Genesis & Co

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Bremen, 04.04.2019 (Mtr) - Als Ray Wilson mit seiner Band die Bühne im so gut wie ausverkauften Kulturzentrum Schlachthof in Bremen betritt, wird er mit frenetischem Applaus begrüßt. Kein Wunder, der 50-jährige Schotte nimmt einen von Anbeginn durch seine offene und freundliche Art ein. Das gut 150-minütige Konzert bietet dem begeisterten Publikum einen breiten Querschnitt durch das Werk von Genesis, Phil Collins, Mike And The Mechanics, Stiltskin und eigenen Songs.

Den Song „American Beauty“ widmet er Donald Trump. Vor einem anderen Titel entschuldigt er sich bei den Zuschauern wortwörtlich für die Blödheit der Engländer aus der EU austreten zu wollen. Das war es aber auch dann mit politischen Aussagen. Wilson überzeugt mit einer sehr stimmigen Version des Genesis-Klassikers „Carpet Crawlers“, die er vor einigen Jahren schon einmal zusammen mit dem ehemaligen Genesis-Gitarristen Steve Hackett in der Royal Albert Hall aufgenommen hat. Mit „Land Of Confusion“ endet das 1. Set.

Der Sound im Schlachthof ist ausgezeichnet, die Location selber mit ihren steil ansteigenden Sitzreihen und Gallerien eignet sich sehr gut für solche Shows. Mit „No Son Of Mine“ nimmt das 2. Set Fahrt auf. Leider spielt er nur sehr wenige eigene Songs. In diesem Zusammenhang sei auf das Doppelkonzert am 15. und 16. November 2019 in der Bluesgarage, Isernhagen verwiesen, wo er an einem Abend eine reine Genesis Show und am nächsten Tag nur eigene und Stiltskin-Titel spielen wird. Das textsichere Publikum singt begeistert bei „In The Air Tonight“ mit und Handys blinken im Takt.

 

Mit am Ende etwas gruseligem „Mama“ endet dann der zweite Teil. Natürlich werden Zugaben gefordert, die mit einem reggaebeeinflußten „Knockin’ On Heaven’s Door“ enden.

Ray Wilson war von 1996 bis 1997 Sänger der Supergruppe Genesis und veröffentlichte mit ihnen das Album „Calling All Stations“. Er wurde in Bremen begleitet von seinem Bruder Steve Wilson an der Leadgitarre und wundervollem Harmoniegesang, dem sympathischen Marcin Kajper an Bass, Saxophon und Querflöte, dem zwar etwas gelangweilt dreinschauenden, nichtsdestotrotz aber exzellenten Keyboarder Kool Lyczek, sowie dem hinter einer Plexiglaswand verschanztem Drummer Mario Koszel.

Ich freue mich jetzt schon darauf, diese sympathische Band im November in der Bluesgarage wiederzusehen.