Legenden auf vier Rädern

Zur Bildergalerie

Rastede, 23./24.04.2016- Auf der Grasbahn im Herzoglichen Schlosspark in Rastede bei Oldenburg fanden die 4. Vintage Race Days statt. Der schöne Schlosspark, in dem ein Rennplatz mit Tribüne und historischem Richterturm liegt, versammelte etwa 50 sehr seltener, beeindruckender Rennwagen-Oldtimer der Extraklasse, die in gut 20 Rennen zu Gleichmäßigkeitsprüfungen, Staffelläufen, Nacht- und Viertelmeilenrennen antraten.

Ca. 8000 Besucher trotzen im Rasteder Schlosspark dem sehr gemischten Wetter, von Sonne bis Schneefall war alles vertreten. Die Rennläufe wurden über die beiden Tage verteilt und mit originellen Trophäen ausgestattet.

Es wurde darauf geachtet, dass der Charme der früheren Zeit erhalten blieb, wie z.B. die Kleidung der Rennfahrer. Ca. 50 Teams traten mit raren Rennwagen überwiegend aus der Vorkriegsära auf der 1.000 Meter langen Grasbahn zu 20 Rennen an. Viele dieser Wagen wurden in den 30er- und 40er-Jahren von bekannten Rennfahrern gesteuert - bei Klassikern wie den 24 Stunden von Le Mans oder der Mille Miglia in Italien. Ein weiterer Höhepunkt war der Wettlauf "Rennzwerge gegen Elefanten", in dem mächtige Bentleys gegen die deutlich kleineren Sportwagen der Marke MG antraten.

Der Preis für die weiteste Anfahrt gewann der Schweizer Ökonom Stephan Schlosser. Er war mit seinem American La France Baujahr 1912 extra aus der Schweiz zum ersten Mal für dies Wochenende angereist. Ein mächtiger, satter Klang aus 14,5 Litern Hubraum kündigte schon von weitem das Fahrzeug an. Gerade einmal 100 dieser Rennwagen wurden gebaut. Die Firma American La France baute eigentlich nur Feuerwehrfahrzeuge in den USA.

Im Laufe der Zeit wurden einige Feuerwehrwagen zu Rennwagen, ursprünglich für ein Rennen von London nach Bombay, umgebaut.

 

Technische Daten: 6 m Länge, 14,5 Liter, sechs Zylinder (drei Doppelkolben), 150 PS und 2,6 Tonnen Gewicht, 30 bis 40 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer.

Auch mit dabei ein Alfa Romeo 8C Mille Miglia, der in den 1930er-Jahren von der italienischen Rennfahrerlegende Tazio Nuvolari zweimal gefahren wurde. Nicht weniger beeindruckend sind die 17 gewaltigen Bentleys, denen in Rastede ein eigener Lauf gewidmet ist, die wendigen Einsitzer – Monoposto sagt der Kenner – aus den Werkstätten von BMW, die kraftvollen Mercedes SS Rennsport und die wieselflinken Riley und MG.

Auch neben der Rennbahn drehte sich bei den Vintage Race Days alles um die Geschichte des Motorsports, es gab ein Rennsportkino und der Bremer Schuppen 1 unterstütze die Veranstaltung. Im offenen Fahrerlager konnten die Besucher die Oldtimer aus nächster Nähe begutachten und über Automobilgeschichte fachsimpeln. Außerdem gab es eine Tankstelle im Vintage-Look sowie eine Ausstellung mit historischen Fotografien von großen Rennsport-Veranstaltungen. Abgerundet wurde die Veranstaltung von einer Landpartie mit zahlreichen Verkaufsständen und kulinarischen Angeboten.