Von Gregor Eder
Schonmal von Sok-Punk gehört? Falls nicht, dann wird es höchste Zeit, denn der Punk von SOKAE ist eine ganz eigene Sache. Vor Kurzem hat die Band ihre erste Single des Jahres veröffentlicht und sie trägt den Namen „Kleine Sorgen“. Dankenswerterweise durfte ich mich mit 2 Mitgliedern des aus Gerlingen stammenden Trios via Zoom zu einem Interview treffen.
Deniz und Alex standen mir Rede und Antwort! Nach einer kleinen Vorstellung meiner Person begann ich einmal Deniz auszufragen, da, dank unserer allseits beliebten DB, Alex erst etwas später nachkam. Ich ließ mich von Deniz kurz bezüglich der aktuellen Besetzung updaten, da ich ehrlich gesagt noch nicht ganz in die Welt von SOKAE eingetaucht war und somit jede Information gut gebrauchen konnte.
Nachdem dies geschehen war, schoss ich direkt meine erste Frage raus: „Wie hat sich die Band denn eigentlich ursprünglich zusammengefunden?“
„Ursprünglich war es so, dass unser alter Drummer und ich in einer Band gespielt haben. Das Projekt ist dann langsam zu Ende gegangen, weil wir eigentlich schon andere Ideen hatten. Wir hatten damals eher Bock auf etwas deutschsprachig Punkiges, was auch etwas in die Richtung Ärzte und Pop-Punk geht.
Unser aktueller Bassist ist ein langjähriger Freund von mir, welcher wiederum in einer anderen Band spielte, aber wir teilten uns die Proberäume. Wir kommen eben alle aus Gerlingen. Wir fragten uns dann einfach, warum wir nicht schon gemeinsam in einer Band spielen und so ist das Ganze zusammengekommen. Dann hat sich eben SOKAE gegründet und somit gibt es uns seit 2018.“ erklärte Deniz.
Man kann also bei SOKAE behaupten, dass hier doch erfahrene Musiker aus freundschaftlichen Gründen zusammen gekommen sind. Irgendwo hört man in der Musik der Band auch, dass hier Freunde am Werk sind, welche auch einen bestimmten Humor in ihre Songs bringen.
Der neueste Track „Kleine Sorgen“ hat mich persönlich etwas nostalgisch gestimmt, da er mich vom Sound her an meine alten „Skater-Tage“ erinnert hat. Ich erklärte auch, dass ich doch eher den härteren Punk bevorzuge und erst über Bands wie ZSK und Sum41 zum Pop-Punk gekommen bin.
Das teilte ich Deniz mit und er meinte darauf: „Ja ZSK sind ja große Vorbilder für uns. Aus unserer Gegend kommen ja auch beispielsweise WIZO, welche auch eine große Inspiration für uns sind.“
Nachdem mir Deniz hier eine Steilauflage geboten hatte, lautete meine folgende Frage natürlich: „Wenn wir schon beim Thema sind! Nenne mir einmal ein paar Bands, die du als Inspiration anführen würdest.“
„Also ich habe ja schon ein paar gesagt. ZSK, WIZO und Die Ärzte. Itchy, also früher Itchy Poopzkid, welche ja auch aus unserer Gegend kommen. Dann natürlich auch Montreal, welche wir als Band intern sehr feiern. Wenn ich dann eher an die amerikanische Richtung denke, dann hast du ja schon Sum41 genannt und fehlen natürlich dann noch Blink 182 und Green Day. Also man kann sagen die Pop-Punk-Klassiker fallen hier alle rein.
Das waren eben die ersten Sachen, die man damals als Jugendlicher in diese Richtung gehört hat, sozusagen die klassischen Einstiegsdrogen, wie ich sie gerne nenne. Aktuell finde ich Smile and Burn aus Berlin sehr gut und auch Heisskalt welche auch aus unserem Gebiet kommen. Ich möchte auch noch Van Holzen mit reinnehmen, aus Ulm, da ich ja selber gerade in Ulm lebe und die machen auch wirklich geile Mukke. Ich feiere die sehr.“ erklärte Deniz.

Fotocredit: Bandfoto
Die genannten Bands sind dann doch schon etwas älter und daher meinte ich zu Deniz, dass man sich also darüber freuen kann, dass es hinsichtlich des Pop-Punks doch immer wieder feinen Nachwuchs, wie eben SOKAE, gibt.
Kaum hatte ich diese Aussage getätigt, schaltete sich Alex dazu. Natürlich begrüßten wir ihn einmal und erklärten ihm, dass wir gerade bei den Einflüssen der Band waren. Ich prüfte kurz mit Alex, ob Deniz mir den Großteil der Einflüsse abgedeckt hatten und nach seiner Bestätigung fuhr ich gnadenlos fort.
Nachdem ich nun zwei Mitglieder vor mir hatte, war es Zeit für jene Frage, die ich eigentlich für den Beginn des Intervies geplant hatte: „Wie würdet ihr eure Band jemanden vorstellen, der noch nie etwas von euch gehört hat?“
Alex meinte: „Also wir sind ein Sok-Punk Trio aus Gerlingen bei Stuttgart. Ich würde sagen, wir haben witzige, aber auch teilweise ernste, Texte, aber immer mit viel Humor.“
Nachdem mir Deniz die Frage nach der Band theoretisch schon ähnlich beantwortet hatte, wenn nicht etwas ausführlicher, fragte ich ihn nicht nochmals und nahm Alex mit dem Satz: „Wenn du die Antwort von Deniz wissen willst, kannst du sie, wenn das Interview online ist, gerne nachlesen.“ etwas aufs Korn. Falls Alex dies liest, ich meinte damit, dass Deniz die Band schon grob vorgestellt hatte, ich wollte es nur nochmal von dir hören!
