Lass kesseln.... Hartenholm, 30./31.08.2018 - Vor 30 Jahren gab es auf dem Flugplatz in Hartenholm (Kreis Segeberg) ein legendäres Rennen: "Werner"-Erfinder Rötger Feldmann (68) alias "Brösel" trat in mit einem extra für den Wettkampf gebauten Horex-Motorrad, dem Red-Porsche-Killer, gegen seinen Kumpel Holger "Holgi" Henze (74) an. Holgi fuhr einen Porsche 911, mit 215 PS, Rötger verlor wegen einem Schaltfehler. Bei einem zweiten Rennen auf dem Lausitzring in Brandenburg 2004 blieb der Red-Porsche-Killer mehrmals stehen. Nun gibt es vom 30. August bis 02. September 2018 eine Neuauflage des legendären Rennens am Originalschauplatz und Rötger will nun endlich gewinnen. Während vor 30 Jahren rund 200.000 Besucher nach Hartenholm strömten und der Verkehr total zusammen brach, soll es dieses Mal ein Verkehrskonzept verhindern: Die Bundesstraße 206 wird für sechs Tage voll gesperrt und eine Ausweichstrecke eingerichtet. War das Original 1988 so gut wie gar nicht organisiert, stehen nun die Köpfe hinter dem Wacken Open Air auch hinter dem Werner-Rennen. Das damalige Event war bis heute bislang das größte Festival in Europa. Die Veranstalter erwarteten dieses Jahr etwa 40.000 Besucher. Leider versuchten Anwohner die ganze Veranstaltung mit einem Eilantrag vor Gericht noch zu kippen, diese wurden abgelehnt. Übrig geblieben ist eine Nachtruhe ab Mitternacht, so das der Veranstalter sein Programm kurzfristig noch etwas umstellen musste. Der Hauptanreisetag war Donnerstag und es gab kilometerlange Staus und Regen. Einer der Gründe dafür vor allem von Norden her: Fans hatten Hinweisschilder als Souvenir mitgehen lassen. Viele überbrückten die Zeit, bis sie auf die Campingplätze wie das "Gas-Wasser-Scheiße-Camp" kamen, mit Gesprächen, Musik hören oder stellten sich an die "Servicestationen", die Anwohner aufgebaut hatten. Dort gab es Würstchen und Getränke. Bereits am Nachmittag spielten auf den vier Bühnen auf dem Gelände die ersten Bands. so konnten bereits viele bereits an diesem Tag ein tolles Rahmenprogramm erleben, nachdem sich auch das Wetter besserte. Viel Live-Musikmusik mit ca. 80 Bands, viele Überraschungen und auf vier Rennstrecken finden in den nächsten Tagen acht Rennserien statt. Rund 1.100 Teilnehmer gehen beim Drag Race, Unicycle Race, Stock Car Rennen oder dem Traktor-Pulling an den Start. Auch Motocross steht auf dem Programm, dafür werden knapp 400 Lkw-Ladungen Sand zum Veranstaltungsort gebracht, sogar einen Rasenmäher und Mofa Cup gab es.
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Nun zum Freitag: Begrüßt wurden wir zum Eingang in den Presse-VIP-Bereich von dem dunkelhäutigen Keno Veith aus Ostfriesland, der perfekt plattdeutsch spricht und mit einem Video seiner Maisernte zum Internetstar geworden ist und auch im Werner-Rennen-Trailer mitwirkte. Es gab eine Autogrammstunde mit den Machern des Festivals und „Auswanderer“ Konny Reimann. Eine gut 100 m lange Menschenschlange wartete geduldig. Torfrock trat am Freitag bereits zum zweiten Mal auf. Der zweite Torfrock-Gründer Raymond Voß war allerdings nicht dabei. Damit fehlte der raue Gesang bei „Renate“ oder „Beinhart“. Dennoch machten die zahlreichen Zuschauer kräftig mit und fand mit der Werner-Hymne „Beinhart“ ihren Höhepunkt. Comedian Matze Knop holte anschließend nach lautem Rufen der Zuschauer die beiden Rennkontrahenten auf die Bühne und machte etwas Small-Talk. Otto war mit seinen Friesenjungs in Bestlaune. Neben „Ich bin ein Friesenjung’“ zur Melodie von Stings „Englishman in New York“ parodierte er bekannte Rocksongs mit deutschen Blödel-Texten, das kam gut an, die ganze Menge sang mit. Im nachhinein missen wir den 70-Jährigen bestätigen, es war mit der beste und witzigste Auftritt unserer diesjährigen Festivalsaison. Die niederländische Walking-Kapelle Blaast of Glory sorgte für jede Menge Spaß mitten im Publikum, eine Mülltonnen-Drum-Formation ebenso. Im Motodrom - vergleichbar mit einem großen Badezuber und einem Zirkuszelt drauf - zeigten Motorrad-Stuntfahrer wie Donald Ganslmeier ihr Können an der 6 m hohen Steilwand. Die Rammstein-Coverband Stahlzeit verzichtete leider auf viel Pyro und Feuereffekte, da sie im Zelt auftraten. Neben vielen anderen auftretenden Bands standen wir noch bei Fury in the Slaughterhouse und Flogging Molly, einer irisch-US-amerikanische Folk-Punk-Rock-Band aus Los Angeles, im Graben. |
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