OPUS Tournee 2020 begeisterte Bremen

Zur Bildergalerie

Bremen, 30.12.2019 – Bereits 2 Tage bevor das Jahr 2019 vorüber ist, startet die Show des 33. Feuerwerk der Turnkunst ihre 2020er Tournee in Bremen, nachdem bereits die Aufführungen in Oldenburg begeistert hatten. Mehr als 100 Menschen gehen mit Opus auf eine viereinhalbwöchige Tournee und es werden insgesamt 230.000 Zuschauer erwartet. Ein Turnfest der Superlative, nicht ohne Grund wurde das Feuerwerk für die Ausrichtung der Gala bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio verpflichtet. Dieses Mal erwartet die Zuschauer eine Show der Extraklasse im „Vintage-Look“ der 1920er Jahre mit dem Titel Motto "Opus – das Werk eines Künstlers".

Mit eigens komponierten Songs aus der Feder von Musikproduzent Rick Jurthe ("Ryk") - den Nordevents nicht nur auf seinen letztjährigen Turnshows sondern auch 2018 bei seinem Auftritt beim Eurovision Song Contest Vorentscheids begleitete - spielte die Band Red Sox Peppers vom ersten bis zum letzten Takt zu den Weltklasse-Darbietungen der Artisten, Akrobaten und Turnern. So mussten einzelne Darbietungen an die Musik angepasst werden. Erstmalig wird die gesamte Show von einer Live-Band musikalisch begleitet.

Im Vorprogramm zeigte die Sporttruppe der SG Schwarz Weiß Oldenburg ihr Können. Das Feuerwerk der Turnkunst Showteam war dann das verbindende Element, weil es die gesamte Show wie einer roter Faden durchzog und alles miteinander verband. Bei der "Imaging"-Tournee 2016 hat Tobias Wegner die Zuschauer mit seiner Figur des Wall Clowns an den Rand ihrer Vorstellungskraft gebracht (wir berichteten). Bei "Opus" spinnt er mit feiner Komik aus der Stummfilm-Ära den roten Faden der Show und entführt das Publikum auf seine ganz eigene Art in eine Welt voller Poesie.

Turbulent wurde es gleich beim ersten Act mit der „Faceoff x Crew“, den besten Airtrack-Akrobaten Dänemarks, indem sie mit spektakulärem Tumbling, Mehrfachsalti und -schrauben in rasanter Abfolge unnachahmliche und tempogeladene Bewegungsbilder in die Luft malen. Ihr schier endloses Repertoire an atemberaubender Artistik ist weltweit einzigartig – fast scheint es, als fließe pures Adrenalin durch ihre Adern. Im Unterschied zu den Sprüngen und Salti auf dem Trampolin wird Tumbling auf einer geraden Bahn, dem Airtrack, geturnt und ist damit mit dem Bodenturnen vergleichbar.

Die Europa- und Vizeweltmeisterin Viola Brand zeigte virtuose Artistik auf dem Kunstrad. Turn-Europameister Oleg Stepko sowie der mehrmalige ukrainische Geräteturn-Meister Eduard Yermakov glänzten gleich an mehreren Turngeräten. Zwei miteinander verschmolzene Körper auf Handstandklötzen und an Luftschlaufen unter dem Hallendach – das ist das kanadische Duo Hand 2 Stand. Ihre Performances sind fließend und harmonisch und manchmal ist kaum zu erkennen, dass es sich um zwei ineinander verwrungene Individuen handelt, die gemeinsam eine Liebesgeschichte erzählen.

 

Eine einzigartige Kombination aus Tanz auf Rollerskates und kraftvoller Artistik an den Strapaten präsentieren Angela Kim und Stuart Mckenzie als Duo Airscating. Elegant und gefühlvoll umtanzt Angela ihren Partner, bevor sie sich mit ihm zusammen an den Strapaten in den Himmel schraubt. 

Nach einer kurzen Pause ging es dann in die 2. Halbzeit. Reckartistik der Meisterklasse gespickt mit vielen Überraschungsmomenten: Irrwitzig und wagemutig drehen sich und fliegen die vier jungen Ukrainer von Extreme Fly um die Stangen. Feri und Zsófi als Rolling Wheel kommen aus Ungarn und haben sich ganz dem Rhönrad-Turnen verschrieben. Dabei interpretierten sie das ansonsten eher klassische Turngerät völlig neu: Ein Kopfstand auf dem Rhönrad hatten wir bislang noch nie gesehen.

Sofia Speratti ist eine ehemalige Spitzen-Gymnastin aus Argentinien. Sie zog ihre roten Pumps aus und zeigte die weltweit einzigartigen Performance, bei der sie bis zu vier Bälle gleichzeitig der Schwerkraft entzieht, während sie grazil auf Handstand-Klötzen balancierte.

Die blauen Wesen von Avatar bewegten ihre langen schmalen Körper schlangenhaft umeinander. Die Gymnasiastinnen waren zart und biegsam, zugleich kraftvoll und dynamisch. Die vier jungen Frauen entführen die Zuschauer mit ihrer atemberaubenden Kontorsion in eine Welt der Avatare, immer wieder schauten ihre Köpfe zwischen ihren Beinen hervor, die in absurden Winkeln streckten. Das Duo Siliau aus Kanada zeigte artistisches Handwerk in mehreren Nummern, u.a. am Chinesischen Mast.

Die Mongolian Nomads brachten noch einmal Action in die Halle, die man dieses Mal zu den letzten Jahren etwas vermisste. Vom Schleuderbrett ging es 8 Meter in die Höhe auf fünfstöckige Menschensäulen. Nach einem krönenden Abschluss mit allen Artisten - auf ein Feuerwerk wurde dieses Jahr verzichtet – gingen die Zuschauer zufrieden nach Hause. Die nächste Turnshow „Heatbeat“ ist in Bremen am 26./27.01.2021 zu sehen.