Werfen wir einmal einen Blick nach Bad Oeynhausen! Dort gründete sich 2011 die Folk Metal Band Harpyie und seither zermartert das 7-köpfige Gespann die Bühnen Europas! Am 25.10.2024 präsentierte die Band ihr nun 8. Studioalbum und es trägt den Namen „Voodoo„. Mit „Blutbahn“ hatte die Band 2022 ein schon wirklich feines Album auf den Markt gehauen, doch mit „Voodoo“ werden nochmal andere Saiten aufgezogen.
Der Opener „Voodoo“ bringt nicht nur den klassischen folkigen Sound von Harpyie, sondern auch direkt eine sehr beeindruckende Kooperation mit Benji Webbe von Skindred. Beim Opener dominiert der Metalsound sehr klar, doch schon mit „Ikonoklast“ dreht sich der Wind. Hier bekommt man eine religionskritische Schelle verpasst, welche sich, vor allem melodisch, gewaschen hat. „Omen“ hält das Thema der Blasphemie etwas aufrecht und bringt sogar eine Kooperation mit Kalle Koschinsky.
Hier zeigt sich auch im Video, dass die Band keine Scheu vor etwas übertriebenen Humor hat. „Zombiemann“ gibt dann noch mehr Gas und haut einem nur so mit einem deftigen Doublebass das Trommelfell durch. „Atreju“ folgt mit einem mitreißendem Intro und auch deftigen Riffs. Die Leere fasziniert viele und Harpyie erklären jene auf ganz eigene Weise. Nachdem „Atreju“ besungen wurde, geht es mit der „Schildmaid“ deftig weiter, bis das „Herz aus Eisen“ Thema wird.
Der Song bringt, sowie sein Vorgänger, eine mitreißende Melodie und sogar eine Kooperation mit Johnny Soulbound. Die eher gesprochenen Vocals bringen Abwechslung, reißen aber nicht weniger mit als die zuvor zu Gehör gebrachten Lyrics. „Exit Game“ und „Fischer Fischer“ bringen relativ ähnliche Riffs, wenn auch zweitgenannte Nummer mit seinem Intro wesentlich dynamischer ist. Mit „Ich will dich“ wird noch ganz klargestellt, was die Band gerne hätte, bevor das Album mit dem Song „Nimmerland“ mächtig abgeschlossen wird.
Fazit:
So komisch auch klingt, doch Harpyie sind Bands wie Feuerschwanz, All For Metal und Subway To Sally schwer auf den Versen. Die Truppe weiß schon, wie sie ihre Musik interessant hält und „Voodo“ liefert hier nur einen beinharten Beweis. Beeindruckend ist weiter, dass die Band zu fast jedem Song ein wirklich geniales Video gedreht hat.
Man merkt, dass hier Profis am Werk sind, die nur noch die richtige Zeit brauchen, um den absoluten Durchbruch zu feiern. Das soll nun nicht heißen, dass die Band sich nicht schon einen gewaltigen Rang erarbeitet hat, doch aus meiner Sicht geht da noch etwas mehr. Alles in allem vergebe ich für „Voodoo“ satte 8 von 10 Punkten.
Tracklist
- Voodoo ft. Benji Webbe
- Ikonoklast
- Omen ft. Kalle Koschinsky
- Zombiemann
- Atreju
- Schildmaid
- Herz aus Eisen ft. Johnny Soulbound
- Exit Game
- Fischer Fischer
- Ich will dich
- Nimmerland