Abriss mit Turbostaat in der Markthalle

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Hamburg, 14.02.2019 (JS) – Turbostaat, Punkrock aus dem hohen Norden. Die Flensburger Jungs schreiben nun schon 20 Jahre an Ihrer Bandgeschichte und lassen sich momentan auf Ihrer aktuellen „Nachtbrot Tour“ von den Fans feiern.

1999 gründete sich die Band und veröffentlichte in 2001 ihr erstes Album „Flamingo“. Im Laufe der ersten Jahre freundete sich die Band mit den Beatsteaks an und durfte diese bei diversen Tours supporten, so auch im vergangenen Jahr in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg. Durch die Freundschaft ist auch der gemeinsame Cover Song „Frieda und die Bomben“ entstanden, der auch gestern gespielt wurde. Nach sechs Studioalben entschloss sich die Band das Live-Album „Nachtbrot“ (Nordevents --> Rezension) zu veröffentlichen, welches bei einem Konzert in Leipzig aufgenommen wurde.

Die zum Live-Album gehörende Tour machte unter anderem Halt in der ausverkauften Markthalle in Hamburg. Als Support durfte zunächst die deutsche Punkrockband „Duesenjaeger“ antreten. Neben alten Songs konnte die Band auch mit einem neueren Song „Treibsand“ das Publikum einheizen, den sie „Turbostaat“ gewidmet haben. Der sehr gelungene und sympathische Auftritt wurde vom angefixten Publikum honoriert, sodass sogar noch eine Zugabe gespielt wurde. Das kommt beim Support äußert selten vor.

Nach kurzer Umbauphase war die Bühne dann für Turbostaat bereit. Als Opener wurde der Song „Ruperts Grün“ vom Album „Abalonia“ ausgewählt. Zu diesem Album sei gesagt, dass dieses eine Geschichte über die Flucht einer Frau und eines Mannes und ihr zufälliges Zusammentreffen erzählt. Man könnte diese Platte auch als Punkrockmärchen beschreiben, welches auch in der momentanen Zeit nicht aktueller erscheinen kann. Reinhören!

Die Bühne war mit Glühlampen, Blumen, alten Kisten und Koffern geschmückt und machte irgendwie einen gemütlichen Eindruck. Die beim Support-Act noch eher gemächlichen Fans haben ihre Kraft für Turbostaat aufgehoben. Nach 20 Jahren Bandgeschichte hat sich eine eingefleischte Fangemeinde gebildet. Sobald die ersten Töne erklangen, gab es in den ersten Reihen kein Halten mehr. Alle sprangen wild durcheinander und die ersten Stagediver machten sich auf den Weg. Von Anfang an war die Stimmung ganz oben und hielt sich bis zum Ende des Auftritts. Nach dem ersten Song war schon eine unglaubliche Hitze in der Markthalle und die Temperatur stieg mit jedem Lied.

 

 

 

 

 

Bekanntlich wird auf den Turbostaat-Konzerten nicht viel geplaudert, sondern sich eher auf die Musik konzentriert. Doch der Sänger Jan Windmeier nutzte dann doch die eine oder andere, wie er es nannte „Sprechpause“, um sich bei den Fans zu bedanken. Denn ohne sie, könnten sie nicht auf der Bühne stehen. Er bemerkte auch, dass sie älter geworden sind, wie die Fans natürlich auch. Aber es ist schön, dass immer noch so viele Leute zu ihren Konzerten kommen. Und durch diese tolle Fanbase ist auch die Idee für die Live-Platte entstanden.

Die Fans haben irgendwann angefangen so laut mitzusingen, dass dies einfach auf einem Album verewigt werden musste. In einer weiteren „Sprechpause“ wurde auf die Aktion „wirsagenMoin“ hingewiesen, die ein klares Statement gegen Rassismus und Fremdenhass abgibt. Gegründet wurde diese Aktion von zwei Flensburger Jungs. Am Mercstand konnten hier unter anderen T-Shirts zur Unterstützung gekauft werden. Auch Jan trug während des Konzerts ein entsprechendes T-Shirt.

Die Band selbst war gestern in bester Laune. Faszinierend ist, dass Turbostaat auf eine besondere Art „zurückhaltend“ auf der Bühne steht und dann aber mit Ihrer Musik die Stimmung so nach oben zieht, dass man für diesen Widerspruch gar keine Beschreibung findet. Aber eins steht fest,

Turbostaat ist eine perfekte Live-Band, die es versteht, das Publikum mitzureißen. Und das hat sie gestern in der ausverkauften Markthalle mal wieder bewiesen und wurde von den Fans extrem gefeiert. Absolute Konzertempfehlung!