Saga in Hamburg – Ein unvergesslicher Abend

Sascha Beckmann

Hamburg, 27.11.2024 – Gestern gastierte die legendäre kanadische Rockband Saga in der Großen Freiheit 36 in Hamburg, und es war ein Konzert der besonderen Art.

Fast 50 Jahre nach ihrer Gründung im Jahr 1977 sind Saga nach wie vor eine kraftvolle Live-Band, und die aktuelle „It never ends“-Tour ist ein emotionaler Höhepunkt in ihrer Karriere. Vor allem, weil es die ersten Auftritte des Sängers Michael Sadler nach einer Krebs-Operation sind. Die Geschichte von Saga ist eine Reise durch die Zeiten des Progressive-Rocks und der modernen Rockmusik. Die Band, die sich 1977 gründete, erreichte Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre weltweite Bekanntheit mit ihrem einzigartigen Sound, der symphonische Elemente mit eingängigen Rockmelodien verband. Ihr großer Durchbruch kam 1981 mit ihrer TV-Show „Rock Pop in Concert“ in der Westfalenhalle, bei der sie an der Seite von Foreigner und Meat Loaf auftraten. Mitte der 80er Jahre gehörten sie zu den ersten Headlinern bei Rock am Ring und begeisterten vor über 90.000 Fans. Doch auch wenn die goldenen Jahre längst vergangen sind, haben Saga nie ihren Charme und ihre Musikalität eingebüßt.

© NordeventsSaga

Die heutigen Konzerte sind besonders, und das war in Hamburg keine Ausnahme. Nach der schwierigen Zeit der Krebs-Erkrankung und der anschließenden Operation im Herbst, wirkte der 70-jährige Michael Sadler bei seinem Auftritt zwar erschöpft, aber ungebrochen. Er begrüßte das Publikum herzlich, schüttelte Hände, sprach mit den Fans und strahlte eine Dankbarkeit aus, die das ganze Konzert über spürbar war. Es war ein bewegender Moment, zu sehen, wie er trotz der Herausforderungen seine Energie und seine Leidenschaft für die Musik mit den Fans teilte.

Das Hamburger Publikum, ein Mix aus treuen Prog-Rock-Fans und jüngeren Anhängern in Saga-Shirts, zelebrierte die Verbindung zu ihrer Lieblingsband. Es war ein Abend, an dem die Beziehung zwischen der Band und ihren Fans im Vordergrund stand, ein Tribut an die langjährige Unterstützung der deutschen Fans, die Saga durch Höhen und Tiefen begleiteten. Musikalisch war das Konzert ein erfrischender Mix aus bekannten Klassikern und neueren Songs. Ein besonderer Moment war sicher der Beitrag von Tour-Gitarrist Dusty Chesterfield, der den traditionellen Saga-Sound mit einer frischen Note anreichert. Er sprang kurzfristig ein, da Stammgitarrist Ian Crichton für die Tour verhindert war. Chesterfields Spiel brachte die Songs härter und direkter zur Geltung, was besonders bei den Instrumentalpassagen auffiel, die zu einem zentralen Bestandteil des Konzerts wurden. Es war fast nostalgisch, als Drummer Mike Thorne ein Schlagzeugsolo zum Besten gab – eine Seltenheit, die dank seiner Vielfalt begeisterte und den Zuschauern eine willkommene Gelegenheit bot, Sadler hinter der Bühne Atem zu schöpfen.

sadler bleibt der mittelpunkt der show

Sadler bleibt der Mittelpunkt der Show, der Mann der großen Gesten und der Aufforderungen zum Mitklatschen. Bei den abschließenden Songs „Wind him Up“ und „You’re not alone“ war er wie gewohnt der Dirigent des Chors, ein Moment voller Emotion und Zusammenhalt.

Der Abend in der proppenvollen Großen Freiheit 36 war ein Konzert, das noch lange nachhallen wird – ein Zeichen dafür, dass die Reise für Saga und ihre treuen Anhänger eben wirklich niemals endet.

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