Hurricane 2019- Letzter Festivaltag

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Scheeßel, 23.06.2019 – Wenn Bier statt Brot das Motto ist, kann am nächsten Morgen schon einmal der Schädel brummen. Ist denn schon Sonntag?! Jupp- und auch wenn heute noch einmal kräftig gefeiert wird, neigt sich damit das Hurricane 2019 so langsam dem Ende entgegen. Schon morgens stieg die Temperatur, 27 Grad sollten es werden.

Dadurch, dass das Hurricane Festival nicht ausverkauft war, ergaben sich auf dem Festivalgelände angenehme Umstände. Die Wartezeiten an den 45 Foodtrucks und über 50 Trinkständen waren etwas geringer (erstmals wurde Kartenzahlung an fast allen Ständen ermöglicht), auch die Bühnenrotation ging bis bei den Hauptacts schneller von statten. Alles, was nicht verderblich und nicht angebrochen ist, konnte man an diesem Wochenende am Foodsharing Infostand spenden und eine andere Person damit glücklich machen. Zusätzlich gab es auch an jeder Recyclingstation die Möglichkeit, Lebensmittel zu spenden.

Mit dabei an diesem Tag Electropop von Großstadtgeflüster. Sängerin Jen Bender hat schon für viele andere deutsche Stars getextet. Auf der Wild Live Bühne rappte Danger Dan. Er ist sowohl solo als auch als Mitglied der Antilopen Gang aktiv. Fast zeitgleich spielten auf der Forest Stage You me at six aus England Alternative-Rock und ein angenehmes Best-Of aus ihren inzwischen sechs Alben (Unsere Rezension ihres letzten --> Albums). Sänger Josh Franceschi schien die Hitze nichts auszumachen und rannte mit dicker Jeansjacke auf der Bühne hin und her.

Royal Republic aus Schweden mit ihrem majestätischen Stadionrock kamen einheitlich mit roten Jacken und Perlenketten. Auch ihnen war Optik wichtiger als das Wetter. (Unsere Rezension ihres letzten --> Albums). Die Retrorocker Wolfmother aus Australien spielten ihren Stoner-Rock der an Led Zeppelin oder Deep Purple erinnerte. Keyboarder für die derzeitige Tour ist Lachy Doley, er soll einer der besten Keyboarder der Welt sein.

Bear´s Den aus Großbritannien hatten es eher mit Folk und Indie, OK Kid spielten Pop und Alma hatte wieder die Haare schön. 19:00 Uhr -beste Zeit für eine auftretende Band. Gähnende Leere vor der Forest Stage. Wie konnte das sein? Angekündigt war Christine And The Queens. Kannte keiner. Héloïse Letissier heißt die französische Singeer- /Songwriterin und Tänzerin. Der Gig war eine Mischung aus französischem Chanson mit modernem Rhythm and Blues, angereichert mit Pop und Electro-Elementen. Dazu Modern Dance. Immerhin mal was anderes.

Den letzten Gig auf der River Stage durften die bereits 1976 gegründeten The Cure über zwei Stunden abfeiern. Vor der zweitgrößten Bühne ist es richtig voll, viele Besucher wollen die legendären Briten sehen.

 

In ihrem Set bringen sie fast 30 Songs unter, der gefeierte Abschluss findet schließlich mit „Boys Don’t Cry“ statt. Obwohl The Cure um Frontmann Robert James Smith für ihren extravaganten Stil immer wieder Kritik ernteten, produzierten sie in unterschiedlichen Musikepochen zahlreiche Hits. Mit hochtoupierten Haaren des Gruftkönigs und einer Mischung aus Punk und New Wave reiht sich die Band nahtlos zwischen Größen wie Black Sabbath und Led Zeppelin ein. Hymnen wie „Love Song“, „A Forest“ aber auch fröhlicher Radiopop wie „Love Cats“ und „Friday I´m in Love“ wurden gespielt.

Als Headliner waren um 22.00 Uhr die Foo Fighters gesetzt, eine der größten Live-Bands unserer Zeit. Foo Fighter Band-Gründer ist der ehemalige Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl wurde seinem Ruf als exzellenter Performer gerecht und präsentierte Mitgröhl-Stadionrock mit Songs wie „The Pretenter“ oder „Learn To Fly“. Bei der akustischen Version von „Wheels“ durfte kurz innegehalten werden, bevor zum Abschluss die Hits „Best Of You“ und „Everlong“ gespielt wurden. Legendär sein Beinbruch 2014 auf der Bühne in Schweden, wo er mit schnell eingegipstem Bein und Arzt den Auftritt bis zum Ende durchzog.

Viele traten bereits die Heimreise an, rund um Scheeßel kam es zu leicht stockendem Verkehr. Wer sich frei genommen oder Ferien hatte, kroch noch mal eine Nacht ins Zelt. Alles endet und auch die Musik auf dem Hurricane Festival – zumindest bis nächstes Jahr. An sich ist das Festival auch super organisiert, es klappt alles so wie es soll, alle Künstler sind pünktlich aufgetreten und es war auch dieses Jahr eine tolle Erfahrung. Auf der am Nachmittag stattfindenden Pressekonferenz waren alle zufrieden mit dem Ablauf des Wochenendes. Schön war’s, sicher war’s, sogar warm war’s. Nach über 30 km laufen zwischen den Bühnen zum Auto, noch einmal umdrehen, ein letzter Blick.

Als erster Headliner fürs nächste Jahr wurde Seeed angekündigt. Auf ein Neues beim Hurricane 2020, welches vom 21. bis 23.06.2020 stattfinden wird! Der Vorverkauf für das nächste Hurricane-Festival hat bereits begonnen.