Frank Carter und seine Rattlesnakes sind mit einem neuem Album zurück! Die 2015, von Sänger Frank Carter und Gitarristen Dean Richardson, gegründete Band schaffte es direkt mit ihrem zweitem Album in die Top Ten der UK Charts und die folgenden Alben hielten diesen Status aufrecht. Nach „Sticky“ kam nun am 26.01.2024 das neue Werk „Dark Rainbow“ und darauf erwartet uns etwas anderes als man vermuten würde. „Sticky“ strotzte nur so vor punkiger Attitüde, doch „Dark Rainbows“ bringt etwas mehr Andacht.
Begonnen wird mit dem Song „Honey“ welcher ein noch gewaltig das Gaspedal durchtritt, doch darauf wird es mit „Man of the Hour“ eher getragen und Electro-Pop artig. Spätestens bei „Can I take you home“ merkt man, dass dieses Album die rebellische Seite der Band etwas in den Hintergrund stellt und mehr Melancholie ins Spiel bringt. Dies könnte möglicherweise daran liegen, dass die Band hier sozusagen liegen gebliebene Kompositionen endlich zu Gehör bringt.
Viele der Tracks hatte die Truppe schon länger geschrieben und nun überarbeitet, was erklärt, warum die Songs etwas an „End of Suffering“ erinnern. Auf jeden Fall geht es mit „American Spirit“ weiter und hier bekommt man wieder etwas mehr Groove um die Ohren gehauen. „Happier Days“ hält das Tempo noch etwas aufrecht, bevor „Brambles“ mit einem hypnotisierendem Hauptriff aufwartet und textlich das Bedürfnis nach Liebe darlegt. Der Song entwickelt sich schleppend, baut aber dadurch auch gute Spannung auf und mündet in einem mächtigen Abschluss.
Nachdem „The need for love“ bearbeitet wurde, geht es mit der „Queen of Hearts“ weiter und hier bricht dann eine große Welle an Melancholie über einem herein. „Sun bright golden Happening“ legt darauf noch eine Schippe an „Traurigkeit“ bis „Superstar“ wieder etwas auflockert. „Self Love“ zerreisst im Anschluss die aufgekommene Ruhe und liefert wieder tanzbare Klänge. Zu diesem Song wurde auch ein Video veröffentlicht, welches ihr hier finden könnt:
Abgeschlossen wird das Album mit „A Dark Rainbow“ und hier wird noch ein letztes Mal der Herzschmerz vollends zelebriert.
Fazit:
Einerseits habe ich mir nach „Sticky“ wieder eine mächtig fetzige Ansammlung an Songs erwartet, doch die interessante Mischung an nachdenklich stimmenden Texten und eher ruhigen Klängen in „Dark Rainbow“ hat auch eine interessante Wirkung. Rein musikalisch gesehen zeigt dieses Album, dass die Band nicht nur mit voller Kraft durch die Anlage fahren kann, sondern sehr wohl auch tiefergehende emotionale Songs gekonnt abliefert. Mit dem Fakt, dass es sich bei den Songs hauptsächlich um ältere Kompositionen, welche in der Schublade lagen und überarbeitet wurden, handelt, möchte ich sagen, dass man „Dark Rainbow“ schon fast als B-Seiten-Album bezeichnen kann. Alles in allem ist das Album zwar etwas ruhiger, doch schlussendlich trotzdem mitreißend und daher vergebe ich 8 von 10 Punkten.
Tracklist
- Honey
- Man of the Hour
- Can I take you home
- American spirit
- Happier days
- Brambles
- Queen of hearts
- Sun bright golden happening
- Superstar
- Self Love
- A dark rainbow