Von leisen Tönen bis zum Moshpit: Engst im „Modernes“ Bremen

Christian Habeck

Bremen – Am 24.10.2024 brachte die Berliner Punkrock-Band Engst das „Modernes“ in Bremen zum Beben. Doch bevor die Hauptband die Bühne betrat, eröffnete um Punkt 19:00 Uhr der Support-Act Schimmerling den Abend.

Schimmerling: Ein charmanter Start

Schimmerling, ein Singer-Songwriter aus Bonn, hatte die herausfordernde Aufgabe, das Publikum mit nur einer Akustikgitarre auf ein Punkrock-Konzert einzustimmen. Anfangs zeigte sich das Bremer Publikum noch verhalten, doch bereits mit dem Song „Luft + Liebe“ schwenkte die Stimmung merklich um. Simon, wie Schimmerling mit bürgerlichem Namen heißt, schaffte es mit seiner lockeren Art und witzigen Ansagen, das Eis schnell zu brechen. Spätestens, als er in seinen Ansagen tiefergehende Themen ansprach, wie bei „Everybody„, konnte er einige Herzen gewinnen.

© NordeventsSchimmerling

Engst: Punkrock-Ekstase pur

Ein Highlight seiner Performance war die humorvolle Interaktion mit den Zuschauern. Trotz des ruhigen, akustischen Settings konnte Schimmerling die Zuschauer mit seinen Liedern wie „Zimmer“ und „Ein + Alles“ fesseln, sodass er nach seinem Auftritt definitiv einige neue Fans dazugewonnen hatte.Nach einem kurzen Umbau und einem stimmungsvollen Intro wurde gegen 20:00 Uhr die Bühne für den Hauptact des Abends freigegeben: Engst.

Sobald Engst die Bühne betrat, wurde das Publikum sofort in ihren Bann gezogen. Der Einstieg mit „Wieder Da“ war energiegeladen und gab die Marschroute für den weiteren Abend vor. Die Band lieferte mit einem Mix aus bekannten Klassikern und neuen Songs eine mitreißende Show ab, die das „Modernes“ in einen brodelnden Hexenkessel verwandelte. Besonders der Song „Nie Wieder Alkohol … Vielleicht“ brachte die Menge gleich zu Beginn zum Kochen.

Frontmann Matthias Engst zeigte erneut, dass ihm die Nähe zu den Fans besonders wichtig ist. Mehrfach mischte er sich unter das Publikum, um seine Texte hautnah zu performen und gemeinsam mit den Fans zu feiern. Das Publikum, das von Anfang an voller Energie war, reagierte auf jeden Song enthusiastisch – und besonders bei dem politisch geladenen „Keinen Meter“ wurde es wild: Pogotänze und kollektives Springen dominierten die vorderen Reihen.

Neben den bekannten Hits wie „Drei Uhr Nachts“ und „Der König“ sorgte auch der brandneue Track „Alle Wollen Alles“ für ausgelassene Stimmung. Dabei war Bassist Chris, eine zentrale Figur, als er das Publikum zu einer Choreografie aus synchronem Hüpfen animierte. Sofort brachte er noch einmal ordentlich Schwung in die Halle.

Ein besonders emotionaler Höhepunkt des Abends kam in der Zugabe, als Matthias Engst allein mit seiner Akustikgitarre zurückkehrte und den Song „Herr Meier Von der AfD“ zum Besten gab. Die politische Botschaft wurde von den Fans lautstark unterstützt. Auch „Träumer Und Helden„, bei dem Herzballons durch den Saal flogen – eine liebevolle Geste, die von den Fans organisiert wurde – rührte viele im Saal. Erst nach weiteren Zugaben fand ein denkwürdiger Konzertabend seinen Abschluss.

Fazit: Der Abend im „Modernes“ war für Engst ein absoluter Erfolg und auch der Support-Act Schimmerling hinterließ bleibenden Eindruck. Beide schafften es auf ihre ganz eigene Art, das Publikum zu begeistern – ob durch nachdenkliche Texte oder mitreißende Punkrock-Hymnen. Wer an diesem Abend dabei war, konnte zweifellos ein großartiges Live-Erlebnis mit nach Hause nehmen. Ein Konzert, das noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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