Zwei Gitarren, ein Keyboard und eine wunderbare Stimme Wilhelmshaven, 22.08.2020 (ge) - Wir warten auf Ray Wilson, der ein Akustik-Set am Wilhelmshavener Pumpwerk spielen wird. Mit sehr gut umgesetzten Hygiene- und Abstandsregeln fühlt man sich zu keiner Zeit unsicher und ist einfach nur glücklich, dass es endlich wieder Live-Musik gibt. Ray Wilson, sein Bruder Steven und der junge Keyboarder Kool Lyczek entern dann die Open-Air-Bühne, Ray grüßt mit einem friesischen „Moin Moin“, versichert sich, dass sein Publikum mit genügend Bier und Bratwurst versorgt ist und verspricht, uns mit guter Musik etwas aufzuwärmen, da dicke Wolken am Himmel ziehen. Er moderiert mit seinem sympathischen schottischen Akzent den ersten Titel an, ein Song darüber, dass man glücklich sein sollte wie man ist und wissen muss, was man will, „I Ain’t Gonna Change“ ist der Opener des Abends. Zwei Gitarren und ein Keyboard, etwas Technik und natürlich Rays einmalig schöne Stimme – mehr braucht es nicht, um das Publikum sofort in seinen Bann zu ziehen. Spätestens, wenn Steven eine wunderbare Zweitstimme darüberlegt, ist man gefangen – gefangen in schönen Melodien, aussagekräftigen Texten, harmonischem Gitarrenspiel, vervollkommnet durch ein perlendes Keyboard – der Charme der Band tut sein Übriges. Eine gelungene Mischung aus eigenen Songs wie das Stück über die für Ray perfekte Frau „Sarah“, das melancholisch-traurige „Another Day“ über eine zerbrechende Beziehung oder das wunderschöne spirituelle „Yellow Lemon Sun“ – keines dieser Lieder muss sich hinter den großen Hits von Genesis verstecken, die Ray und Band natürlich auch spielen. Diese bringen ihm auch den größten Beifall, was wohl dem Bekanntheitsgrad geschuldet ist…denn mithalten können seine eigenen Titel allemal.
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Das melodische „Follow You Follow Me“, Rays Lieblingssong, wie er uns verrät, der mystische „Carpet Crawler“, oder „No Son Of Mine“, bei dem das Publikum begeistert mitsingt – all diese großen Hits wirken in ihrer akustischen Version wie in ein neues Kleid gehüllt, zart und schön, besonders – ich sagte es schon – wenn die beiden Brüder wunderbar harmonisch singen. Einige wunderschöne Coversongs wie Tears for Fears „Mad World”, das traurige “I Still Miss Someone” von Jonny Cash werden hier und da eingestreut und werden getoppt von der grandiosen Interpretation von David Bowies „Heroes“, welches das Konzert nach insgesamt 18 Titeln beendet. |
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