PRESS CLUB: „To All The Ones That I Love“

Gregor Eder

Es wird einmal wieder Zeit für etwas Punk! Diesmal gibt es keinen Deutsch-Punk, Brit-Punk oder American-Punk, sondern zur Abwechslung einem australischen Punk. 2017 gründete sich die Band Press Club in Melbourne und schon 2018 durfte man sich über das Debütalbum „Late Teens“ freuen. Es folgten „Wasted Energy“, „Endless Motion“ und nun schlussendlich am 02.05.2025 das vierte Album „To All The Ones That I Love“. Gestartet wird mit dem Song „I Am Everything“ welcher mit einem atmosphärischen Intro einleitet und dann eher verträumt abliefert.

So gestaltet sich der Beginn etwas träge, wenn auch „Wilt“ etwas mehr Druck macht. Der Song bringt einen klassischen 90er-Jahre-Vibe mit sich, liefert einen Gitarrensound, der stark an The Cure erinnert und überzeugt schlussendlich mit einem mitreißenden Refrain. Mit „Champagne & Nikes“ wird endlich eine Soundlandschaft dargeboten, welche ich eher als Punk identifizieren würde. Hier bekommt man schnelle Riffs um die Ohren gehauen, welche einen richtig anfeuern Pogo zu tanzen! „Wasted Days“ hält die Stimmung noch aufrecht, wenn auch mit etwas entspannteren Gitarren.

Bewertung: 7 von 10 Punkten
GENRE: Punk/Punk-Rock
VÖ: 02.05.25
Format: CD / Vinyl / Digital
Label: Press Club
Vertrieb: Cargo
Rezensent: Gregor

Der Song „No Pressure“ bringt feinen Schrei-Gesang, welcher motiviert, andererseits wird hier auch wieder die Richtung eingeschlagen, welche wir mit „Wilt“ schon gehört haben. Der Drummer liebt anscheinend anspruchsvolle Hi-Hat-Action, denn damit geht es direkt in „Vacate“ weiter. Mit dieser Komposition wird wieder entschleunigt, wenn auch im Refrain mit einer The Clash artigen Härte losgelegt wird. Auf Platz 7 findet man dann den Titeltrack „To All The Ones That I Love“ welcher sich gut in das bisherige Gesamtbild fügt, jedoch nicht unbedingt so hitverdächtig abliefert wie zuvor dargebrachte Tracks.

Mit „Tightrope“ geht es darauf in die „Endrunde“ und hier hat sich die Band etwas am Pop-Punk bedient und mit dem vorher erwähnte 90er-Vibe vermischt. „Staring At The Ceiling“ bringt noch ein paar interessante Rhythmuswechsel, bevor das Album mit „Desolation“ abgeschlossen wird. Der letzte Song überzeugt durch seine Verträumtheit, welche aber durch die Härte der Instrumente etwas Getriebenes bekommt.

Fazit

Press Club lassen sich zwar als Punk-Band bezeichnen, wenn auch die Songs auf diesem Album teils zwischen Punk-Rock und sogar New-Wave lavieren. Das gibt dem Album eine ganz eigene Dynamik und zeigt auch, wie abwechslungsreich die Band abliefern kann. Stimmlich erinnert mich das Ganze etwas als hätte Miley Cyrus endlich einmal den Weg zur deftigen Musik gefunden.

Die insgesamt 10 Songs liefern interessante eingängige Riffs, welche teils auch Ohrwurmcharakter haben, wobei aber auch ein paar etwas einschläfernde Parts vorhanden sind. Im Großen und Ganzen haben Press Club ein solides 4. Album herausgehauen und haben aus meiner Sicht dafür 7 von 10 Punkten verdient.

Tracklist
  1. I Am Everything
  2. Wilt
  3. Champagne & Nikes
  4. Wasted Days
  5. No Pressure
  6. Vacate
  7. To All The Ones That I Love
  8. Tightrope
  9. staring At The Ceiling
  10. Desolation

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