Nachdem die Band nun doch schon seit satten 7 Jahren besteht, interessierte mich folgendes: „Was waren für euch, im Rückblick auf die letzten Jahre, gewisse Highlights? Was war für euch speziell? Haben sich Sachen hinsichtlich live und Studio verändert? Was waren wichtige Punkte?“
Alex schoss direkt los: „Wir hatten ja eine recht lange Entstehungsgeschichte. Wir hatten ja davor schon in anderen Bands gespielt und diesmal hatten wir den Plan alle Fehler, die wir davor gemacht hatten, einfach wegzulassen. Dabei haben wir aber gerade auch wieder viel falsch gemacht. Die ersten Aufnahmen von uns sind im Proberaum entstanden und jene klingen eben dann auch semi-professionell.
Das hat sich dann alles für uns sehr stark geändert, speziell, wenn es ums Aufnehmen geht. Mittlerweile machen wir vorab Demos und schauen, dass wenn wir ins Studio gehen, eigentlich alles schon vorab so konkret ausgefeilt ist, dass wir zu 90% wissen, was wir machen wollen. Wir arbeiten mittlerweile zeitsparend und improvisieren auch etwas weniger, da dabei doch auch oft vieles auf der Strecke bleibt. Also die Vorgehensweise hat sich in den letzten 3 Jahren bei uns sehr stark geändert.
Wenn es um Highlights geht, dann kann ich nur die letzte EP anführen. Da wurden wir etwas an die Hand genommen und uns wurde gezeigt, wie wir unsere Sachen veröffentlichen können, sodass es bestens funktioniert hat. Mittlerweile sind wir diesbezüglich und was Außendarstellung angeht etwas bedachter. Mitunter gibt es ja auch schon Leute, die sich das jetzt tätowieren lassen.“
Hier hakte Deniz ein und meinte: „Ja! Teilweise auch von Alex selbst gestochen! Mehrere Leute haben bis jetzt schon ein SOKAE-Tattoo. Alex hat bei den Konzerten eine Maschine dabei, welche er sich extra gekauft hat und da kommen wirklich Leute zu uns und wollen individuelle Tattoos. Das ist jedenfalls immer ein Highlight.
„Es ist jedenfalls ein Erlebnis auf unsere Konzerte zu kommen, denn sowas erlebt man so meist einfach nicht!“
DENIZ (SOKAE)
Was ich aber noch hinzufügen möchte ist, dass die Arbeit an der EP wirklich gelungen war, aber auch die ausverkaufte Release-Show in Gerlingen ein absoluter Hammer war. Nach dieser Erfahrung hatten wir direkt Lust drauf noch eine EP zu machen, welche wir ja jetzt auch schon aufgenommen haben und das Ganze über Crowdfunding.
5000,- € war das Ziel und die haben wir sogar übertroffen. Mit dem Geld konnten wir die komplette EP finanzieren und die erste Single, die jetzt herausgekommen ist, ist also die erst Auskopplung aus der EP, welche die Community schlussendlich mit uns finanziert hat. Da sind wir natürlich enorm stolz drauf.“
Wir plauderten noch etwas darüber, wie schön es ist, in derartiger Weise unterstützt zu werden und welches Vertrauen dadurch zum Publikum aufgebaut wird, bis ich meine allseits bekannte letzte Frage stellte: „Gibt es irgendeine Message, welche ihr an die Leute da draußen richten möchtet?“
„Also ich würde einmal sagen, dass es das, was wir machen, noch nicht so oft gibt. Wir haben ja auch extra ein eigenes Genre nach uns benannt, also Sok-Punk. Wenn die Frage aufkommt, warum es eigentlich SOKAE heißt, fällt mir immer wieder eine neue Story ein, aber um ehrlich zu sein war einfach die Domain frei und fanden, dass es punkig genug klang.
Aber eigentlich erklären wir es immer so, dass SOKAE für warme Füße steht, weil bei unseren Konzerten so viel getanzt wird, dass einem sicherlich warm wird. Es ist auf jeden Fall immer eine „Experience“ auf unseren Konzerten, es ist immer wieder locker und wir hatten auch vor Kurzem erst wieder Fans auf der Bühne, die direkt mit uns mitgesungen haben. Es ist jedenfalls ein Erlebnis auf unsere Konzerte zu kommen, denn sowas erlebt man so meist einfach nicht!“ meinte Deniz.
Alex stimmte hier nur zu und so machten mir die Beiden echt Lust darauf, einmal bei so einem feinen Abend dabei zu sein. Ich muss nur etwas warten, bis es das Trio in meine Breitengrade verschlägt. Bis dahin freue ich mich aber schon auf die kommende EP und werde SOKAE brav im Auge behalten.
Abschließend möchte ich mich nochmal bei Deniz und Alex für den netten Einblick in die Arbeit der Band und das generell entspannte Gespräch bedanken und euch da draußen anraten ein Auge auf SOKAE zu haben. Da kommen sicherlich noch einige fette Tracks auf euch zu!