Inga Rumpf lädt zur Zeitreise nach HH-Harburg

Sascha Beckmann

Fertigmachen zum Anheuern! „Friend-Ship“ in doppelter Bedeutung: Inga und ihre Band „Friends“ auf rockmusikalischer Kreuzfahrt, wiegend und rollend, und so ganz ohne Schlagseite. „Get On Board“ ist das Titelstück des „Atlantis“-Albums von 1975 und zählt bis heute zu den am meisten gefeierten Songs bei Ingas Konzerten. Der Titel passt auch perfekt zu ihrer Philosophie: „Wenn es um die Seefahrt geht, bin ich immer als erste dabei. Ich bin wirklich ein Schiffsfreak“, bekennt Inga, was für die berühmteste Hamburger Seemannstochter ja auch naheliegt.

Oder anders: Es ist Inga Rumpf. Denn „Inga Rumpf ist Kult!“, wie seinerzeit die „Sylter Nachrichten“ konstatierten. Als Sängerin der „City Preachers“, bei denen sie ihre Karriere als Folk-Predigerin begann, als geniale Interpretin von Jazz, Blues, R&B und Soul, vor allem aber als Rocksängerin bei „Frumpy“ und „Atlantis“, den Bands, die in den 70er Jahren deutsche Rockgeschichte geschrieben haben. Sie ging mit Aerosmith, Udo Lindenberg und Lionel Ritchie auf Tournee, komponierte für Tina Turner, jammte mit Keith Richards und Ron Wood. Blues-Großmeister B.B. King holte Inga und ihre Band Friends für eine umjubelte Deutschland-Tournee als „Special Act“ auf die Bühne. Ingas schwarzes Timbre ist so einzigartig wie ihr musikalisches Genie. Das Universum von R & B, Soul, Gospel, Jazz und Rock ist ohne sie undenkbar. Denn wie keine Zweite erzeugt sie mit ihren Songs und ihrem Charisma jene Magie, die das Publikum in tiefster Seele berührt.

© NordeventsInga Rumpf und Friends

So kamen am Freitag Abend rund 400 Fans an Bord, um mit Inga auf eine Reise durch die fruchtbarsten Jahrzehnte der Rock- und Soulmusik mit Songs aus „Frumpy“- und „Atlantis“-Zeiten, sowie brandaktuellen Stücken, zu gehen. Pünktlich um 20 Uhr kam Die Grande Dame der deutschen Rock-, Soul- und Blues-Szene mit ihren „Friends“ auf die Bühne des altehrwürdigen Harburger Riekhoff, der neuerdings auf den Namen Kultur-Palast Harburg hört und nun in Umbaupause gehen wird. Und bereits vom ersten Ton an konnte man diese besondere Energie dieses besonderen Abends spüren.

Song für Tina Turner

Das Publikum war bereit für diese Zeitreise durch die siebziger Jahre bis ins Jetzt. Die „Friends“ in der Besetzung Joe Dinkelbach (Orgel, Keys) Thomas Biller (Bass) Robin McMinn (Drums), Arne Vogeler (Gitarre) legten direkt los mit „Universe Of Dreams“ vom gleichnamigen Album zu Inga´s 75. Geburtstag aus dem Jahr 2021. Weiter ging die Reise dann mit Klassikern von Atlantis und auch Frumpy, „Friends“ und natürlich „How The Gypsy Was Born“ wurde gespielt, aber auch den Song, den Inga ehemals für ihre Freundin Tina Turner schrieb. „I Wrote A Letter“ war 1981 auf der B-Seite von „Let´s Stay Together“ zu hören. „Back To The Roots“ beendete das Konzert dann zunächst, aber die Band ließ sich natürlich nicht lange bitten und kam direkt für den Zugabeteil wieder zurück in das hölzerne Ambiente der Halle. Langsam aber ging dieser schöne Abend dann aber doch zu Ende. Den letzten Song sollte dann ein Neuer sein. „Slowmotion“ erblickte das Licht der Welt. Dann was Schluß und alle waren happy mit dieser Reise an Bord dieses noch lange nicht altem Kahn.

Fazit des Abends: Toll was diese Frau mit ihren nun doch schon 77 Jahren auf die Bühne bringt. Wirklich sehens- und in erster Linie hörenswert! Im Dezember in der Hamburger Fabrik darf wieder angeheuert werden!

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