Hamburg, 13.11.2024 – Ein verregneter Novemberabend in Hamburg – die perfekte Kulisse für ein Konzert, das durch die tiefsten Abgründe der Metal-Welt führt. Cradle of Filth haben sich im Rahmen ihrer „By Order Of The Dragon„-Tour in der Hansestadt eingefunden. Mit Black Satellite, Mental Cruelty und Butcher Babies im Vorprogramm sollte der Abend eine fesselnde Mischung aus energiegeladener Rockmusik, brachialem Deathcore und explosivem Metal versprechen.
© Nordevents – Black Satellite, Mental Cruelty, Butcher Babies
Black Satellite
Den Auftakt machten Black Satellite, die den Saal in die passende Grundstimmung brachten. Ihr Sound ist von verschiedenen Genres und Stilen geprägt. Langsame, schwere Melodien verbinden sich mit tiefem, gefühlvollem Gesang – mit einer bedrückenden, melancholischen Note. Frontfrau Larissa Vale zog die Zuhörer schnell in ihren Bann, während Gitarre und Schlagzeug die Atmosphäre verdichteten.
Mental Cruelty
Als Nächstes stieg die Härtekurve steil an, als Mental Cruelty die Bühne betraten. Die deutsche Deathcore-Band, bekannt für ihre kompromisslosen Riffs und düstere Lyrik, ließen keine Gnade walten. Mit brutalen Blastbeats und kehligen Growls, die bis in die letzten Reihen durchdrangen, zogen sie die Zuschauer in einen Strudel aus Aggression und Chaos. Die Karlsruher lieferten eine brutale und energiegeladene Performance ab, welche den Zuschauern keine Pause gönnten.
Butcher Babies
Nach einer kurzen Umbaupause betraten schließlich die Butcher Babies die Bühne. Frontfrau Heidi Shepherd schnellte auf die Bühne und brachte eine kraftvolle Mischung aus verschiedensten Metal-Einflüssen ins Set. Seit Carla Harvey im Sommer 2024 ihren Ausstieg bekannt gab, führt Shepherd die Band allein weiter und meisterte auch live den gesamten Gesangspart souverän. Mit ihrer Bühnenpräsenz trieb sie das Energielevel auf ein neues Hoch, was die Fans mit lautem Beifall quittierten. Mit der brandneuen Single „Sincerity“ brachten die Musiker einen frischen Hit auf die Bühne, der bei den Fans wie ein Blitz einschlug. Die Butcher Babies heizten den Hamburger Metal-Fans ordentlich ein und bereiteten die Halle auf das düstere Finale vor.
© Nordevents – Cradle of Filth
Cradle of Filth
Dann, endlich, der Moment, auf den alle gewartet hatten. Die Lichter wurden wieder gedimmt und Nebel kroch über die Bühne. Cradle of Filth erschienen im Scheinwerferlicht, darunter Sänger Dani Filth mit einem schwarzen Sack überm Kopf. Mit seinem markanten Scream gab er den Auftakt und führte die Menge durch ein Best-of-Set, das von Klassikern wie „Nymphetamine“ bis zu neueren Tracks wie „Existential Terror“ reichte. Die Atmosphäre war elektrisierend – Cradle of Filth verstanden es, ihre Show zu inszenieren, nicht nur musikalisch, sondern auch visuell, mit ihren düsteren Kostümen, stimmungsvoller Beleuchtung und der Kulisse mit rostigen, von Efeu umwobenen Zäunen, die an einen Friedhof erinnerte.
Auf beiden Seiten standen zusätzlich zwei riesige alienartige Skelette, deren Augen grün leuchteten. Während die Stimmung immer ausgelassener wurde, kamen auch die Securitys nicht mehr zur Ruhe, denn ein Crowdsurfer nach dem anderen fand seinen Weg über die Hände des Publikums gen Bühne.
Als der Abend sich dem Ende neigte, konnte kurzzeitig durchgeschnauft werden. Zwar waren die Rufe nach Zugaben etwas verhalten, doch die Energie im Raum war noch ungebrochen. Nach einer kurzen Pause ging es auch schon weiter und Cradle of Filth setzten ihre Setlist mit unerbittlicher Härte fort, während die Fans bis zum Ende ekstatisch mitsangen, bangten und jede Sekunde auskosteten – mit “Her Ghost in the Fog” ein Abschluss, der dem Abend die letzte Krönung gab.