1. Wattensound Festival

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Cuxhaven, 29.12.2017- Nach dem Watt´s Up Indoor Festival 2015 wurde es in der Cuxhavener Nachweihnachtszeit ruhig. Nun gab es einen würdigen Nachfolger des Winterfestivals, das Wattensound Festival. Anderer Name, etwas geändertes Konzept aber gleiche Location und Zeit.

Durch das Programm der Premiere in der Kugelbake-Halle führte Andreas Pooch alias Maschine Nitrox als Moderator. Er moderierte bereits viele Veranstaltungen, z. B. Festivals wie Wacken, auf Kreuzfahrtschiffen wie im nächsten Jahr die Full Metal Cruise 2018 oder Funsportaktionen.

Die Opener dieses Abends waren am 18:00 Uhr Rauschflut aus Gnarrenburg. Die vier Musiker haben in ihrer bisher recht kurzen Bandgeschichte schon einiges geschafft. Seit 2014 haben sie bereits zwei Tonträger auf den Markt gebracht und über 20 Auftritte absolviert. Ihren eigenen Musikstil nennen sie „norddeutschen Brett-Rock“, schnell ins Ohr gehende Songstrukturen mit deutschen Sprechgesang, in dem sie diverse Einflüsse der erfolgreichsten Deutschrockbands der letzten Jahre auf einen Nenner vereinen. Im nächsten Jahr wird ihre 3. CD erscheinen. Sie gewannen im November den Wattensound-Bandcontest und qualifizierten sich damit als Festival-Opener. Im Laufe ihres halbstündigen Auftrittes mit 7 Songs füllte sich die Halle zunehmend. Mit ihrem Song "Erbsenzähler" als Zugabe verabschiedete sich die Band.

Es folgte Hannes Bauer und sein „Orchester Gnadenlos“. Im Backstagebreich haben wir ihn bei seinen letzten Auftritten als einen bodenständigen Musiker erlebt, der auf dem Boden geblieben ist und immer einen Witz auf den Lippen hat. Hannes ist einer der Gitarristen aus Udo Lindenbergs Panikorchester und in Cuxhaven kein Unbekannter, er hat hier schon einige Gigs gespielt und wird auch 2018 wieder präsent sein. Der Hamburger Gitarrist, Sänger und Songwriter schreibt seine Songs mit den deutschen Texten selbst. Unverwüstlicher Blues und Boogie, erdiger Rock'n'Roll unterlegt mit „gnadenlosene“ Soli wurden an diesem Abend geboten, gekrönt mit witzigen deutschen Texten zwischen Pommes-Bude, Hilton-Hotel, Autobahn-Raststätte und Hamburg St. Pauli.

Zwöf Songs standen auf der Setlist. Angefangen mit "Pyromannie" über "Tarzan" und "Ick hab dir". Gefolgt vom „Porsche Blues“, die zweideutige Hymne auf die dralle Schönheit "Marleen", den witzigen, leicht schleppenden Rocker "Alte Autos und Rock'n'Roll" und der ultraschnelle "Laubfrosch Blues" wurden performt. Nach "Guter Lied" gings von der Bühne.

Die Lokalmatadoren des Events - die Kult-Band Cats TV aus Cuxhaven- traten nach drei Jahren Abstinenz wieder auf heimischer Bühne auf. Die Originalbesetzung von Cats TV feierten in den frühen 80ern große Erfolge und absolvierten 800 Live-Konzerte. Das Album "Killerautomat" gelang sogar in die Top 100 auf Platz 50. Ihre Songs wie "Koxhafen", "Es tut mir leid", "Killerautomat" oder "Schade Deutschland" kannte hier jeder. Das neuerliche Heimspiel der Katzen mit jeder Menge Melodien, kraftvoller Gitarre, Bass und Keyboard holten die Fans in die 80er zurück.

 

Aber auch die neuen Songs der vor 6 Jahren neu formierten Band wie „Oben im Norden“ und „Seemann“ gehörten zur Setlist.

Das Organisatoren-Team hat als Headliner den derzeit sehr aktuellen Sänger/Songwriter Max Giesinger verpflichtet und nach Beendigung seiner „Roulette- Tour“ schaute er somit noch in Cuxhaven vorbei. Der ehemalige „The Voice Of Germany“-Finalist hatte seinerzeit mit einer Crowdfounding-Kampagne sein Debütalbum "Laufen lernen" finanziert. In nicht mal 24 Stunden erreicht er sein Finanzierungsziel und setzte 2014 die erste eigene Platte in Eigenregie um. Auch sein zweites Album "Der Junge, der rennt" verkaufte sich gut. Der 29-jährige Musiker ist im Moment eigentlich überall präsent, 2016 hat er 120 und 2017 etwa 150 Konzerte gegeben. Und so hatten wir bereits zweimal dieses Jahr über seine Auftritte berichtet.

Erst gegen 22:30 Uhr betrat Max und seine Band die Bühne. Er spielte ein gut 90-minütiges Set. Nach dem Intro kam gleich der aktuelle Song "Roulette". Seine Hits wie die Hymne zur Fußball-Europameisterschaft „80 Millionen“, „Wenn sie tanzt“ - die zweite Singleauskopplung des neuen Albums - oder „Der Junge, der rennt“ mit dabei waren. Es ist bekannt dafür, dass er gerne mal durch das Publikum wandert. Das tat er auch an diesem Abend beim dritten Song "Barfuss und allein" mit dem Bemerken "Jaaa, ich bin so klein!"

Als Zugabe gab es die die Hymne zur Fußball-Europameisterschaft „80 Millionen“ und mit "Für immer" verabschiedeten sich Max und seine Band. Er schien zufrieden zu sein, denn er bemrkte: "Schön das ihr alle gekommen seid. So viele Menschen habe ich in Cuxhaven noch nie gesehen!"

Der 57 jährige Schauspieler und Musiker Harry Schmidt, früher Insasse im Big Brother Container von RTL II und besser bekannt unter seinem Künstlernamen Big Harry war bereits vor 3 Jahren schon einmal beim Cuxhavener Indoor-Festival dabei. Der Vater von sechs Kindern zeigte unermüdlich den ganzen Abend über im VIP-Bereich Leckerbissen seines musikalischen Könnens.

Wer noch weiter feiern wollte, konnte nach Mitternacht noch ins Unikat zur Aftershow-Party wechseln. Alle waren sich einig, das dies Winterfestival auch 2018 die Lethargie nach Weihnachten wieder aufknacken muss.