Hurricane 2019- Hitze, Schaum und ein Affe

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Scheeßel, 22.06.2019 - Sonnige 25 Grad- Das hat das Hurricane schon lange nicht mehr erlebt. Und am letzten Festivaltag soll es nochmals wärmer werden. Somit ist der Begleiter der letztjährigen Festivalsaison auch wieder da: der Staub. Egel, bestes Wetter also, um Party zu machen. Das Gelände des Hurricane Festivals ist natürlich für sehr viele Besucher ausgelegt, daher ziemlich groß und bietet auch einiges an alternativer Unterhaltung, wie z. B. verschiedenen Ständen. Das große Highlight wie jedes Jahr war wieder das Riesenrad, welches dieses Mal an einem mittigen Platz gegenüber der River Stage stand und man bekam einen großartigen Blick über das ganze Gelände bekam. Nach der ersten Partynacht war heute erst einmal Aufräumen angesagt. Bis heute Mittag waren Putz-Kommandos unterwegs. Hunderte Helfer sorgen hier beim Hurricane an diesem Wochenende für Ordnung. So langsam krochen die Festivalbesucher aus ihren Zelten. Noch war es ruhig auf dem Gelände. Zeit, mal kurz sacken zu lassen, was gestern alles los war.

Aber da kommen schon die Highlights für den Hurricane-Samstag. Alternativer Rock, deutscher Hip-Hop, Indie-Rock, Post-Punk - dieser Tag war mit insgesamt 30 Acts prall gefüllt. Los ging es bereits um 12 Uhr auf der großen Bühne mit den Hamburgern Abramowicz. Auf der Riverstage durften wir bei den Die Toten Crackhuren mal in ihren Kofferraum schauen, wir kennen sie noch von ihrem kleinen Gig letztes Jahr in Cuxhaven. Absolut sehenswert. Bei den zurückgelegten Kilometern zwischen den parallel stattfinden Konzerten (man musste ökonomisch planen und gegebenenfalls Abstriche machen, um alles zu sehen) musste auch niemand hungrig bleiben: Vom Wildfleisch- und Yakitori- und Bao-Bao-Burger über Seelachs bis hin zu kulinarischen Fast-Food-Klassikern gab es sowohl für Omnivoren als auch für Veganer jede Menge Gelegenheit, sich für die nächsten Kilometer und Dezibel Musik zu stärken. Cheesecake, Burger, Handbrot, richtig guter Kaffee, Burritos, Gnocchi und vieles mehr konnte man kaufen. Billig ist es hier allerdings nicht.

Weiter ging es mit für uns bekannten Gesichtern, die wir alle schon mal vor der Linse hatten: Die Punk-Rock-Band Zebrahead mit Mosh-Garantie, Frank Turner in Schlips und Kragen aus dem Brexit-Land wollte auch noch mal ohne große Visaprobleme auftreten zumal er in der Vergangenheit oft in Deutschland war und sich viele deutsche Wörter angeeignet hatte. „Auftritt 2252“ sagte er lächelnd. Vom Bühnenrand springt er über den Graben zum Crowdsurfing auf die Arme der Besucher.

The Wombats auf der River Stage: Es wurde getanzt. Das Trio aus Liverpool passt perfekt zur Festivalstimmung. Temporeicher Indie-Rock ließ die Besucher im Takt springen.

 

Die irisch-US-amerikanische Band Flogging Molly aus Los Angeles spielte Folk-Punk-Rock rund ums Banjo, AnnenMayKanthereit um Sänger Henning May mit seiner Reibeisenstimme hatten ihr Grünzeugs aus der letztjährigen Tour dieses Mal nicht mitgebracht und hatten ein 75-minütigen Auftritt. Neben ihren bekanntesten Songs „Oft gefragt“ und „Pocahontas“ auch einige Lieder, die im Programm der vorangegangenen Clubtour noch nicht berücksichtigt wurden.

Die aus den Rappern Das Bo, Tobi Tobsen, dem Designer marcnesium und DJ Coolmann bestehende Party-Hip-Hop Gruppe Fünf Sterne Deluxe machten wieder einen witzigen Auftritt, das Essener Hip-Hop-Duo 257ers aus Essen konnte ihren tollen Auftritt sogar toppen. Dafür wurde einiges aufgeboten. Ein Gorilla eröffnete den Gig, eine Schaumkanone sorgte für eine Schaumparty in den ersten Reihen und weitere Verkleidungen folgten. Ansonsten forderten die Beiden das Publikum zu allerlei Spielchen auf, um es in Bewegung zu halten. Lyrische Kleinodien wie „Baby du riechst“ und „Holz“ durften in der Setlist nicht fehlen.

Zwischendurch schnell mal zum Kombi und das nötigste für zwischendurch holen, Scootermusik und mehr dröhnt aus den Boxen- Hyper, Hyper.

Montreal spielten ihren zweiten Auftritt, die Alex Mofa Gang aus Berlin und die wiedervereinten Muff Potter waren auch am Start. Als die vier Londoner Mumford & Sons 2008 zum ersten Mal auf dem Glastonbury spielten, hatten sie noch nicht einmal ihr erstes Album veröffentlicht. Nun waren sie Co-Headliner des Samstags. (Unsere Rezension ihres letzten --> Albums). Ein entspannter Abschluss voller Hits auf der Forest Stage. Der US-amerikanischer Rapper Ben Haggerty alias Macklemore, den wir zuletzt vor 2 Jahren auf der Expo Plaza in Hannover vor der Linse hatten, spielte einen Hit nach dem anderen vor einer großen Videowand.