die folgenden kurzen Szenen ein. Zum Erfolg der Truppe trägt sicher auch die Faszination über das traumhaft sichere Zusammenspiel der Akteure bei, wie z.B. bei einem Dialog, der immer bei Betätigen einer Hupe in eine Phantasiesprache wechselte. |
Die Schlagfertigkeit und die pantomimischen Fähigkeiten der Schauspieler rissen die Zuschauer mit und führen zu witzigen Situationen. Auch wenn die Weltpresse bisher nicht über sie berichtete und auf ihrem Tourneeplan keine großen Arenen stehen, ist das TiF ihre Heimat. Oft werden sie aber gefragt: „TiF- ist das nicht das Theater von Instant Impro?“ Die musikalische Reise mit den beiden Schweizern von Les Papillons (das sind Giovanni Reber, Violine und Michael Giertz, Piano) in der zweiten Aufführungshälfte führte durch die Jahrhunderte mit einer Prise Theatralik und subtilem Humor. Les Papillons halten mit „Patchwork Classics“ der Musikwelt einen kreativen Spiegel vor - und verneigen sich zugleich vor ihr. Auch in ihrem neuen Programm hatten sich die beiden Musiker wieder zum Ziel gesetzt, rund 100 Hits aus Klassik, Film, Rock und Pop auf ihre Weise zu bearbeiten. Daraus gaben sie an diesem Abend eine Kostprobe. Ein klassisches Monumentalwerk wurde die Ernsthaftigkeit entzogen und ein Popsong klang plötzlich wie Mozart oder zwei völlig gegensätzliche Musikstücke traten miteinander in Dialog. Beginnend mit Queens „Bohemian Rhapsody“ wurde der Bogen über Pop bis zu russischem Liedgut gespannt, um dann immer wieder zu einem Queensong zurück zu kehren. |
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