Nationalpark Wackenmeer

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Wacken, 31.07.2015 – Es ist wieder Heavy-Metal-Festival-Wochenende, das 26., um genau zu sein. Nachdem starke Regenschauer mit bis zu 30 Litern Regen pro Quadratmeter in den letzten 3 Tagen The Holy Ground in ein Schlammfeld verwandelt hatten wie es seit 10 Jahren nicht mehr vorgekommen war, wurde permanent Wasser abgesaugt, Rindenmulch ausgefahren usw. Die Veranstaltern baten die Metal-Fans, nicht mit dem Auto anzureisen und den öffentlichen Nahverkehr sowie den eigens eingerichteten Shuttle-Service zu nutzen. Am Mittwochabend hatte der Musikzug der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr das Festival bereits inoffiziell bei Regen und Wind eröffnet.

Am Freitag klarte das Wetter auf, die Sonne kam heraus und es war bei 19 Grad bestes Festivalwetter. Nur die Schuhfriedhöfe und der weiterhin anwesende Schlamm zeugten auf dem 260 Hektar großen Gelände von den Vortagen. 75.000 Metalheads waren wieder dabei. Zählt man die Dorfbewohner mit ihren „Dorfbändchen“, die 5000 Mitarbeitern, die vielen Helfern, die Künstler der 120 Bands, Medien und die dazu, die einfach die Hauptstraße in Wacken hinauflaufen, um sich das Treiben anzuschauen, sind aus den 1800 Dorfbewohnern auch dieses Jahr für ein Wochenende ca. 120.000 geworden.

Dunkel aussehende Metalheads bevölkerten das Dorf. Auch in diesem Jahr gilt: Das schwarze Gefolge hilft sich gegenseitig, waren wieder bestens gelaunt und alles war wieder friedlich zusammen. Mittendrin der Drehorgelspieler mit seinen Seemannsliedern, die Kids mit ihren Kettcars fahren als Lastentaxi, ein zehnjähriger Junge spielt am Straßenrand auf seiner E-Gitarre vor einer Gruppe Metalheads. Der Kommentar eines Metalhead auf schwäbisch: „Do hab i aber scho schlechtere Gitarristen g`hört!“ Nur eins verwirrte uns: Wo war die überall anwesende Helene Fischer?

Eine Folge des allgegenwärtigen Schlamm-Massakers: vor den Bühnen herrschte auch am Freitag viel zu wenig Bewegung. Die Stimmung war gut, aber man stand eben im zähen Morast und so wurde auf Mosh- und Circlepits verzichtet. Viele Pfützen führten zu Lücken vor den Happtbühnen. 2007 mussten Hubschrauber kurz vor Festivalbeginn die Campingflächen trocknen. Das musste man dieses Jahr offensichtlich nicht.

The BossHoss hatten in der Nacht zum Samstag ihren Auftritt und gaben um 18:00 Uhr eine Pressekonferenz zu ihren neuen Alben. Ein Coveralbum und ein „Normales“. Nach Vorstellung diverser neuer Songs durften die Medien Fragen stellen und jeder, der eine gute Frage stellte, bekam ein BossHoss-Beer.

Doch auch abseits der Bühnen wissen sich die Festivalbesucher zu amüsieren. Im Wackinger Village waren wieder die Ritter und Wackinger, es gab Rollenspiele und Schaukämpfe. Die Wasteland Warriors stellten wieder ihre sehenswerten Endzeitkostüme vor.

 

Auf der Wackinger und Wasteland Stage wurde Mittelaltermusik oder -rock gespielt. Und das leckerste Essen jenseits des Fast-Food gibt es sowieso im Wackinger-Village.

Ach ja, Bands gab es ja auch. Echte Headliner fehlten dieses Jahr. Da die Gagen um 30 % gestiegen waren und Bands bis zu 1,5 Millionen Euro Gage forderten, ist es auch kein Wunder.

Auf der Black Stage spielten an diesem Tag u.a. die brasilianische Band Sepultura, die schwedischen Prog-/Deathmetaller Opeth, Black Label Society und die Piratencrew von Running Wild (erster Auftritt seit sechs Jahren), auf der True Metal Stage die Progmetalgötter Dream Theater, In Flames aus Schweden und The BossHoss.

Auf der kleineren Party Stage zeigten Annihilator, Oomph! und Within Temptation, was sie so drauf hatten. Oomph! brachte einige Lieder ihres neuen Albums "XXV", das an genau diesem Tag veröffentlicht wurde. Grabenbilder von ihrem Auftritt seht ihr in unserer Bildergalerie.

Auch in diesem Jahr führte die Ausrichtung der Hauptbühnen und der Partystage zu unangenehmen Soundüberschneidungen, wenn Black- und Party Stage gleichzeitig bespielt wurden.

Der Samstag sollte den Vortag nochmals um einige Grade überbieten und sorgte dafür, dass doch wieder alle zufrieden waren. Das Festival endete in der Nacht zum Sonntag und das Gelände wird anschließend wieder zur Kuhweide.

Am nächsten Montag beginnt um 0 Uhr der Vorverkauf für 2016. Ob der Rekord aus dem letzten Jahr gebrochen wird? Da waren alle 75.000 Tickets in 12 Stunden verkauft. Die ersten Bands für das vom 04. - 06. August 2016 stattfindende Festival wurden schon veröffentlicht: Blind Guardian, Eluveitie, Unisonic, Ministry, Axel Rudi Pell, Dragonforce und Steel Panther gehören zu den ersten Bestätigungen.